Literaturkritikerin Elke Heidenreich hat sich entschieden gegen das Gendern und gegen Eingriffe in die Sprache der Literatur ausgesprochen. Im Rahmen eines Interviews auf einem Literaturwochenende auf Sylt, das die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) führte, kritisierte die 81-Jährige die Änderungen in Texten und Liedern scharf.

In Bezug auf das Gendern fand sie noch deutlichere Worte. Sie lehne die Praxis strikt ab und betonte: “Das werde ich niemals tun.” Heidenreich sehe es als “aufgeblasen und dumm” an, sich “durch *innen auf das Mädchen in mir reduzieren zu lassen.” Die Schriftstellerin, die sich selbst mit dem Begriff “Autor” identifiziert, verteidigt das Recht, das Gendern scheußlich zu finden, auch wenn sie es anderen nicht verbieten wolle: “Ich bin Autor, verdammt noch mal. Ich bin Schriftsteller. Wenn andere das machen, akzeptiere ich es, nehme mir aber das Recht heraus, es scheußlich zu finden.”

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Kommentare

  • Oliver Benz sagt:

    Diese Debatte ist schon lange obsolet, weil sie geneaugenommen gar nicht geführt werden muss. Wir haben bereits eine geschlechterdifferenzierende Sprache und zwar im direkten Bezug. Spricht man etwa von dem Schüler oder der Schülerin im Direkten so spricht man im Überbegriff von den Schülern. Das hat überhaupt nichts mit Diskriminierung des weibl. Geschlechts zu tun sondern dient der Erhaltung der Einfachheit und des Sprachflusses. Dass damit sowohl männliche als auch weibliche Menschen( es gibt nur zwei Geschlechter, alles Andere sind Launen der Natur oder psychische Missstände) gemeint sind, erlernt man sobald man lesen und schreiben vermittelt bekommt, im Kindesalter. Vielleicht sollte man dabei explizit lehren, dass es sich dabei nicht um ein Hervorheben des Maskulinen handelt. Wer das unbedingt braucht, hat offensichtlich ein Problem mit seinem Selbstbewusstsein und findet wahrscheinlach an allen Dingen etwas auszusetzen.

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  • Michi sagt:

    Immer wieder stelle ich fest, dass Gender die Gemüter erhitzt. Ist man politisch links dann regt man sich auf, dass nicht oder zu wenig gegendert wird. Ist man politisch rechts dann regt man sich auf, dass überhaupt gegendert wird. So ist das Volk geteilt und die Eliten haben ihre Ruhe. Teile und hersche.. quasi

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  • belle sagt:

    Einen Kommentar dazu könnte man sich sparen. Diesen Unsinn abzulehnen ist eine Selbstverständlichkeit.

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  • Yayoi Yukino sagt:

    Ich persönlich teile die Meinung von Frau Heidenreich, denn nicht nur die Lesbarkeit von Texten wird durch die Gendersternchen, Binnen-Is, Doppelnennungen, etc. erschwert (und ist für mich zudem eine augenkrebserregende Beleidigung), es ist auch – was das Sprechen anbelangt – ein sprachlicher Rülpser. Da Rülpsen unhöflich ist, sollte man daher auf diesen Unsinn schlicht und ergreifend verzichten, denn es nervt einfach nur noch! Somit hat Frau Heidenreich mit all ihren Aussagen recht – und die Meisten lehnen das Gendern ohnedies ab, also sollte getrost darauf auch verzichtet werden.

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  • kamerad bundschuh sagt:

    Wem nützt, bzw. wem schadet der ganze Unfug der Genderei?
    Verwirrt werden wir auch ohne dieselbe.
    Blödheit, Dummheit oder Bösartigkeit, alleine oder in Kooperation.

    Was oder wer ist da der “spiritus rector”?
    Oder doch der “Nachbar Spiritus” (siehe Arik Brauer).

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  • Gretl sagt:

    Ich finde Gendern auch dumm, sehr dumm sogar.

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  • Unschuldvermutung sagt:

    Die deutsche Sprache macht das Gendern unnötig,weil alles über die Grammatik geregelt ist!

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    1. conciliateur sagt:

      Exakt, es wäre daher für Kultur und Sprachverständnis weit wichtiger sich um die immer schlechter werdenden Kenntnisse der Grammatik zu kümmern um auch in Zukunft noch ein einheitliches Textverständnis zu gewährleisten welches über die zunehmend primitive Verständigung durch Sätze in der Nennform hinausgeht. Dieses Gendern ist nur ein synthetisch herbeigeführtes sprachliches Hlfsmittel zum Zwecke der politischen Umerziehung.

