Ist das Drama um das vermisste Touristen-U-Boot “Titan”, in dem fünf Insassen vermutlich bereits ums Leben gekommen sind, womöglich gar kein Unglück, wie es in den Medien dargestellt wird? Gerüchte machen jetzt die Runde, dass diese Tragödie sogar herbeigeführt worden sei – um den Franzosen Paul-Henry Nargeolet (77) zu beseitigen.

Der ehemalige Marine-Offizier gilt als “Titanic”-Experte” schlechthin. Nargeolet war bei der ersten Titanic-Expedition im Jahr 1987 dabei, seither hat er 30 Tauchgänge zum Wrack des 1912 versunkenen Mega-Schiffs absolviert. Und er hat auch Bücher über die Titanic geschrieben.

Aber was noch mehr ins Gewicht fällt, vor allem finanziell: Der Franzose konnte sich über sein Unternehmen auch die Bergungsrechte an der “Titanic” sichern. Das bedeutet: Er darf alle Gegenstände ausstellen, die bei Tauchgängen zum Schiffswrack geborgen werden können. Dass das angesichts der weltweit ungebrochenen Faszination für die “Titanic” ein äußerst lukratives Geschäft ist, dürfte viele Begehrlichkeiten geweckt und Feinde von Nargeolet womöglich auf den Plan gerufen haben, ihn unter dem Deckmantel eines “Unglücks” zu eliminieren.

Viele Neider: Paul-Henry Nargeolet (77) hat die exklusiven Bergungsrechte an der "Titanic"Getty

Nargeolet soll vor der jetzigen Expedition zum Wrack der "Titanic" Bedenken geäußert haben

Für die aktuelle Expedition hatte sich der Experte als Pilot von dem Unternehmen Oceangate anheuern lassen, das Tauchfahrten für Touristen anbietet. Nargeolet soll zuvor aber Bedenken geäußert haben, berichtet die Zeitung “Le Figaro”.

So habe er kein absolutes Vertrauen in die Stabilität des U-Boots gehabt. Vor allem machte ihm das extrem große Bullauge von 60 Zentimetern Durchmesser (für eine bessere Sicht) Sorgen. Das sei ungewöhnlich, da am Meeresboden enormer Druck herrscht, dem die Scheibe des Bullauges standhalten muss.

Die Tauchboote für reine Forschungsexpeditionen, die Nargeolet zuvor gesteuert hatte, hatten Bullaugen von lediglich zwölf Zentimetern Durchmesser. Der „Titanic“-Forscher soll demnach Zweifel an der neuen Technik gehabt haben. Andererseits habe er es aber auch spannend gefunden, etwas Neues auszuprobieren, ähnlich wie ein Testpilot in der Formel 1, berichtete ein Vertrauter Nargeolets dem „Figaro“.