Rustam Minnekajew ist nicht irgendwer: Er ist Vize-Kommandeur des Zentralen Militärbezirks Russlands (CVO), der die Regionen Sibirien, Ural und Wolga umfasst, sein Hauptquartier befindet sich in Jekaterinburg.

“Die Kontrolle über den Süden der Ukraine ist ein weiterer Weg, um nach Transnistrien zu gelangen, wo auch Tatsachen wie die Diskriminierung russischsprachiger Einwohner zur Kenntnis genommen werden sollten”, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax seine Rede bei der Jahrestagung der Union der Rüstungsunternehmen. Sollten die von Minnekajew genannten Ziele Realität werden, würde die Ukraine vollständig vom Schwarzen Meer abgeschnitten werden.

“Allem Anschein nach kämpfen wir jetzt gegen die ganze Welt, wie es während des Großen Vaterländischen Krieges der Fall war”, sagt Minnekajew. “Europa und die ganze Welt war gegen uns.”

Bei Anrainerstaaten läuten Alarmglocken

Mit dem Hinweis auf die “russischsprachigen Einwohner” läuten bei allen Anrainerstaaten – vor allem im Baltikum – die Alarmglocken. Ihre russischen Minderheiten werden schon seit Jahrzehnten immer wieder für außenpolitische Machtdemonstrationen Russlands genutzt. Erst vor drei Wochen wurde von Putins Partei “Einige Russland” ein Gesetzentwurf in der Staatsduma eingereicht, das die Situation der “Landsleute” in ehemals sowjetischen, jetzt unabhängigen Ländern verbessern soll.

Transnistrien ist seit 1990 eine nicht anerkannte, abtrünnige Region im Osten der Republik Moldau, zu der es staatsrechtlich immer noch gehört. Es wird von Russland unterstützt, das dort auch 1200 bis 1500 Soldaten stationiert hat, neben 10.000 bis 15.000 moskautreuen Paramilitärs.

Welche Ziele sind als nächstes auf Russlands Liste?