Genug ist genug! Nachdem Drohungen und Beleidigungen in den sozialen Medien im Tennis-Sport in den vergangenen Jahren zu einem großen Problem geworden sind, greift der österreichische Tennisverband durch. Der ÖTV hat nun eine Taskforce gegen Hass und Gewalt im Netz eingerichtet. Damit soll ein Einfluss auf den Ausgang von Matches so gut wie möglich vermieden werden. Demnach werden Hasskommentare künftig den österreichischen Behörden gemeldet. Nach einer Zwischenbilanz über die Wirksamkeit der Taskforce soll am Jahresende über weitere Maßnahmen entschieden werden.

Zuletzt hat Tamira Paszek Morddrohungen gegen ihre Person öffentlich gemacht. Die österreichische Tennisspielerin

 “Warum musste du immer verlieren, wenn wir auf dich wetten,” schrieb der Unbekannte eingangs in seiner Nachricht. Doch dann wurde es noch schlimmer. Der Users eskalierte schließlich völlig. “Ich schwöre dir, du wirst bald sterben,” hieß es in der Nachricht weiter. Anschließend schrieb die ehemalige, zweifache Wimbledon-Viertelfinalistin in einem Statement: “Todesdrohung, wirklich? Ihr Typen macht mich … krank.” Aktuell liegt Paszek auf Rang 358 im WTA-Ranking. Derzeit spielt sie nur kleine Turniere. Doch auch dort lockt das große Geld bei Wetten.

Auch Ofner und ÖTV-Kollegen berichteten von derartigen Vorfällen

Beim darauffolgenden Davis-Cup-Duell in Schwechat gegen Portugal berichteten auch Sebastian Ofner und seine ÖTV-Kollegen, dass sie von derartigen Vorfällen immer wieder mal betroffen sind. “Die Erzählungen unserer SpielerInnen haben uns klargemacht, wie groß dieses Problem mittlerweile geworden ist und welche extremen Formen dieses annimmt”, sagte ÖTV-Präsident Martin Ohneberg.

Auch ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer machte in seiner aktiven Karriere Erfahrungen mit Hass und Gewalt im Netz. Sein Vorschlag zur Bekämpfung, am Rande des Davis Cups: Die Verpflichtung, auf allen Social-Media-Portalen ausschließlich mit Klarname agieren zu können.