Die Zahl an Opfern am Mount Everest ist traurig – angesichts des dort inzwischen ausgebrochenen Bergsteiger-Tourismus mit 600 erfolgreichen Gipfel-Besteigungen allein 2023 aber nachvollziehbar. 18 Alpinisten verloren vergangenes Jahr ihr Leben, so viele wie noch nie. Der Grund hierfür steht laut nepalesischen Tourismus-Experten eindeutig fest: der Klimawandel. “Die Hauptursache sind Wetterwechsel”, die durch die Erderwärmung unberechenbarer würden, sagte Yuba Raj Khatiwada, der Direktor der nepalesischen Tourismusbehörde.

Bei solchen Aussagen verwundern dann auch die Worte von UN-Generalsekretär Antonio Guterres nicht weiter, der kürzlich beim Besuch der Everest-Region zu den Klima-Auswirkungen sagte: “Die Dächer der Welt stürzen ein.” Die Folgen des Klimawandels seien dramatisch.

Unglück, Herzinfarkt, kein Sauerstoff - die wahren Gründe für den Bergtod

Mit den 18 Toten am Everest hat das Klima allerdings herzlich wenig zu tun. Es handelt sich um ein Märchen, das der Tiroler Expeditionsveranstalter und ehemalige Extrem-Bergsteiger Lukas Furtenbach jetzt entlarvte. Unter den Todesopfern waren drei Sherpas, die bei der Vorbereitung einer Tour beim Einsturz eines Eisturms ums Leben kamen. Ein weiterer Expeditionsteilnehmer sei “unten am Berg” an einem Herzinfarkt gestorben.

“Die restlichen 14 Toten sind zur Gänze Bergsteiger, denen am Gipfeltag der Sauerstoff ausgegangen ist, die also keine Sauerstoffflaschen mehr gehabt haben oder die von ihrem Bergführer allein gelassen worden sind und dann hilflos irgendwo am Gipfelgrat gestorben sind”, sagte der Innsbrucker Alpinist gegenüber dem ZDF.

Experte zu Klima-These: "Wegschauen vom eigentlichen Problem"

“Wegschauen vom eigentlichen Problem” nennt Furtenbach das, was die nepalesischen Tourismus-Experten machen, indem sie die hohe Zahl an Toten auf das Wetter und den Klimawandel schieben. Dabei ginge es vielmehr darum, Mindeststandards für die Everest-Veranstalter einzuführen – als Grundvoraussetzung für mehr Sicherheit. “Bei so vielen Toten würde ich mich als Verantwortliche schon fragen, was da schiefgelaufen ist”, sagte Furtenbach, der selbst Everest-Besteigungen anbietet. Bislang ohne Todesopfer: “Dafür werde ich ja schließlich bezahlt”, sagt der Tiroler.