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  • whoishayek sagt:

    “Ich gender nicht! Ich habe einen Schulabschluss”.
    (Mario Barth)

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  • El Capitan sagt:

    Die deutsche Sprache ist eine der farbigsten, die es überhaupt gibt. Nur Dummköpfe wollen so etwas durch Sternchen, Doppelpunkten und Strichen mitten in Wörtern kaputt machen. Leider sind einige unschuldige Gehirne unserer Kinder und Kinderinnen schon vorgewaschen. Nachdem aber die woken Ideologien abzudanken scheinen, besteht Hoffnung.

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  • F.-K. Böhmermann sagt:

    Dadaistische Modeerscheinung. Geht vorbei. Selbst im Zwangsgebührenfunk wird bereits größtenteils wieder auf die seltsamen Sprechpausen bzw. den “weiblichen Plural, der Männer mitmeint” verzichtet.
    PS: Der Rechtschreibrat hat bereits zwei Mal – zuletzt vor knapp einem Jahr – festgehalten, dass diese Schreibweisen „nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie“ gehören.

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    1. Uhu sagt:

      Die Sprache zu bestimmen war schon immer eine Methode um Autorität über andere Menschen zu erlangen. Darum geht es bei der Genderei.

  • michaela sagt:

    Mir ist Gendern ein Rätsel. Wenn ich etwas mit “innen” multipliziere, was soll dabei herauskommen? Beispielsweise Briefträger*innen. Oder wenn ich den armen Briefträger durch “innen” dividiere: Briefträger:innen. Was soll da das Ergebnis sein?

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  • Freiwilligkeit vor erzwungener Ideologie sagt:

    Eine legitime Meinung, gerade in der Literatur! Gendern sollte freiwillig sein – wem es ein echtes Bedürfnis ist, der (oder die oder das) sollte es anwenden können. Selbstverständlich wäre es auch in einzelnen Situationen denkbar, die missverständlich sein könnten. Wenn es aber weiterhin generalisiert von oben herab erzwungen wird, obwohl Texte dadurch unleserlich und manchmal kaum noch nachvollziehbar werden (nicht zuletzt für die zunehmend vielen Menschen mit geringen Deutschkenntnissen), und zudem als Alibihandlung gegen echte, reale Veränderungen in Richtung Gleichberechtigung verwendet wird, muss es scheitern.
    Tatsache ist, dass gerade Deutsch aufgrund der drei Artikel und resultierenden
    Fälle besonders ungeeignet hierfür ist. Wer liest zudem gerne Texte, wo manchmal wechselweise Binnen-I, Unterstrich, Doppelpunkt und Sternchen vorkommen, also etwas wie: “Die Kund_innen, Klient:innen, BesucherInnen und andere Gäst*innen werden gebeten…” Das ist, als hätte jemand beliebige Schriftzeichen ausgekippt.

    Ebenso erstaunt, dass oft gerade die, die selbst strenges Gendern einfordern, weil sonst die Gefühle besonders sensibler Zeitgenossen verletzt werden könnten, keinerlei Hemmungen haben, ältere fremde Erwachsene, die ihre Eltern, gar Großeltern sein könnten, ungefragt zu duzen, und das nicht nur virtuell, sondern sogar im echten Leben. Auf Rückmeldungen, dass dies unhöflich und respektlos erscheine, ist oft nur Schweigen zu ernten oder man wird gecancelt. Daher muss die Frage geklärt werden, woher dieser Druck wahrhaft kommt und was damit bezweckt werden soll – wie bei jeder gelenkten Sprach- und Kulturrevolution.

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    1. Fridolin sagt:

      Sehr gut durchdachter Kommentar. Meine Hochachtung.

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  • Fridolin sagt:

    Ich stehe dem “Genfern” auch ablehnend gegenüber (nur der Bildunterschrift entlehnt) PS.: dass ich nicht zum 3.Mal der Zensur oder wem auch immer zum Opferfalle.

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  • Regina sagt:

    Kein Gendern! Unsere schöne, über Jahrhunderte gewachsene Sprache so zu verunglimpfen ist grauslich! Die Sprache verändert sich ohnehin sehr stark durch den Einfluss der englischen Sprache. Frau Heidenreich hat recht mit ihren Aussagen!

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  • Fridolin sagt:

    Hatte das schon x-mal gesagt, und trotzdem steht´s nicht da. Gibt´s da einen “Systemfehler”?

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