
„Mit Anlauf in den Abgrund“ – ÖVP warnt: „SPÖ Wien ignoriert Gesundheitsnotstand“
Die Engpässe in Wiens Gesundheitswesen spitzen sich zu. Am Freitag hat das Personal der Klinik Ottakring einen Warnstreik abgehalten. Scharfe Kritik übt auch die Wiener ÖVP: Gesundheitsstadtrat Hacker (SPÖ) stecke den Kopf in den Sand, es brauche jetzt einen Notfallplan.

Nach dem Warnstreik in der Klinik Ottakring meldet sich der Landesparteiobmann der Wiener Volkspartei Karl Mahrer zu Wort: “Die SPÖ Wien schaut weiter weg. Selbst eine der Streikführerinnen, die auch SPÖ-Bezirksrätin in Hernals ist, bekommt kein Gehör von ihrem Parteigenossen, Gesundheitsstadtrat Hacker.“
Ein weiteres Mal zeige sich, dass die Wiener SPÖ alle echten Probleme in der Stadt ignoriert, selbst „wenn die eigene Parteibasis auf diese verzweifelt aufmerksam macht. Die SPÖ-NEOS Stadtregierung hat komplett den Kontakt zu den Wienern verloren.“

„Wien braucht einen Notfallplan“
Um der „untragbaren Situation“ an Wiens Spitälern entgegenzuwirken, müssten der Gesundheitsstadtrat und das Management umdenken, sagt Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec. Ein Notfallplan mit umfassenden Maßnahmen müsste erstellt und umgesetzt werden.
Mit Anlauf in den Abgrund – Die Wiener SPÖ ignoriert den Gesundheitsnotstand❗ https://t.co/ACE2X7HAaP
— Karl Mahrer (@KarlMahrer) June 30, 2023
Auch der Bezirksparteiobmann der Wiener Volkspartei Ottakring, Stefan Trittner, schaltet sich angesichts des Streiks ein: „Ich habe Verständnis mit den Mitarbeitern. Die Stadt muss endlich für akzeptable Arbeitsbedingungen sorgen und eine erstklassige Patientenversorgung sicherstellen.“
Ärztekammer und Gesundheitspersonal kritisieren „Hackers politisches Missmanagement“
In der Zentralen Notaufnahme der Klinik Ottakring (ZNA) wurde am Freitag um 10 Uhr ein einstündiger Warnstreik abgehalten. Das Personal demonstrierte gegen die Arbeitsbedingungen. „Lieber Teilzeit als ganz weg“, „Klinik Ottakring: Come In & Burn Out“ oder „Patientin todkrank, Ärztin todmüde“ lauteten einige der Slogans. Auch gegen Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wandten sich die Demonstranten.

