Menschenschlangen vor Bankomaten in Moskau: Russen wollen ihr Geld abheben
Seit der Westen weitreichende Wirtschaftssanktionen gegen Russland angekündigt hat, versuchen tausende Russen eiligst Bargeld abzuheben – sie befürchten offenbar einen Banken-Crash. Die Sanktionen werden nach Ansicht von Ökonomen verheerende Folgen für die russische Wirtschaft haben.
Die weitreichenden Wirtschaftssanktionen haben in Russland am Sonntag zu einem Ansturm auf Bankautomaten geführt. Unzählige Menschen versuchen, ihr Geld abzuheben. Es bilden sich meterlange Menschenschlangen.
The bank runs begin. Long lines in #Moscow for ATM withdrawals. pic.twitter.com/Tr70U5vJdB
— The Intel Crab (@IntelCrab) February 27, 2022
Russische Nationalbank versucht zu beruhigen
Bereits am Freitag sah sich die russische Zentralbank gezwungen, die Geldmenge, die sie an Geldautomaten ausgibt, zu erhöhen, nachdem die Nachfrage nach Bargeld den höchsten Stand seit März 2020 erreicht hatte.
Gleichzeitig ruft die russische Zentralbank die Menschen zur Ruhe auf. Sie erklärte, sie verfüge über die notwendigen Ressourcen und Instrumente, um die Finanzstabilität zu erhalten und die operative Kontinuität des Finanzsektors zu gewährleisten.
Zentralbank kann ihre Vermögenswerte nicht mehr verkaufen
Die EU, die USA, das Vereinigte Königreich und Kanada haben Wirtschaftssanktionen von enormer Tragweite beschlossen. Sie werden nicht nur einige russische Banken aus dem Swift-Zahlungssystem ausschließen, sondern auch die Vermögenswerte der russischen Zentralbank einfrieren.
Die russische Zentralbank verfügt über Reserven in Höhe von rund 566 Milliarden Euro. Mit den Sanktionen soll sie daran gehindert werden, Vermögenswerte ins Ausland zu verkaufen, um ihre eigenen Banken und Unternehmen zu stützen. Die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen unterstrich: “Die Europäische Union und ihre Partner arbeiten daran, Putins Fähigkeit, seine Kriegsmaschinerie zu finanzieren, zu lähmen.”
Ökonomen rechnen mit weitreichenden Folgen dieser Maßnahmen für die russische Wirtschaft. Gabriel Felbermayr vom Wifo-Institut unterstreicht: “Diese Sanktionen werden Russland massiv schaden. Sie könnten eine dramatische Finanzkrise auslösen.”
Diese Sanktionen werden Russland massiv schaden. Sie könnten eine dramatische Finanzkrise auslösen. Wir müssen damit rechnen, dass Russland den Gashahn abdreht. Starke Effekte in Ö und D.
— Gabriel Felbermayr (@GFelbermayr) February 26, 2022
Trotzdem der richtige Schritt. Hoffnung auf Verhandlungslösung bis Winter 2022/23. @WIFOat
Bank-Run könnte sich ab Montag verschlimmern
Marktanalysten gehen nun davon aus, dass der Rubel am Montag an Wert verlieren wird und die Russen ihr Geld eilig von den Banken abheben werden. “Diese neuen Sanktionen werden der russischen Wirtschaft und dem russischen Bankensystem wahrscheinlich ernsthaften Schaden zufügen”, sagt Clay Lowery, Executive Vice President des Institute of International Finance. “Dies wird höchstwahrscheinlich den laufenden Bank-Run verschlimmern und zu einem starken Ausverkauf und einem Abfluss der Reserven führen.”
Die Bank von Russland sieht das anders: “Das russische Bankensystem ist stabil und verfügt über ausreichend Kapital und Liquidität, um in jeder Situation reibungslos zu funktionieren. Alle Kundengelder auf den Konten sind gesichert und jederzeit verfügbar”. Sie erklärte auch, dass sie ihr eigenes Netzwerk, das System für den Transfer von Finanznachrichten (STFS), für Zahlungen innerhalb Russlands nutzen werde.
"Investoren werden massenhaft das Schiff verlassen"
Karl Schamotta, Chefmarktstratege bei der Finanzberatungsfirma Corpay, meinte: “Angesichts der neu angekündigten Sanktionen, die die russische Wirtschaft lähmen und die Attraktivität von allem, was auf Moskau zurückgeführt werden kann, verringern werden, werden die Investoren massenhaft das Schiff verlassen. Und da die Zentralbank bei ihren Devisenmarktinterventionen mit erheblichen Beschränkungen rechnen muss, wird der Rubel nur schwer einen Boden finden. Niemand will ein fallendes Messer fangen”.
