Mit Panzern und Hubschraubern versuchen 45.000 Polizisten, der Lage Herr zu werden. Weil Beamte einen flüchtenden Nordafrikaner erschossen, legen Migranten das Land in Schutt und Asche. Krawalle toben vor allem in Paris, Lyon und Marseille. Ganze Straßenzüge stehen in Brand. Die Bilder erinnern bisweilen an einen Hollywood-Film. In manchen Fällen sogar zu sehr.

"Allahu-akbar"-Rufer verschwiegen

Unter den Berichten in sozialen Netzwerken finden sich immer wieder Szenen, die nicht aus Frankreich stammen. So geht derzeit etwa ein Video viral, das zeigen soll, wie Autos von den Randalierern aus einem Parkhaus “geworfen” werden. Doch die Bilder sind wohl aus einem US-Action-Film. Auch Videos, die Zootiere zeigen sollen, die durch die Straßen von Paris laufen, lassen sich nicht den aktuellen Ausschreitungen zuordnen.

Das Perfide an der Sache: Durch die Streuung von Fake-News werden auch auch an vielen tatsächlichen Ereignissen Zweifel geschürt. So versuchen viele linke Medien den Umstand einfach auszulassen, dass es sich bei den Randalierern in der überwältigenden Mehrheit um junge Nordafrikaner handelt. Mit Videos von Löwen, die durch Lyon ziehen, werden auch Aufnahmen von “Allahu-akbar” rufenden Migranten diskreditiert.

"Faktenchecker" gehen auf Löwenjagd

Es sind vor allem “Faktenchecker” der öffentlich-rechtlichen Gebührensender, die das Netz mit vermeintlichen Richtigstellungen fluten. Bestes Beispiel auch hier die angeblich von Randalierern losgelassenen wilden Zootiere. Im Netz finden sich zahlreiche solcher Bilder und Videos – sowie jede Menge dazugehöriger Berichte. Doch darunter sind einige auch ein offensichtlicher Fake. So stammt ein besonders oft geteiltes Video von Zebras auf den Straßen aus dem Jahr 2020. Mit diesen Zebras sind alle anderen Videos automatisch in der Wahrnehmung ebenfalls eine Fälschung. Ob sich nun irgendwo in Frankreich Zootiere freigelassen wurden, oder nicht.

Und so wird wohl, wie viele Beobachter befürchten, auch in einer späteren Aufarbeitung der aktuellen Krawalle, eine der wesentlichsten tatsächlichen Ursachen wieder durch Debatten über “Fake-News im Netz” verdrängt werden.