Begonnen hat alles mit einem friedvollen Weihnachts-Posting: „Ich wünsche allen frohe und besinnliche Weihnachten und eine erholsame Zeit mit der Familie”, so die Ministerin an Heilig Abend auf X. Was danach kam, war jedoch alles andere als besinnlich.

Dieses Posting teilte Karoline Edtstadler am 24.12. um 17 Uhr auf X.X/Karoline Edtstadler

Ein massiver Shitstorm ging auf die Politikerin nieder. Von „Volksverräterin” bis hin zu Abschiebungswünschen nach Afghanistan reichten die Kommentare. Der Grund war stets der selbe: Edtstadlers Gesetz für eine Impfpflicht, das im Februar 2022 umgesetzt werden sollte, allerdings kurz danach wieder ausgesetzt wurde.

Jänner 2022: Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grünel/l.) und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) auf dem Weg zur Präsentation des Gesetzesentwurfs zur Impfpflicht.APA/APA/TOBIAS STEINMAURER

Ob es sich bei den Hasskommentaren um eine gezielte Kampagne von Impfgegenern handelte oder sich die User gegenseitig anheizten, ist nicht nachvollziehbar. Für Edtstadler Grund genug, die Reißleine zu ziehen: Sie löschte bereits am Stefanitag ihr X-Konto.

„Ich habe mich entschieden, Hass, Antisemitismus und Fake News auf sozialen Medien keine Plattform mehr über meinen Namen zu geben“, wird Edtstadler in der ‚Kleinen Zeitung’ zitiert. Die Abkehr von Social Media betrifft (vorerst) nur Edtstadlers X-Account. Weitere Konten wie etwa Facebook sind weiterhin online.

Der X-Account von Verfassungsministerin Karoline Edtstadler ist nicht mehr online.X/Karoline Edtstadler

Besonders bitter: Gerade Edtstadler setzte sich sehr für das Gesetz gegen Hass im Netz ein. „Hass im Netz vergiftet die Gesellschaft und darf nicht ohne Konsequenzen bleiben! Damit wir effektiv dagegen vorgehen können, müssen wir Plattformen künftig streng in die Pflicht nehmen. Wir setzen uns deshalb mit aller Kraft für eine Regulierung auf europäischer Ebene ein und erarbeiten auf nationaler Ebene wirkungsvolle Maßnahmen gegen Gewalt und Hass im Netz”, schrieb Karoline Edtstadler am 23.Juni 2020 auf Facebook.

Damals hätte die Ministerin sicher nicht gedacht, dass sie sich selber aus Social Media aufgrund von Hassbotschaften zurückziehen muss.

Facebook/Karoline Edtstadler
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Kommentare

  • Thomas sagt:

    Ich kann nachvollziehen, dass sie ihren Account bei X gelöscht hat. Viele haben ihren Account bei X auch gelöscht, um ein Zeichen gegen Elon Musk zu setzen.

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    1. WhiteGuy77 sagt:

      Und ihr glaubt wirklich, dass dies Elon Musk beeindruckt? Dem ist das egal, der kann die Infrastruktur (Server, etc.) zur Not auch ohne Einkommen von Werbeeinahmen finanzieren. Also wenn die “Promis” was gezeigt haben, dann dass sie echten Diskussionen aus dem Weg gehen.

  • spaghetti007 sagt:

    In Salzburg hatte Edtstadler -15% verloren und jetzt möchte sie Nachfolger von LH. Haslauer in Salzburg werden. Da merkt man wieder wie abgehoben viele Politiker agieren. Sie ist mit Abstand eine der unbeliebtesten Politiker nicht nur in Salzburg. Sie kann ja auch das Land verlassen.

  • europeanalert sagt:

    gut wenn sie sich löscht – wir alle wollen weder etwas von ihr sehen oder hören …. goodbye !
    ( …. doch leider nicht – die kretzn bleiben alle picken an den Stühlen . ..)

  • Yayoi Yukino sagt:

    Naja, wie man in den Wald rein ruft, schallt´s bekanntermaßen auch zurück, denn wenn Frau Edstadler dachte, dass die Bevölkerung ihre Aussagen betreffend der Ungeimpften vergessen hat, dann irrt sie sich einfach.

    Ihre Aussage, ich zitiere “Mit der Einführung der Impfpflicht ist es eigentlich rechtswidrig, in Österreich zu wohnen und nicht geimpft zu sein. Und daran könnten sich auch andere Konsequenzen knüpfen”. erweist sich nun einfach als Bumerang, weshalb sie einfach mit gewissen hasserfüllten Kommentaren hätte rechnen müssen.

    Über den Inhalt der Hatings lässt sich freilich streiten – aber wer von uns hat in der ersten Wut nicht schon mal Dinge gesagt oder gar geschrieben, welche er nicht so meinte?

  • laos sagt:

    Nachdem man es nicht, wie in Deutschland, geschaft hat einen Majestätsbeleidigungsparagrafen einzuführen. Müsste man sich halt dem berechtigten Volksz orn stellen. Aber nach dem eXit kann man sich ja wie alle, die keine berechtigten Meinungen und Kritiken vertragen auf die Blueskyplattform zurückziehen, wo es den Schulterklopferautomat gibt.

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  • Bsatora sagt:

    Recht hat sie. Die Anfeindungen des ganzen Hirnbefreiten Pöbel braucht sie sich nicht antun

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    1. Wiena Krätzn sagt:

      @Bsatora, wenn man betrachtet wie Sie hirnbefreiter Pöbel schreiben, ist es mit Hirn wohl auch nicht weit her.

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  • Sepp Unterwurzacher sagt:

    Es ist auch sehr schwer für diese Dame Liebe zu empfinden nach ihren Aussagen der letzten Jahre.

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  • Franzesco sagt:

    Hass und Hetze gab es eigentlich nur von den Politikern der Einheitspartei ÖVP GRÜNE SPÖ NEOS, aufgearbeitet ist nichts geworden, im Gegenteil man fürchtet diese Aufarbeitung wie der Teufel das Weihwasser!

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  • HC-Frust sagt:

    Stellt Euch vor, und die ist auch noch Richterin!
    Übrigens, wir Illegalen (Ungeimpften) vergessen nie!
    Und wir denken an die nächsten Wahlen in NÖ!
    Was diese Frau noch nicht begriffen hat, es gibt bis heute noch keine Definition von “Hass und Hetze”. Brüssel hat es bis jetzt nicht geschafft, eine Definition durch zu drücken!
    Eva Schütz, dürfen wir denken oder passt ihnen daran etwas nicht?

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    1. Thomas sagt:

      Hass und Hetze ist jede Art von Kritik, welche sich gegen das politische System richtet.

  • Mene Tekel Upharsin sagt:

    Gibt es einen Forumsteilnehmer bei dem ein Kommentar der “auf die Freischaltung gewartet hat” jemals freigeschaltet wurde?
    Ich habe eher den Eindruck, man will uns mit dieser Meldung lediglich “papierln”!
    Dann sollen die in Zukunft praktischer Weise ihre redaktionellen Weisheiten selber lesen und idealerweise gleich auswendig lernen oder zumindest 50x schreiben.
    Selbstverständlich in Schönschrift, mit Unterschrift der Erziehungsberechtigten….

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