Schande vom K2: Morddrohungen gegen Rekord-Bergsteigerin
Die Welt war entsetzt. Bis zu 30 Bergsteiger sollen am K2, dem zweithöchsten Gipfel der Erde, an einem sterbenden Höhenträger vorbei geklettert sein, ohne ihm zu helfen. Darunter die Rekord-Alpinistin Kristin Harila aus Norwegen. Sie erhält jetzt Morddrohungen und wehrt sich.
Nach dem Tod des pakistanischen Höhenträgers Mohammad Hassan (34) am K2 hält die weltweite Empörung vor allem unter Alpinisten an. Wie vom eXXpress berichtet, sollen bis 30 Bergsteiger auf ihren Expeditionen auf den zweithöchsten Berg der Erde, den K2, den sterbenden Familienvater buchstäblich links liegen gelassen haben. Obwohl der sogar hilfesuchend nach den Beinen der vorbei marschierenden Gruppenmitglieder griff, sollen die Seilschaften einfach weiter marschiert sein. Drohnen-Aufnahmen des Tiroler Bergsteigers Wilhelm Steindl und seines Kameramanns zeigen das ganze Ausmaß dieser menschlichen Tragödie.
Besonders ins Kreuzfeuer der Kritik geriet die norwegische Ausnahme-Alpinistin Kristin Harila, die mit ihrem Team ebenfalls an die Unglücksstelle kam. Die Norwegerin bestieg in 92 Tagen alle 14 Achttausender. Auch sie kam an dem im Seil hängenden Höhenträger vorbei, als dieser noch lebte. Und sie kletterte weiter auf den Gipfel, um ihren angepeilten Rekord nicht zu verfehlen.
Rekord-Bergsteigerin behauptet: "Niemand hatte Schuld"
Seitdem prasselt ein Shitstorm nach dem anderen auf die Skandinavierin nieder, ihr wird unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. Die Bergsteigerin wird übelst beschimpft und beleidigt, mehrfach wurde sie mit Mord bedroht. Zumal als bekannt wurde, dass sie in unmittelbarer Nähe nach der Tragödie um Mohammad Hassan ihren Triumph groß feierte.
Doch jetzt wehrt sich Kristin Harila: “Ich bin wütend, wie viele Menschen sich wegen dieses tragischen Unfalls gegenseitig beschuldigen. Niemand hatte Schuld. Wer die Situation nicht einschätzen könne, sollte auch keinen Kommentar abgeben, so die Norwegerin: “Und das Versenden von Morddrohungen ist niemals okay.”
Nach ihrer Schilderung passierte das Unglück an einer der gefährlichsten Stellen auf einem der tödlichsten Berge der Welt. Ihr Team habe sehr wohl versucht, dem verunglückten Höhenträger zu helfen. Es sei zwecklos gewesen. Sie selbst seien dann weiter geklettert, aber ihr Kameramann sei bei Mohammad Hassan geblieben, um ihm zu helfen. “Über eine Stunde, doch dann brauchte er selbst neuen Sauerstoff”, sagte die Alpinistin. Auf über 8000 Metern würden die Überlebensinstinkte die eigenen Entscheidungen beeinflussen, so Harila.
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