18,2 Milliarden Kubikmeter Wasser. Mit enormer Wucht bahnen sich die Fluten zur Stunde den Weg in Richtung von 80 Ortschaften. Auch die Großstadt Kherson liegt in dem Gebiet. Tausende Ukrainer sind auf der Flucht. Nach Angaben des Gouverneurs hat die Evakuierung bereits begonnen. Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) berief seinen nationalen Sicherheitsrat ein.

Experten fürchten mögliche Atomkatastrophe

Wie dramatisch die Lage ist, lässt sich anhand von Berechnungen schwedischer Experten festmachen. Eine „vier bis fünf Meter hohe Welle“ rollt auf das Gebiet zu. ” „Radio Free Europe“ berichtet bereits, dass die Außenbezirke Khersons schon unter Wasser stünden.

Auswirkungen werden auch für das größte AKW Europas befürchtet. Das von Russen besetzte Kraftwerk Sapodischschja wird ausschließlich mit Wasser aus dem Staudamm gekühlt. Weitere Sorge: Die Wassermassen könnten die Stromkabel für die Pumpstation der Kühlsysteme des Atomkraftwerks überfluten. Eine Atomkatastrophe ist keineswegs auszuschließen. Zur Erinnerung: Auch das japanische Atomkraftwerk Fukushima wurde im Jahr 2011 unter anderem von Flutwellen beschädigt, worauf große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt wurden.