Die Details der Tat waren so grauenhaft, dass sogar der Polizeisprecher von einem “bisher nicht gekannten Ausmaß” sprach. Unmittelbar nachdem zwei junge Oberösterreicherinnen (19, 21) Ende Juni bei der U-Bahn-Station Keplerplatz ausgestiegen waren, wurde sie von acht arabischen Migranten bedrängt und umkreist. Einer der Männer, der heute verurteilte Algerier (17) versuchte, sich gegen seine Begleiter – darunter ein marokkanischer Asylwerber (22) – durchzusetzen und soll immer wieder gesagt haben: “Lasst sie, das ist mein Mädchen”.

Die beiden jungen Frauen schafften es nicht, sich aus der Umkreisung der Männer zu befreien, wurden massiv am Gesäß, zwischen den Beinen und im Brustbereich begrapscht. Mindestens zwei der Migranten schafften es sogar bis in die Wohnung der 18-jährigen Freundin, die gerade ihren Geburtstag feierte. Nur durch einen Trick schafften es die Frauen, den gewalttätigen Algerier und seine Begleiter aus der Wohnung zu locken. Dieser wurde daraufhin wütend und trat gegen die Wohnungstür der Mädchen. Als die Mädchen die Polizei riefen, flohen der Asylwerber und seine Freunde.

Amtsarzt attestiert: Traumatische Kindheitserfahrungen für Gewalttätigkeit verantwortlich

Gefasst wurde der Algerier, als er wenige Tage später in einem Penny-Geschäft von einem Marmorkuchen abbiss und diesen dann zurück ins Regal legte. Auf eine Konfrontation mit der Geschäftsleitung hin sei er laut geworden, habe dem Ladenchef mit den Fäusten ins Gesicht und gegen den Kopf geschlagen und schließlich versucht, ein Klappmesser zu zücken. Gemeinsam mit dem Kassier und einem Kunden konnte der laut fluchende und wild um sich schlagende Algerier entwaffnet und am Boden fixiert werden.

Auch auf der Polizeistation habe er randaliert, wild um sich getreten und gebrüllt. Er habe sogar versucht, sich selbst zu verletzen, berichteten Beamte der Polizeidienststelle heute vor Gericht. Laut Amtsarzt habe er sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden, zurückzuführen seien diese auf traumatische Kindheitserfahrungen.

Algerier wird aus Haft entlassen und muss Gewalt-Therapie absolvieren

Der Asylwerber erhielt wegen sexueller Belästigung, Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung und anderer Vergehen acht Monate Haft, davon zwei unbedingt. Da er seit Anfang Juli in Untersuchungshaft sitzt, wird er bereits in den kommenden Tagen aus der Haft entlassen. Er nahm das Urteil an, ohne Erklärung der Staatsanwaltschaft ist der Schuldspruch noch nicht rechtskräftig.

Im Anschluss an die Haft erhält der Verurteilte Bewährungshilfe. Eine Sexual- und Anti-Gewalttherapie bei einem gemeinnützigen Wiener Verein wird ihm darüber hinaus zuteil. Ob seine Verurteilung etwas an seinem noch offenen Asylverfahren ändert, ist nicht bekannt.