Drama bei der Ironman-Europameisterschaft in Hamburg. Ein Fahrer eines Begleit-Motorrads ist nach dem Zusammenstoß mit einem Amateursportler verstorben (eXXpress berichtete). Die tödliche Kollision ereignete sich gegen 8.45 Uhr am Spadenländer Hauptdeich im Stadtteil Ochsenwerder. Wie der Einsatzleiter der Polizei gegenüber der “ARD”-Sportschau bestätigte, verstarb der Motorradfahrer noch an der Unfallstelle. Der Radfahrer wurde ebenfalls verletzt, schwebt allerdings nicht in Lebensgefahr. Laut Informationen der Bild erlitt der Motorradfahrer (70) ein Schädel-Hirn-Trauma und starke innere Blutungen. Drei Notärzte kämpften vergeblich um sein Leben.

ARD hat die Übertragung daraufhin abgebrochen. Doch nach dem Rennen gibt es heftige Vorwürfe gegen den Veranstalter – so auch von Co-Kommentator Sebastian Kienle. “Es sind viel zu viele Motorräder unterwegs,” kritisierte der Ex-Weltmeister bereits während der Übertragung. Er hatte den Eindruck, dass die Straße an diesem Punkt zu voll war. Sport-Staatsrat Christoph Holstein kündigte entsprechende Untersuchungen an. Es soll überprüft werden, ob die Rahmenbedingungen der Veranstaltung “in irgendeiner Form zur Verursachung des Unfalls beigetragen haben.”

Olympiasieger spricht von Farce

Olympiasieger Jan Frodeno sparte nach dem Rennen ebenfalls nicht mit Kritik: “Es war unfassbar eng, eine völlige Farce. Ich war direkt nebenan und habe das Fahrrad in gefühlt tausend Teile zerspringen sehen. Ich weiß, dass das immer medial begleitet werden muss, aber die Athleten-Sicherheit muss vorgehen.”

Der Präsident des deutschen Triathlon-Verbandes Martin Engelhardt nahm die Veranstalter im Interview mit dem “Deutschlandfunk” hingegen in Schutz. “Das kann bei jedem Wettkampf passieren. Das kann auch bei uns passieren. Es gibt andere Wettkämpfe, wo es auch Todesfälle gegeben hat, beim Triathlon.” Zudem wäre laut Engelhardt ein Rennstop unkalkulierbar gewesen: “Sie waren natürlich auch über den Unfall und natürlich den Tod geschockt, haben in alle Richtungen überlegt, was jetzt die richtige Handlungsweise ist. Auf der Strecke waren über 2000 Leute. Wenn sie das ganze Rennen gestoppt hätten, wäre das relativ unkalkulierbar geworden, laut Aussagen von den hauptverantwortlichen Organisatoren.”