Das Internet vergisst nicht. Das muss jetzt auch Otmar Karas einmal mehr erkennen. Auf X erinnern unzählige User an seine Aussagen aus dem Sommer, wonach Bargeld nicht in Gefahr sei. Fünf Monate ist es her, dass der ÖVP-Politiker und Vizepräsident des Europäischen Parlaments den Vorstoß seines Parteichefs, Bundeskanzler Karl Nehammer kritisierte, das Recht auf Bargeld in der Verfassung zu verankern. “Es ist für mich erschreckend, wie viel Zeit in eine Diskussion fließt, bei der die Faktenlage so klar ist”, sagte er in der Wochenzeitung “Die Zeit”. Das Bargeld brauche nicht gerettet werden, weil es nicht in Gefahr sei.

Luxus-Händler müssen Identität der Kunden prüfen

Gut gealtert ist diese Einschätzung des abtrünnigen ÖVP-Politikers nicht. Am gestrigen Donnerstag verkündete die EU, Barzahlungen in Höhe von mehr als 10.000 Euro seien in der Union künftig verboten. Die Unterhändler von Europaparlament und Mitgliedstaaten einigten sich auf Vorschriften gegen Geldwäsche, die Schlupflöcher in den nationalen Gesetzen stopfen sollen. Händler von Luxusgütern müssen demnach zudem die Identität ihrer Kunden überprüfen und verdächtige Geschäfte an die Behörden melden.

Roman Haider (FPÖ): “Drohende Abschaffung des Bargelds

Für den freiheitlichen EU-Abgeordnete Roman Haider ist dies “ein weiterer Schritt zu einer drohenden Abschaffung des Bargelds“, wie der Freiheitliche Parlamentsklub in einer Aussendung erklärte. “Während die Bargeldobergrenzen immer enger gezogen werden, plant die EZB ja bereits die Einführung des Digital-Euro, der das Bargeld offiziell ergänzen soll, tatsächlich aber auch ablösen kann”, sagte Haider.

Bar oder mit Karte?