In China herrscht zurzeit helle Panik. Nachdem Japan am Donnerstag erstmals gefiltertes Kühlwasser aus der Atomruine Fukushima ins Meer geleitet hat, decken sich die Chinesen mit rauen Mengen an Salz ein.

Das war auch schon 2011 der Fall, als es zur Atomkatastrophe von Fukushima kam. In vielen chinesischen Supermärkten sucht man Salz inzwischen vergeblich. Chinas größter Salzproduzent rief die Menschen auf, sich doch bitte vernünftig zu verhalten.

Denn nur zehn Prozent des Speisesalzes in China kommt aus dem Meer. Aber nicht nur deshalb kaufen die Chinesen panisch Salz: Hartnäckig hält sich in China auch das Gerücht, dass bestimmte Salzsorten gegen radioaktive Strahlung helfen.

Salz wird in Giga-Säcken gekauft
Die Chinesen kaufen derzeit kiloweise Salz

Die Beschwichtigungen der Wissenschaftler fruchten nicht

Demgegenüber versuchen internationale Wissenschaftler zu beruhigen. Die radioaktive Konzentration des verdünnten Kühlwassers aus Fukushima ist so gering, dass die Internationale Atomenergiebehörde IAEA sie als unbedenklich eingestuft hat. Diese Argumentation und die Beschwichtigungen anderer unabhängiger Experten verhallen in China aber so gut wie ungehört.

Aus dem chinesischen Handelsministerium etwa heißt es: “Das Verhalten Japans führt zu unvorhersehbaren Schäden in den Weltmeeren und verschärft die Sicherheitsrisiken von japanischen Lebensmitteln, landwirtschaftlichen Produkten und Fischereiprodukten.” China und Japan haben wegen einer komplizierten Geschichte mit zahlreichen Kriegen ein sehr schwieriges Verhältnis.

Die Atomruine in FukushimaReuters
Die Atomkatastrophe in FukushimaReuters

Fukushima – Der verheerende Unfall

Ein starkes Seebeben mit nachfolgendem Tsunami führte am 11. März 2011 zu großen Schäden im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi in Japan.

In den Reaktorblöcken 1-4 fiel sowohl die externe Stromversorgung als auch die Notstromversorgung aus. Es kam zu Kernschmelzen und Wasserstoffexplosionen.

Vor allem in den ersten Tagen nach der Nuklearkatastrophe gelangten erhebliche Mengen radioaktiver Stoffe in die Atmosphäre.

Dem Seebeben und dem darauffolgenden Tsunami fielen 22.000 Japaner zum Opfer.