Aus Griechenland einreisende Flüchtlinge könnten sich zum drängendsten Problem der Asylpolitik entwickeln, vermuten Fachleute. Anders als die offiziell aus Moria Geretteten haben sie aber auch in Deutschland keine Perspektive. „Sie hängen in den Ankerzentren fest, ohne dass ihre Fälle überhaupt behandelt werden“, klagt Günter Burkhardt von Pro Asyl. Man habe diese Anträge „rückpriorisiert“, bestätigt auch das Bamf. Das heißt konkret: Sie werden seit Dezember 2019 nicht bearbeitet.

In Griechenland bestehe für die Migranten "ernsthafte Gefahr"

In einem EU-Staat anerkannte Flüchtlinge dürfen zwar in der EU wie Touristen reisen, sich aber in den ersten Jahren nicht anderswo niederlassen. Nach Griechenland aber darf Deutschland sie trotzdem nicht zurückschicken, haben mehrere Oberverwaltungsgerichte entschieden. Es bestehe ernsthafte Gefahr, dass sie dort ihre elementarsten Bedürfnisse („Bett, Brot, Seife“) nicht befriedigen können, heißt es in der Urteilsbegründung des OVG Nordrhein-Westfalen. „Die Menschen sind im administrativen Niemandsland zwischengeparkt“, kritisiert der Pro-Asyl-Geschäftsführer in der „SZ“. Er fordert, dass EU-Staaten ihre Asylentscheidungen wechselseitig anerkennen, sodass Flüchtlinge dorthin ziehen können, wo sie Arbeit finden. Da das aber nicht in Sicht ist, müsste das Bamf über ihre Fälle entscheiden.

Sollen sich Migranten selbst aussuchen können, in welchem Land sie leben möchten?

Der eXXpress berichtete bereits darüber, dass auch sehr viele Personen, die von den USA aus Afghanistan evakuiert worden waren, nun in Deutschland um Asyl angesucht haben. Für den Außenminister Heiko Maas ist das aber “kein Problem”.

in dem Lager wurden mehrere Feuer gelegt - zwei Afghanen sind mittlerweile zu Haftstrafen in Griechenland verurteilt wordenAFP