Manuel Ostermann von der Deutschen Bundespolizeigewerkschaft findet deutliche Worte: “Die Migrationskrise spitzt sich weiter zu, die aktuellen Zahlen sind erschreckend”, sagt er. Er meint die Zahlen aus einem internen Bericht der Bundespolizei, die für Alarmstufe Rot an den deutschen Grenzen sorgen. Demnach ist die Zahl illegaler Grenzübertritte von Migranten im ersten Halbjahr um 51 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 43.815 gestiegen. Der Polizeigewerkschaftsvorsitzende  Heiko Teggatz warnte in der “BILD”: “Diese unkontrollierte illegale Migration birgt noch ganz andere Gefahren, so werden auch Terroristen nach Deutschland geschleust.”

Unkontrollierte Migration? Hier versteckt sich auch ein Vorwurf an Österreich, denn: Von 43.815 aufgegriffenen Illegalen kamen laut Bundespolizei 9786 direkt aus Österreich. Sie reisten quer durchs Land und fielen dabei niemandem auf und wurden demzufolge auch nicht kontrolliert.

Tatsächlich weiß jeder Bahnreisende, der grenzüberschreitende Züge benützt, wie selten darin Polizisten Kontrollen durchführen. Auch auf den Autobahnen sieht es nicht besser aus. Erst einmal im Land, haben illegale Migranten freie Fahrt ins benachbarte Ausland.

Die Migrationskrise wird Richtung Norden verschoben

Die Folge: Die heimische Asylzahlen sinken, die in den Nachbarländern steigen. Das Problem der illegalen Migration wird Richtung Norden verschoben, bleibt allerdings innerhalb der EU und belastet letztendlich jeden EU-Bürger. Deutschland im Zentrum trifft es von allen Seiten.

An der Grenze zu Polen hat sich die Zahl illegaler Grenzübertritte im ersten Halbjahr um 143,7 Prozent auf 14.303 illegale Grenzübertritte erhöht. Auch die illegalen Einreisen aus Tschechien (+ 48,5%) der Schweiz (+ 201,8%) und Luxemburg (+ 58,7%) sind rasant angestiegen.