Die Polizei und der Verfassungsschutz haben offenbar einen Terroranschlag verhindert, den ein 14-jähriger Jugendlicher am Wiener Westbahnhof geplant hatte. Das Innenministerium teilte am Mittwoch mit, dass Ermittler des Landesamtes für Staatsschutz und Terrorismusbekämpfung (LSE) sowie Einsatzkräfte der WEGA den Verdächtigen bereits am 10. Februar festnahmen. Bei ihm wurden mehrere Messer sowie Propagandamaterial gefunden, das auf eine Anhängerschaft zur Terror-Miliz “Islamischer Staat” (IS) hinweist.

Der Jugendliche befindet sich seit dem 12. Februar aufgrund von Tatbegehungs- und Tatausführungsgefahr in Untersuchungshaft. Laut der Sprecherin des Landesgerichts, Christina Salzborn, ist der U-Haft-Beschluss rechtskräftig. Der Verdächtige machte vor der Haftrichterin keine Angaben.

Ermittlungen führten zur Festnahme

Die Festnahme des 14-Jährigen erfolgte in Wien-Währing auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien. Nach Angaben des Innenministeriums handelt es sich um einen österreichischen Staatsbürger mit türkischen Wurzeln. Gegen ihn besteht der Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen bzw. kriminellen Vereinigung.

Ausgangspunkt der Ermittlungen waren Hinweise an die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), wonach ein bislang unbekannter Anhänger einer terroristischen Vereinigung auf mehreren TikTok-Profilen islamistisches Gedankengut verbreitet hatte. Die Art der Postings legte nahe, dass es sich um einen IS-Anhänger handeln könnte. Durch weitere Ermittlungen konnte die Identität des Verdächtigen ermittelt werden, woraufhin die Staatsanwaltschaft seine Festnahme anordnete.

Beweismittel und Planungsunterlagen gefunden

Zum Zeitpunkt der Festnahme hatte der Jugendliche ein Messer mit einer Säge und einer fünf Zentimeter langen Klinge in seiner Hosentasche. Die Polizei fand in seiner Wohnung zudem zahlreiche islamistische Bücher, handschriftliche Skizzen von Anschlagsplänen mit Messern und Macheten auf Bahnhöfen und gegen Polizisten sowie eine Anleitung zur Herstellung von explosivem Material.

Darüber hinaus entdeckten die Ermittler im Kellerabteil Aluminiumrohre, Tischbeine und Panzertape, die mutmaßlich für den Bau einer Bombe verwendet werden sollten. In einer Tasche wurden ein Kampfmesser mit einer 16,5 Zentimeter langen Klinge, ein weiteres Klappmesser mit einer sieben Zentimeter langen Klinge sowie eine Flagge mit islamischem Glaubensbekenntnis sichergestellt. Der 14-Jährige verweigerte bei der Erstvernehmung jegliche Aussagen.

Westbahnhof als Ziel identifiziert

Laut Innenministerium geht aus den gefundenen Skizzen hervor, dass der Verdächtige den Wiener Westbahnhof als Anschlagsziel auswählte. Wann der Anschlag konkret stattfinden sollte, ist noch unklar. Ebenso gibt es bislang keine gesicherten Informationen darüber, ob der Jugendliche Kontakte zu einer organisierten jihadistischen Szene hatte. Die Ermittlungen dazu laufen weiter.

Warnung vor zunehmender Radikalisierung im Netz

Das Innenministerium warnt in diesem Zusammenhang vor der zunehmenden Verbreitung radikal-islamistischer Propaganda im digitalen Raum. Soziale Medien und geschlossene Online-Kanäle würden vermehrt als Plattformen zur Indoktrination genutzt. Besonders gefährdet seien Jugendliche und junge Erwachsene, die durch Online-Influencer mit extremistischen Ideologien in Kontakt kommen.

Terrororganisationen setzen zunehmend auf eigene Computerspiele und Apps zur Rekrutierung neuer Anhänger. Gleichzeitig erschweren verschlüsselte Kommunikationskanäle und rechtliche Hürden die Arbeit der Sicherheitsbehörden, die oft erst nach Sicherstellung eines Geräts auf relevante Inhalte zugreifen können. Diese wachsende digitale Radikalisierung stellt laut Ministerium eine ernstzunehmende Herausforderung für die innere Sicherheit Österreichs dar.

Innenministerium betont die Bedeutung der Terrorismusbekämpfung

Omar Haijawi-Pirchner, Direktor der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst, betonte die Bedeutung der erfolgreichen Ermittlungsarbeit: “Dieser Erfolg des Verfassungsschutzes zeigt die Wichtigkeit einer funktionierenden Terrorismusbekämpfung.” Er forderte, dass die Ermittlungsmethoden der Sicherheitsbehörden kontinuierlich an die fortschreitende Digitalisierung angepasst werden, um effizient auf Bedrohungen reagieren zu können.

