
Villach: Bürgerwehr nach Terror geplant – Zuspruch in Kärnten, Polizei warnt
Nach dem Terror verlangt das Sicherheitsbedürfnis vieler Bürger nach neuen Lösungen. Security-Experte Manfred Berger will eine Bürgerwehr gründen – zuerst in Villach, dann in anderen Kärntner Städten. Auf Facebook erntet er dafür Zuspruch, doch die Polizei hält wenig davon.

Der jüngste Angriff eines Syrers in Villach hat für Aufsehen gesorgt – so sehr, dass einige Bürger nun selbst aktiv werden wollen. Manfred Berger, ein erfahrener Security-Experte, hat angekündigt, eine Bürgerwehr ins Leben zu rufen. „Wir werden mit Patrouillen in enger Zusammenarbeit mit der Polizei für Sicherheit sorgen“, sagt Berger, der seit über 20 Jahren als Sicherheitschef der Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel tätig ist.
Wie die Kleine Zeitung berichtet, plant Berger, Freiwillige über eine eigene Facebook-Seite zu rekrutieren. Ihr Aufgabe: „Gefahrensituationen in Ansätzen erkennen und Täter festhalten“. Sie werden in „Patrouillen zu Dritt oder zu Viert primär während der Öffnungszeiten der Geschäfte und in der frühen Nachtstunden“ aktiv sein.

„Bin dabei, weil unsere Politik unfähig ist“
Eine Facebook-Seite zur Bürgerwehr wurde bereits eingerichtet. Auf ihr zeigen sich viele Bürger entschlossen, aktiv mitzumachen – und üben teils scharfe Kritik an der Politik. „Bin dabei, weil unsere Politik unfähig ist“, schreibt ein User. Ein anderer betont: „Aufgrund der zunehmenden Anschläge auf unsere Gesellschaft und die Machtlosigkeit unserer Politik ist mehr Zivilcourage und Achtsamkeit gefordert.“
Auch das Gefühl, dass in Villach längst Handlungsbedarf besteht, wird geäußert: „Da ich der Meinung bin, dass Villachs Sicherheit schon länger in Frage steht, ist es an der Zeit, die Polizei zu stärken!“ Ein Vater erklärt seine Motivation: „Da meine zwei Mädels dort öfter vorbeigehen und mir schon mehrfach von ‚Erlebnissen‘ berichtet haben – am helllichten Tag – ist es eine gute Idee, mehr Präsenz zu zeigen. Bin dabei. Nicht zuletzt auch weil zwei der Verletzten Schulkollegen meiner Töchter sind.“
Vereinzelt auch Kritik
Ein anderer Bürger betont, dass es oft an Zivilcourage fehle: „Primärprävention ist mal ein guter Anfang. Mit meinem Alter habe ich bereits einiges gesehen und erlebt und mit Bedauern festgestellt, wie wenig Menschen eingreifen, wenn andere Hilfe benötigen.“
Vereinzelt gibt es auch Kritik: „Tut leid, finde die Idee furchtbar“, schreibt ein User.

Erst aus privaten Mitteln finanziert, später mit Spenden und Sponsoren
Die Mitglieder der Bürgerwehr sollen mit einheitlichen Warnwesten, Funkgeräten und Pfefferspray ausgestattet werden. Finanziert wird das Projekt zunächst aus Eigenmitteln, später sollen Spenden und Sponsoren helfen. Das Ziel: eine zusätzliche Sicherheitspräsenz in den Einkaufsstraßen und zu Nachtzeiten.
Die Idee zu so einer „klassischen Bürgerwehr“ sei nicht neu, sagt Berger. „Solche Initiativen gibt es seit dem 19. Jahrhundert, um das Volk zu schützen“. Nun gehe man „Aufgrund des tragischen Anlassfalles in die Umsetzung“. Es seien noch weitere Bürgerwehren in anderen Kärntner Städten geplant, beginnend mit Klagenfurt.
Polizei ist dagegen: „Brauchen keine Bürgerwehr“
Der Sicherheitsexperte versichert: „Wir wollen nicht die Polizei ersetzen, sondern die Beamten unterstützen und sie im Ernstfall benachrichtigen.“ Bei der Polizei stößt das Vorhaben dennoch nicht auf Gegenliebe. „Es besteht definitiv keine Notwendigkeit für Maßnahmen durch private Personen“, betont Polizeisprecher Rainer Dionisio. Die Sicherheitslage werde professionell überwacht, und für den Ernstfall sei die Exekutive speziell ausgebildet. „Eine Bürgerwehr hätte diesen Anschlag nicht verhindert.“
Dionisio hält fest: „Es braucht keine Bürgerwehr“ – aber das wachsende Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung verlangt zunehmend nach neuen Lösungen verlangt.
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Kommentare
Die letzten 20 ÖVP Innenminister waren Versager, da kann das vorkommen!
Ist wohl die einzige Lösung das der Bürger dies selbst in die Hand nimmt.
Ein Armutszeugnis der Regierung.
Die Regierung ist dazu nicht in der Lage für unsere Sicherheit zu sorgen.
Dieser Staat samt der EU schützt uns normale Bürger nicht mehr!
Wie die Polizei auf den Weihnachtsmärkten kontrolliert, habe ich im TV gesehen: keinen einziger Araber gefilzt, aber Urgroßvater um kleine Schweizermesserl erleichtert, mit denen sie höchstens Maroni schälen können…
Die Polizei will keine Bügerwehr…
Eine von linksgrünen Gesetzen kastrierte Polizei braucht Österreich aber nicht und auch keine Attentäter, die umgehend auf freien Fuß wieder unterwegs sind. Die Islamisten wollen die Scharia? OK, die Bürgerwehr kann sie gleich an Ort und Stelle vollstrecken.
“Die Sicherheitslage werde professionell überwacht”. Der Polizeisprecher hat vorm Villacher Fasching einen Kasperl verschluckt um gut drauf zu sein. Welche Sicherheitslage überwachen die? Die stabile Seitenlage eines Bauchstichopfers?
Eine Frage der Perspektive.
Der Polizeisprecher meint womöglich die Sicherheit des Politikers. Wobei man schon eines sagen muss, die Polizei kann wahrlich am wenigsten dafür.
Die müssen sich jetzt auch noch nebenbei mit sowas rumschlagen.
Persönlich würde ich da nicht mitmachen. Da muss man sich schon unter Kontrolle haben, in einer Gruppe auf aggressive / störende Faktoren einzuwirken. Das kann ich alle Richtungen ausgehen.
Langsam erinnert das Ganze an 1939. Wenn in einem Rechtsstaat eine Bürgerwehr eingesetzt wird, hat der Staat versagt. Im Hinterkopf stets behalten, es gibt keine 100% Sicherheit. Egal, was getan wird, es sollte von Wien kommen, das Innenministerium sollte das schon übernehmen. Frau Merkel, was haben Sie unserem Land und ganz Europa nur angetan?
Pech gehabt, Herr Berger. Unterdrückung ist immer unidirektional. Kurzum: Die Verhinderer wollen keine Verhinderer.
Der Polizesprecher dürfte kurz vor seinen Aussagen massiv Vergorenes zu sich genommen haben! Was für ein Schwachsinn war das denn?
@Don. Nicht aufregen. Der wird nur fürs Sprechen bezahlt, nicht fürs Denken oder Handeln.
die zufällig blau sind und die Buchstaben FPOE oder KICKL trage. Blauwesten eben 🤣