Es gibt eine Zeugin! Kollegin im Nebenzimmer hörte bei Bluttat in Sex-Studio mit
Im Asia-Studio arbeiteten insgesamt vier Frauen. Wie sich nun herausstellte, war die vierte Kollegin während des Dreifachmords vor Ort: Sie sperrte sich im Nebenzimmer ein und musste von dort alles mitanhören. Mittlerweile wurde sie von der Polizei einvernommen. Ihr wurde psychologische Hilfe angeboten.
Die entsetzliche Messerattacke in einem Rotlicht-Etablissement in Wien-Brigittenau am Freitagabend, der drei junge Frauen zum Opfer fielen, ist von einer Kollegin der Opfer mitangehört worden. Diese vierte Mitarbeiterin des Asia Studios hatte sich in einem Zimmer eingesperrt, berichtete Polizeisprecher Philipp Haßlinger. Sie sei als Ohrenzeugin mittlerweile befragt worden. Die Einvernahme des Verdächtigen, ein Asylwerber aus Afghanistan (27), war Samstagnachmittag in Gang.
Regelrechtes Blutbald: Leichen in verschiedenen Zimmern
In dem Rotlicht-Lokal war ein regelrechtes Blutbad verübt worden. Die getöteten Frauen wiesen massive Schnitt- und Stichverletzungen auf, so dass den Einsatzkräften schon beim Betreten des Tatorts klar war, dass für die Opfer jede ärztliche Hilfe zu spät kam. Das Tatgeschehen hatte sich auf mehrere Räumlichkeiten erstreckt – die Leichen wurden in unterschiedlichen Zimmern gefunden, sagte Haßlinger.
Dass gegen die Opfer mit ungemein heftiger Gewalt vorgegangen wurde, zeigt sich auch daran, dass ihre Identitäten nach wie vor nicht geklärt sind. Diesbezüglich liefen die Erhebungen, hieß es seitens der Polizei. Bisher wurden auch keine offiziellen Dokumente der Frauen gefunden.
Der Afghane war vermutlich der letzte Besucher in dem Asia Studio. Augenzeugen der Bluttat gibt es laut aktuellem Ermittlungsstand keine. Die Ohrenzeugin habe angegeben, sie habe die Tür zu ihrem Zimmer von innen zugehalten und diese dann auch abgesperrt, sagte Haßlinger. Den Angreifer habe sie nie zu Gesicht bekommen.
Polizei musste bei Verhaftung Taser einsetzen
Der Mann hatte sich bei seiner Festnahme in einem Park gegenüber des Tatorts aggressiv verhalten, war zuvor bekannt geworden. Er sei daher mit einem Taser außer Gefecht gesetzt, überwältigt und in Gewahrsam genommen worden. Zunächst wurde er zur Behandlung seiner Verletzungen in ein Spital gebracht. Laut Haßlinger wies der Mann Schnittverletzungen auf, die er sich bei der Tatausführung selbst zugefügt haben dürfte.
Der Afghane wurde erst Samstagfrüh in den Polizeiarrest überstellt, wo am Nachmittag mit Hilfe eines Dolmetschs mit der Beschuldigteneinvernahme begonnen wurde. Angaben zur Verantwortung des Verdächtigen und einem möglichen Motiv gab es vorerst keine, da die Befragung im Laufen war.
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