Die NATO will mit mehr als 90.000 Soldaten einen fiktiven Angriff Russlands auf das Bündnisterritorium proben. Diese Mega-Übung namens „Steadfast Defender“ dauert bis Ende Mai und erstreckt sich von Nordamerika bis zur Ostflanke der NATO in der Nähe der russischen Grenze. Schon bei der letzten NATO-Übung reagierte der Kreml äußerst empfindlich. Jetzt droht Moskau gar mit „tragischen Folgen“.

In Anbetracht des Ukraine-Krieges wollen die 31 NATO-Länder und Schweden ihre Fähigkeit zeigen, Truppen „transatlantisch zu verlegen“, sagt US-General Christopher Cavoli. „Einheit, Stärke und Entschlossenheit“ sollen demonstriert werden.

"Tragische Folgen": Russland fühlt sich provoziert

Russland betrachtet die Übung nahe seiner Grenze als „Provokation“. Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, warnt vor möglichen „tragischen Folgen für Europa“. Die Übung erhöhe das Risiko militärischer Zwischenfälle. Sie betont allerdings: Russland habe keine Absichten, NATO-Länder anzugreifen.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Marija Wladimirowna Sacharowa spricht von einer Provokation.

Die Übung basiert auf einem Szenario, bei dem die russische Föderation NATO-Territorium angreift und damit den Bündnisfall nach Artikel 5 des NATO-Vertrags auslösen würde. Die NATO betont, dass die Übung keine Prognose sei, sondern die Vorbereitung auf Konflikte mit Russland und Terrorgruppen.