Bei dem Terroranschlag auf eine Veranstaltungshalle am Stadtrand von Moskau sind mehr als 100 Menschen getötet worden. Die Zahl werde voraussichtlich noch weiter ansteigen. Das russische Gesundheitsministerium sprach von 145 Verletzten, zu denen auch Kinder zählten. 115 von ihnen seien in Krankenhäuser gebracht worden. Unter den Toten sind demnach auch mindestens drei Kinder.  Das meldete die russische Nachrichtenagentur Tass am Samstag unter Berufung auf das Staatliche Ermittlungskomitee Russlands. Zu dem Anschlag hat sich die Terrormiliz Islamischer Staat bekannt.

Um wie viele Angreifer es sich handelte, ist vorerst nicht bekannt, elf Verdächtige wurden bereits festgenommen. Auf Videos ist zu sehen, wie Menschen um ihr Leben rannten. Auch die Hintergründe des Angriffs sind noch unklar. Das Ermittlungskomitee hat ein Verfahren wegen eines mutmaßlichen Terrorakts aufgenommen, wie die Behörde im Nachrichtendienst Telegram mitteilte.

Mehrere Festnahmen

Die Terrormiliz Islamischer Staat hat den Anschlag für sich reklamiert, wie das IS-Sprachrohr Amak am Freitag im Internet unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen meldete. Experten gehen davon aus, dass dieses Bekennerschreiben echt ist.

Westliche Botschaften warnten vor Terror

Am Freitagabend gab es Behördenangaben Schüsse und Explosionen in der Veranstaltungshalle. Mehrere Unbekannte in Kleidung in Tarnfarben hätten die Crocus City Hall kurz vor einem Konzert der Rockgruppe Piknik gestürmt und das Feuer eröffnet, teilte die russische Generalstaatsanwaltschaft mit. Westliche Botschaften hatten zuletzt vor Terroranschlägen in Moskau gewarnt. Der Kreml hatte dies als Provokation des Westens bezeichnet und kritisiert nun, dass genauere Informationen nicht mit Russland geteilt wurden.

Die Konzerthalle stand in Flammen.

Fläche von 13.000 Quadratmeter stand in Flammen

Das russische Zivilschutzministerium teilte mit, dass das Gebäude, in dem auch eine Konzerthalle mit Tausenden Sitzplätzen ist, auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern in Flammen stand. Auch Löschhubschrauber waren im Einsatz. An dem Gebäude waren lodernde Flammen zu sehen und eine riesige Rauchwolke. Das Dach soll eingestürzt sein. Dutzende Rettungswagen waren im Einsatz und viele Busse, um Menschen in Sicherheit zu bringen. Die Lage war über Stunden unübersichtlich. Das russische Gesundheitsministerium sprach von 145 Verletzten, zu denen auch Kinder zählten. 115 von ihnen seien in Krankenhäuser gebracht worden. Etwa 60 Erwachsene seien schwer verletzt.