Dem Gesundheitspersonal reiche es, erklärte Severin Ehrengruber, Sprecher des Streikkomitees: „Es kann nicht so weitergehen.“ Gefordert werden mindestens 20 Prozent mehr ärztliches Personal für die Abteilung oder auch eine „deutliche Anhebung“ der ZNA-Zulage. Auch eine „faire Verteilung“ der Rettungszufahrten auf alle Notaufnahmen Wiens, angepasst an den Personalstand und die tatsächlichen Bettenkapazitäten, wird urgiert. Nach Ottakring gebe es mehr Fahrten als in das Allgemeine Krankenhaus oder die Klinik Floridsdorf, wurde heute etwa beklagt.
Stefan Ferenci, der geschäftsführender Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte in der Wiener Ärztekammer, bedankte sich bei den Aktivisten. Vollzeit in der Notaufnahme zu arbeiten, sei derzeit eine „aktive Gesundheitsgefährdung“. Die präsentierten Forderungen bewertete er als „fast noch bescheiden.“ Ändere sich nichts, sei der Fortbestand der ZNA gefährdet. Er kritisierte das „politische Missmanagement“ des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ).
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Kommentare
Jetzt merkt wohl auch der letzte Wiener, dass Hacker ein Fehlbesetzung und total unfähig ist.
Es geht alles nur mehr in Richtung Abgrund, dafür sorgen unsere Politiker im Auftrag der EU! Während in Ö das Geld für Wichtigstes überall fehlt, fordert in Brüssel diese Vasallin mit einem Ö Hahn, weitere Milliarden, um den Kriegl zu treiben, anstatt endlich Friedensbemühungen anzustreben!
Man kann das Problem der überlasteten Spitalsambulanzen nicht isoliert vom niedergelassenen ärztlichen Bereich sehen. Im niedergelassenen Bereich herrscht mehr ärztliche Gesundheits- oder Krankheitsverwaltung, viel zu wenig effiziente diagnostische und therapeutische Maßnahmen werden umgesetzt. Bereits wegen relativer Kleinigkeiten werden Überweisungen an die Ambulanzen geschrieben. Die Hausärzte mit Kassenvertrag erscheinen vorrangig als Zettelschreiber für Überweisungen, eigenständiges diagnostisches und therapeutisches Arbeiten ist Mangelware geworden, ausgenommen klassische Routinesachen. Die niedergelassenen Fachärzte kennen sich praktisch nur in ihrem Fach aus, beurteilen unerwünschte Folgen ihrer Intervention, die in andere medizinische Fächer reichen, häufig nicht ausreichend. Der Patient hat den Eindruck, dass in Spitälern mehr medizinische Kompetenz gegeben ist. Das kommt auch daher, dass der Hausarzt anschließend das umzusetzen hat, was der Krankenhausarzt angeordnet hat. Selbständiges medizinisches Denken, sofern es vom Krankenhausbefund abweicht, ist dann nicht erwünscht. Mit anderen Worten: das ganze medizinische Gesundheitssystem steckt in der Krise. Die Misere in den Spitälern ist nur der Spitze des Eisbergs. Mit immer neuen finanziellen Forderungen, die nach dem üblichen Verarmungswahn von Ärzten klingen, überfordert man Krankenkassen und Steuerzahler, man ändert aber nicht das angezählte System. Dafür müsste man in die Kompetenz der Ärztekammer eingreifen. Politisch gesehen erscheint gerade die ÖVP oftmals viel zu ärztekammerorientiert.
Der Bürgermeister und sein Adlatus Hacker sind das Problem! Die kapieren es nur nicht, liegt es am Intellekt der Roten?
Jetzt muss ich aber die SPÖ auch einmal verteidigen. Die schauen nur zu, weil die Daten in Form einer Excel-Tabelle geliefert wurden und ja, das ist alles sehr schwierig und mit großen Gefahren verbunden; fast schon toxisch zu nennen, dieses neumodische Zeugs. Sie sind gerade dabei eine Mitgliederbefragung vorzubereiten, ob Excel verwendet werden darf. Sie finden in der SPÖ nur niemand, der so eine Excel-Umfrage fehlerfrei durchführen kann.
Ich stimme Ihnen zu! Excel ist tödlich! Aber manipulierbar. Zitat: Frank Dobelli, tragen Sie das in Excel ein, echte Daten haben wir nicht! Wer will schon echte Daten? Wer will sich schon echten Problemen, die eine alternde Gesellschaft mit sich bringt stellen? Motto: Augen zu und durch.
Nicht zu vergessen das wir das teuerste Gesundheit System der Welt haben ,da fragt man sich schon warum dann das Geld fehlt ?
Was sagt Babler dazu? Von dem hört man diesbezüglich nichts.. Hauptsache Tempo 100 will er haben..
Mal abseits aller Politik: die Mitarbeiter im Gesundheitswesen haben in der Corona-Zeit Übermenschliches geleistet. Daß nun ausgerechnet ein Politiker mit den Umgangsformen eines Herrn Hacker für sie zuständig sein soll ist eine Beleidigung.
Man möge bitte innert der VP (vormals ÖVP) nicht so tun, als wäre sie an diesen verfahrenen Zuständen im Gesundheitsbereich völlig unschuldig. Wer hat denn die Scheunentore Österreichs ab 2015 sperrangelweit aufgerissen und dafür gesorgt, dass sich die Einwohnerzahl ständig erhöht (Stand derzeit ca. 9 Mio). Nun, Herr Mahrer, wer war das? Mir fällt da eine Verräterpartei ein…
Warum nimmt die SPÖ Gesunheitsstadtrat Hacker, wenn ihm das Amt überfordert, weil ihm der gerade Durchblick fehlt. Die PV ist gegen den Streik, so wie damals bei den Wr.Linien, wo das Fahrpersonal von den Fahrgästen attackiert wurde. Der SPÖ PV wird doch nicht seinem roten Bürgermeister Probleme bereiten.
Kritik von der ÖVP an die SPÖ? Wie das? Hat doch die ÖVP bisher nur zugestimmt zu den Plänen von GRÜNSPÖNEOS. Glaubt die ÖVP nun, dass sie ablenken und beschwichtigen kann mit rechts blinken? Das Volk wird es dieser Regierung spätestens bei der Wahl 24 danken. Unvergessen diese EU-Hörigkeit und die Drangsalierung und Abzocke der Bevölkerung!