
Neue Polizeieinheiten: Aufstockung der Spezialkräfte.
Mehr Spezialkräfte, um bei schwierigen Einsätzen zukünftig noch effektiver Handeln zu können sind das erklärte Ziel von Innenminister Karl Nehammer. Ein erster Schritt ist getan, Oberösterreich bekommt ab Herbst zwei neue Eingreiftruppen.
Die von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) unter anderem als Reaktion auf den Terroranschlag im November in Wien angekündigten “Schnellen Reaktionskräfte” (SRK) sollen in Oberösterreich im Herbst den Dienst aufnehmen. Unter der Dachmarke firmieren die “Schnelle Interventionsgruppe” (SIG), die im September starten soll, und die “Bereitschaftseinheit” (BE), die im November folgt, informierten Nehammer, LH Thomas Stelzer (ÖVP) und Landespolizeidirektor Andreas Pilsl am Montag.
Vorbild WEGA
Die SIG solle nach dem Vorbild der WEGA rasch Spezialkräfte an den Ort des Geschehens bringen. In einem ersten Schritt werden 21 Kaderbeamte ausgebildet, die gemeinsam mit 30 rotierenden Kräften operieren sollen, rechnete Pilsl vor. Ziel sei es, “in großer Gruppenstärke in der Fläche für Sicherheit zu sorgen”. Die BE werde in Dreierteams arbeiten, die “in einer gewissen Stärke” in ganz Oberösterreich rund um die Uhr unterwegs sein, bei schwierigen Polizeieinsätzen unterstützen und auch “die Brücke zur Cobra” bilden. Ziel sei es, die Spezialkräfte bis Ende nächsten Jahres an einem zentralen Ort zusammenzuziehen.
Detaillierte Angaben zur Größe der Einheiten gibt es noch nicht.
Für das Kaderpersonal würden erfahrene Beamten – etwa aus der Polizeiinspektion Sonderdienste oder der Cobra – und Trainer gesucht, die mit jungen Kollegen Teams bilden, diese ausbilden und später auch wieder in die Peripherie entlassen. In welcher Größenordnung dafür Personal aufgenommen wird, blieb unklar. Nehammer verwies lediglich auf die Pläne der Regierung, bis zum Ende der Legislaturperiode 4.300 zusätzliche Polizisten auf die Straße zu bringen.
"Mehr Sicherheit für die Bevölkerung"
Der Terroranschlag in Wien “hat gezeigt, dass es nötig ist, rasch Täter zu bekämpfen, die nur ein Ziel haben, nämlich Menschen zu töten”, sieht Nehammer einen “wertvollen Lückenschluss” zur Cobra, der “mehr Sicherheit” für die Bevölkerung bringen solle. Stelzer verwies auf die “zunehmende Radikalisierung, Extremismus und Hotspots im öffentlichen Raum”, sowie darauf, dass die Pandemie viel Kontrollbedarf für die Polizei mit sich gebracht habe.
Der Klubobmann der oberösterreichischen Freiheitlichen Herwig Mahr begrüßte die Aufstockung. Er forderte allerdings auch, “nicht nur die Symptome, sondern insbesondere die Ursachen” von Sicherheitsproblemen zu bekämpfen, die der in der “derzeit laschen Migrationspolitik” sieht. (APA/red)
Kommentare
Dieses Ursachenbekämpfungs-Bla-Bla kennen wir schon. Großspurige Ankündigungspolitik mit Show-Charakter, die praktisch jede Koalitionsregierung seit einer halben Ewigkeit wie eine Monstranz bei der Fronleichnamsprozession vor sich herträgt. Wir brauchen einen Zuwanderungsstopp und ein funktionierendes Rechtsssystem – und keinen Polizeistaat, der sich unentwegt damit beschäftigt rivalisierende Banden und ideologisch angefixte Aufmärschler mit Wasserwerfern und Schlagstöcken voneinander zu trennen.
In Zeiten wie diesen ist eine Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen ein absolutes MUSS!
… “alter Wein in neuen Schläuchen” . Vor der Zusammenlegung der Polizei mit der Gendarmerie, hatte man in den Ballungsräumen, insbesondere Landeshauptstädten, eine nicht wirklich schlecht funktionierende Polizeiorganisation.
… dann das “Erscheinen” des unseligen Herrn Strasser und der Nonsens, beide Wachkörper zusammenzulegen…
… es wurde dann das Gendarmeriekonzept, was ja in den ländlichen Bereichen sehr gut funktionierte, eins zu eins auf den städtischen Bereich umgestellt. Das es da zu, nennen wir es mal harmlos, – einigen “Verwerfungen” kam, kann sich jemand mit noch etwas Restverstand, durchaus ausmalen.
… vor dieser “Zusammenlegung” , gab es die sogenannte MEK (MobilenEinsatzkommanden / Mobiles Einsatzkommando) in den Städten, welche eben bis 2005 sehr, sehr gut funktionierten…
… und nun rühmt man sich, dass man ein SRK ins Leben ruft…
… ohne Worte…