Die Kunden der sanktionierten Banken werden ihre Bankkarten außerhalb Russlands nicht mehr benutzen können, wie auch Russlands Zentralbank bestätigte. Sie sagte, es werde “unmöglich” sein, Karten, die von sanktionierten Banken ausgegeben wurden, für Google Pay oder Apple Pay zu verwenden.
Kommentare
@Putins Ängste berechtigt: Keiner will ein Blutbad á la Stalingrad, außer vielleicht Putin.
Übrigens hat die Ukraine sämtliche im Besitz befindliche Atomwaffen gegen die schriftliche Zusicherung, daß dafür ihre Grenzen unangetastet bleiben (s. Budapester Abkommen 1994)!! Russland hat dies Budapester Abkommen seit 2014 immer wieder gebrochen. Niemand hat seither daran gedacht in der Ukraine irgendwelche Atomraketen in der Ukraine zu installieren, auch wenn das Putin in seiner Lügenpropaganda immer wieder als Ausrede für seinen Angrifskrieg behauptet!
Warten wir auf morgen, wenn die Pesionisten ihre Pensionen abholen! Ich glaube, dann haben wir hier in Österreich auch lange Schlangen vor den Banken und Sparkassen. Ich gestehe ich gehöre auch dazu, auch ich habe Angst um mein Geld! Verrückt???
Die hierzulande neu erwachten Nazis wollen offensichtlich ihr zweites Stalingrad erleben. Wie wärs damit aufzuhören in der Ukraine Atomwaffen aufstellen zu wollen? Die unfaßbaren Westattacken aufs Finanzsystem und Herbeiführung eines bankrun und Wirtschaftskollaps in Russland beweisen doch nur, daß die Deutschen, Briten, US, die NATO, im Osten mit dem ukrainischen RECHT auf Atomwaffenaufstellen NICHTS GUTES vorhatten und daß Putins Ängste vor einem Natoangriff total berechtigt waren. Putin sagte, er wird nicht mehr denselben Fehler machen wie 1941 und sich überraschen lassen, er hat gelernt und wehrt sich rechtzeitig.
Der Gerüchteküche nach (Bild.de) wird es die SBERBank voraussichtlich nicht überleben. Fast eine Million vorallem kleine Sparer in Österreich (wo die Zentrale für Mittel und Osteuropa ist) und in den Nachbarländern bangen um ihr Erspartes. Wenn nun die Ausfallshaftung bis 100 000 Euro pro Kunden wirksam wird, sozialisiert man das wieder über alle Steuerzahler. Bei der SBERBank Europa alleine geht es um einen zweistelligen Milliardenbetrag der ausfallen könnte. Die ganzen Maßnahmen schädigen nur die kleinen Leute und hetzen uns obendrein in einen Atomkrieg hinein.
Die realen Daten Russlands sagen, Russland hat eine Staatsverschuldung von NUR 14% des BIP, es hat Goldreserven, es hat Rohstoffe. WENN einer kreditwürdig ist, dann Russland. Der WESTEN ist pleite, nicht Russland.
Nach den ersten Daten aus Asien zeichnet sich bereits um 1.00 Uhr MEZ am Montag dem 28.02.2022 ein gewaltiger Crash ab
“Du wirst nichts besitzen und Du wirst glücklich sein”
Klaus Schwab
Das sollten wir auch tun. Die US/EU könnte gemeinsam mit ihren Marionetten in unseren Parlamenten nämlich kurzfristig auf die Idee kommen unter dem Vorwand einen Rettungsschirm über Europa spannen zu müssen Konten einfrieren oder Geldbeträge abzweigen um Finanzmittel zu sichern. Ich erinnere an die (importierte!) Terrorgefahr, die unsere passionierten “Friedensstifter” dazu veranlasste das Bankwesen auf den Kopf zu stellen und jeden Pensionisten, der 1000 Euro auf das Sparbuch des Enkelkinds einzahlte, zum potentiellen Financier des Terrors zu erklären.
@Chesterfield: Man wird sogar schon bei kleineren Beträgen die man auf das Sparbuch des Enkelkindes legen will “blöd” angeredet von der Bank-Mitarbeiterin! Ja, sicherlich sind Großeltern die “Financier´s des Terrors”. Die “Friedensstifter” sollten anderswo nachschauen oder suchen!
Was macht man mit dem Bargeld, wenn ein Bargeldverbot kommt ?
Was macht man mit dem gehorteten Gold wenn der private Goldbesitz verboten wird ? Und vorallem was macht dann derjenige dem wegen “Ungehorsam respektive Wehrkraftzersetzung” das Konto gesperrt wird ?
Fragen über Fragen über Fragen. Das was heute in Rußland passiert kann morgen in jedem Staat passieren, der gegen die internationale Finanzlobby aufmuckt.
Willst uns schon wieder deine Cryptos verkaufen, Opa?