Ein Brandanschlag hat am frühen Dienstagmorgen die Stromversorgung südöstlich von Berlin, einschließlich des Tesla-Werks in Grünheide, unterbrochen – der eXXpress berichtete. Die Produktion im Werk stand still, nachdem ein Strommast in Brand gesetzt wurde. Auch die Stadt Erkner und Teile des Berliner Bezirks Treptow-Köpenick waren ohne Strom. Die Feuerwehreinsätze wurden verzögert, da die Brandstelle zunächst von Kampfmittelräumern untersucht werden musste.

"Vulkangruppe" nahm Tesla schon mehrmals ins Visier

Die sogenannte “Vulkangruppe”, die vom Berliner Verfassungsschutz dem linksextremen, anarchistischen Spektrum zugeordnet wird, hat sich in einem Bekennerschreiben zu dem Anschlag bekannt. Die Gruppierung hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2011 mit Brandanschlägen in Berlin und Brandenburg einen Namen gemacht. Nun rühmt sie sich mit der Sabotageaktion gegen das Tesla-Werk. In der Vergangenheit zielten ihre Aktionen auf Infrastruktureinrichtungen wie Kabelschächte, Funkmasten und Datenleitungen, um die öffentliche Ordnung zu stören und auf die Fragilität der modernen Kommunikation und des öffentlichen Lebens hinzuweisen.

Die “Vulkangruppe” hat bereits in der Vergangenheit Tesla ins Visier genommen. So wurde im Jahr 2021 ein Stromkabel angezündet, das die Baustelle der Tesla-Fabrik mit Strom versorgte. Auch damals bekannte sich die Gruppe zu dem Anschlag. Die genauen Ziele und die Organisationsstruktur der Gruppe bleiben jedoch unklar, und der Berliner Verfassungsschutz hält sich mit Informationen zurück.

Elon Musk: "extrem dumm"

Tesla-CEO Elon Musk meldete sich auch auf seinem Kurznachrichtendienst X ebenfalls zu Wort. “Das sind entweder die dümmsten Ökoterroristen der Welt oder sie sind Marionetten derer, die keine guten Umweltziele haben”, schrieb er. Die Produktion von Elektroautos zum Stillstand zu bringen – im Gegensatz zu jener mit fossilem Brennstoff-Antrieb – sei “extrem dumm”.

Polizei und Staatsschutz ermitteln

Die Wahl der Sabotageziele ziele darauf ab, die Verwundbarkeit der Gesellschaft und ihrer Infrastruktur aufzuzeigen, sagt der Extremismusexperte Felix Neumann von der Konrad-Adenauer-Stiftung gegenüber der Tagesschau auf ARD. Die Gruppe nutzt wechselnde Namen für ihre Bekennerschreiben, was auf eine mögliche Veränderung in der Führung oder Strategie hindeuten könnte.

Die Brandenburger Polizei geht von Brandstiftung aus und der Staatsschutz des Landeskriminalamts hat die Ermittlungen aufgenommen. Die “Vulkangruppe” erklärte in ihrem jüngsten Bekennerschreiben: “Kein Tesla auf der Welt soll mehr sicher sein vor unserer flammenden Wut.”