Die Kosten für die deutsche Energiewende schießen in ungeahnte und ungeplante Höhen. Erst kürzlich gab die deutsche Bundesnetzagentur bekannt: Der Ausbau der Stromnetze für die Energiewende wird bis 2030 um voraussichtlich 500 Milliarden Euro teurer sein als bisher angenommen – der eXXpress berichtete. Damit kommen zusätzliche 800 Euro im Jahr auf eine Familie zu.

Auch die Wirtschaftsbosse schlagen mittlerweile Alarm und wenden sich in Brandbriefen an den Bundeskanzler – der eXXpress berichtete ebenfalls. Nicht wirklich beruhigend ist in diesem Zusammenhang das volkswirtschaftliche Unwissen des deutschen Wirtschafts- und Energieministers Robert Habeck von den Grünen. Dessen jüngster TV-Auftritt verstärkte diesen Eindruck. Dort stellte sich nämlich heraus: Habeck kennt nicht den Strompreis für Unternehmen.

Habeck: „Das ist der Preis, den wir am Markt sehen werden“

Habeck war zu Gast im neuen ARD-Talk von Caren Miosga. Während des Sendung widmete sich ein TV-Einspieler dem ältesten Familienunternehmen Deutschlands. Der dortige geschäftsführende Gesellschafter Paul Niederstein führt in der mittlerweile 18. Generation (!) „The Coatinc Company“ in Siegen (Nordrhein-Westfalen). Die mittlerweile international tätige Unternehmensgruppe mit 1500 Mitarbeitern ist für die Oberflächenveredelung von Stahl und Metall zuständig. Im Jahr 1502 hatte der Zunftmeister der Stahlschmiede das Unternehmen als Hammerwerk gegründet. Seit damals ist die Familie immer in der Montan- sowie der Eisen- und Stahlindustrie tätig gewesen.

Auf eine ebenso elementare wie essenzielle Frage von TV-Moderatorin Caren Miosga wusste der Wirtschaftsminister keine Antwort.YouTube/ARD/tagesschau

Im TV-Interview klagt Paul Niederstein über „keine Wettbewerbsfähigkeit angesichts viel zu hoher Energiepreise“, über die allseits unbeliebte CO2-Abgabe, die es in anderen Ländern nicht gibt, über fehlende Planungssicherheit, weil es den grünen Strom noch nicht einmal gibt. Niederstein fragt sich, wie er sein Traditionsunternehmen in der 18. Generation erfolgreich weiterführen kann – auch angesichts der überbordenden Bürokratie.

Am Ende musste Caren Miosga (l.) Robert Habeck (r.) über den Strompreis aufklären.YouTube/ARD/tagesschau

Anschließend fragt Caren Miosga den Wirtschaftsminister, wie viel denn das Unternehmen seiner Schätzung nach konkret für Strom zahlt. Robert Habeck versucht auszuweichen: „Das ist nach wie vor der Preis, den wir dann am Markt sehen werden.“ Diese Antwort stellt die TV-Moderatorin nicht zufrieden: „Was schätzen Sie, was der im Moment zahlt?“ Habeck: „Ja, das hängt ja von seinen einzelnen Verträgen ab, aber das kann ich also nicht sagen. Also der Handel bewegt sich jetzt schon in diese Richtung und jetzt weiß ich nicht, wie sich seine Preise zusammensetzen.“

Die antwortet lautet: 125 Euro pro Megawattstunde

Kurz gefasst: Der Wirtschaftsminister weiß nicht, wie hoch der Strompreis für ein solches Unternehmen ist. Miosga klärt ihn schließlich auf: „Er zahlt 125 Euro die Megawattstunde.“ Das sind 12,5 Cent pro Kilowattstunde. Habeck antwortet: „Ja.“

Das Online-Medium NIUS kommentiert: „Der Mann, der in Deutschland für die Unternehmen und den Zustand der Wirtschaft verantwortlich ist, weiß nicht, welche Auswirkungen seine Energie-Politik auf die Rahmenbedingungen und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen hat – und gab das vor Millionen Zuschauern auch offen zu.“