FPÖ fordert härtere Maßnahmen gegen Islamismus

Der Wiener FPÖ-Obmann, Stadtrat Dominik Nepp, sieht in der verhinderten Attacke eine Folge der verfehlten Zuwanderungspolitik. „Der vereitelte Terroranschlag am Wiener Westbahnhof zeigt einmal mehr, wie brandgefährlich das naive Multikulti-Experiment der Stadt- bzw. Bundesregierung ist. Terroristisch-islamistische Hassprediger können unsere Jugendlichen ungehindert radikalisieren“, erklärte Nepp und forderte die sofortige Schließung von radikal-islamistischen Moscheen und Vereinen. Zudem müssten sogenannte Gefährder umgehend abgeschoben werden.

Nepp zeigte sich schockiert über das junge Alter des Verdächtigen und sprach von einem „direkten Ergebnis der gescheiterten Integrationspolitik und der offenen Grenzen, die radikalen Islamisten Tür und Tor öffnen“. Abschließend dankte er den Einsatzkräften von LSE und WEGA für ihre schnelle Reaktion: „Unsere Sicherheitskräfte haben großartige Arbeit geleistet und Schlimmeres verhindert. Doch sie können nicht überall sein – die Regierung muss endlich handeln, bevor es zu spät ist!“

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Kommentare

  • LouRead sagt:

    Konnte er nicht schneller laufen? Ein zukünftiger Architekturstudent? Der sich Arbeit beschaffen will?
    Was ist das für ein Gebäude? EXDDR? Ist ja gruselig! Nach Kasachstan sieht es nicht aus!

  • Sabine M. sagt:

    Warum wird eigentlich bei diesen Jugendlichen nie hinterfragt, was mit den Eltern und deren Verantwortlichkeit los ist? Was und wie wird familiär nach innen gelebt? Es wird immer im Außen gesucht. Das wird bei diesen Diskussionen immer außen vor gelassen und immer das Mär von unkontrollierbaren Jugendlichen erzählt und die aufnehmende Gesellschaft wäre schuld. Jugend war immer schon rebellisch, aber das hat nichts mit Rebellion zu tun. Die Sozialisation durch den Familienverband ist zu hinterfragen, was da falsch läuft. Und auffällig sind Straftaten bei Jugendlichen mit Migra tionshintergrund oft in der dritten Generation. Das sollte zu denken geben. Ein Schwank aus meiner Jugend, ich hab ein Death Metal Poster als Teenie aufgehängt und meine Eltern haben sofort hinterfragt, ob ich irgendwas mit Sat .anismus am Hut hätte und haben das Thema so lange bearbeitet, bis sie sicher waren, dass es damit nichts zu tun hatte.

  • zimbo sagt:

    Die Massenbespitzelung politsch Andersdenkender, wird die Sicherheit nicht verbessern.Wir brauchen Neuwahlen und einen Kanzler Kickl.

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  • pussyriot-fotzenschleimpower-pudertanzalleriker sagt:

    Mein Gott, der arme Bub.

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  • Bull sagt:

    Die Kindergartencops haben zugeschlagen…

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Wir brauchen längst ein entsprechendes Verbotsgesetz.

    Doch mit der ÖVP wird das nichts.

    Da braucht es schon die FPÖ in der Regierung, die derartiges anschiebt.·

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  • Thomas P. sagt:

    Vermutlich ist wieder mal von einem “Einzeltäter” die Rede. Das ist Augenauswischerei. Mit dieser Verharmlosung will die linke Justiz die Gefahr wiederholter Terroranschläge herunterspielen. Sobald mehrere Personen aus ideologischen oder religiösen Motiven heraus ein gemeinsames Ziel, beispielsweise die Tötung politischer Gegner oder Andersgläubiger, verfolgen, ist jeder einzelne von ihnen als Mitglied einer Terrororganisation einzustufen.

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  • Jesusus Müller sagt:

    Das Relativieren muss ein Ende haben,aber außer der ewigen Ankündigungsleier ist leider nicht viel zu erwarten von unserer Politikerkaste!

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  • christian sagt:

    was ist mit der familie? die sollte man vorsichtshalber auch wegsperren! irgendwoher muss der das ja haben! und einer guten mutter muss das auffallen. wenn da nichts gemacht wird – ab in sicherungsverwahrung bis die abschiebung durch ist!

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  • Susi Sorgenvoll sagt:

    Beim I-S wurde ja nur das N durch ein I ersetzt.

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