Die FPÖ meldete für den heutigen Samstag gleich zwei Versammlungen an – eine um 9 Uhr am Platz der Menschenrechte vor dem Museumsquartier, eine um 11 Uhr auf der Jesuitenwiese im 2. Bezirk. In der offiziellen Ankündigung ist die Versammlung ab 12 Uhr im „Raum Heldenplatz, Ring, MQ und Oper” ausgeschrieben. FPÖ-Chef Herbert Kickl, der die Demo als Erster ankündigte, kann aufgrund seiner momentanen Corona-Infektion am Samstag jedoch nicht persönlich vor Ort sein. “Am Samstag ist es soweit: Wir gehen gemeinsam auf die Straße für unsere FREIHEIT! Seid alle mit dabei und setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen” schrieb er auf seiner Facebookseite.

HC Strache meldete eigene Demo an

Dafür nutzt ein ehemaliger Begleiter der Freiheitlichen die Gunst der Stunde: HC Strache meldete ebenfalls eine eigene Versammlung an. Die Demo „Überparteilich für Grundrechte, Menschenrechte und Freiheit“ soll um 12 Uhr am Heldenplatz starten.

Der ehemalige Vizekanzler hat eine eigene Demo am Heldenplatz geplant.

Auch Angehörige des österreichischen Bundesheers wollen gegen die Regierung demonstrieren. Die als FPÖ-nah geltende Bundesheergewerkschaft FGÖ rief zur Teilnahme an der Demonstration auf. Wie der Sprecher des Bundesheers, Michael Bauer, in einer Anfrage erklärte, dürften natürlich auch Bedienstete des Heerres ihre Meinung kundtun. Verboten ist jedoch die Teilnahme in Uniform. Auch Pflegebedienstete wollen gegen die Impfplicht für Gesundheitsberufe auf die Straße gehen.

Maskenpflicht und 2G für Reisebusse

Bei den Demonstrationen herrscht die Verpflichtung zum Tragen von FFP2-Masken. Die Beamten werden dies kontrollieren und Übertretungen auch ahnden, hieß es im Vorfeld. Speziell kontrolliert werden auch Reisebusse, in denen seit neuestem auch die 2G-Regel gilt.

Auch MFG hat Versammlung angemeldet

Auch die MFG-Partei (Menschen, Freiheit, Grundrechte), die bei den oberösterreichischen Wahlen mehr als 6 Prozent der Stimmen erreichen konnte, hat eine Versammlung am Schwarzenbergplatz angemeldet. Dort wird ab 13 Uhr gegen die kommende Impfpflicht für alle protestiert. “Diese Pandemie kann man abwählen”, so die Impfkritiker in ihrer Presseaussendung. Dass die FPÖ der Hauptinitiator der Großdemonstration in Wien ist, stört die MFG nicht. “Wir finden es grundsätzlich gut, dass Teile der FPÖ auch gegen die vielen Ermächtigungsgesetze und Verordnungen der Bundesregierung mobil machen. Nur weiß die Linke nicht, was die Rechte macht: Während in Wien die FPÖ gegen die Covid-Maßnahmen demonstrieren will, werden in Oberösterreich – wo die FPÖ in der Regierung ist – die Verschärfungen der Covid-Maßnahmen mitbeschlossen. Umso wichtiger ist es, dass wir als MFG hier glaubwürdig und geeint die Interessen der Menschen vertreten“ so Parteichef Michael Brunner.

Am Mittwoch große Demo in Graz

Demonstrationen in anderen Landeshauptstädten und Ballungszentren sind ebenfalls wahrscheinlich. Erst am Mittwoch waren in Graz angeblich bis zu 8000 Demonstranten gegen die Regierungsmaßnahmen auf die Straße gegangen. Diese verlief friedlich, 30 Ordnungsmandate wurden wegen Verstößen gegen die Covid-Maßnahmen ausgestellt. Wie die Grazer Polizei berichtete, habe sich das „Teilnehmer-Klientel“ verändert. Es wurden keine Aggressionen registriert, Ausschreitungen habe es auch keine gegeben. Die Masse der Teilnehmer kam nach der Einschätzung der Exekutive wohl aus dem Großraum Graz.

Halten Sie die morgige Demonstration für angebracht?