Der ORF-Sparplan sieht für heuer 80 Millionen Euro und im kommenden Jahr 104 Millionen Euro vor. „Der ORF hat immer bewiesen, dass er mit Sparmaßnahmen umgehen kann. Ich bekenne mich zu einem sparsamen ORF. Irgendwann ist aber eine Grenze erreicht“, betont ORF-Generaldirektor Roland Weißmann.

„Wenn noch einmal weitere 100 Millionen Euro dazu kämen, ginge das kurzfristig nur über Einsparungen beim Programm. Ist erst einmal etwas gestrichen, ist es in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten möglicherweise unwiederbringlich verloren“, warnte er in einem von APA, „Kurier“ und „Kleine Zeitung“ gemeinsam geführten Interview. Überhaupt sieht der 56-Jährige mit Blick auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk keinen größeren gesetzlichen Änderungsbedarf: „Ich halte den öffentlich-rechtlichen Auftrag und das ORF-Gesetz für sehr gut. Aber der Gesetzgeber macht die Gesetze.“

"Ich habe mich nie versteckt"

Dass der ORF zuletzt defensiv kommuniziert habe, sieht Weißmann nicht. „Wenn es etwas zu sagen gibt, melde ich mich zu Wort. Ich habe mich nie versteckt.“ Auch mit der Bevölkerung befinde sich der ORF mit Formaten wie „Ein Ort am Wort“ im intensiven Austausch.

GETTYIMAGES/Thomas Kronsteiner

Anlässlich des sich zum fünften Mal jährenden Corona-Lockdowns arbeite man an einer neuen losen Reihe mit dem Arbeitstitel „Miteinander“. „Die öffentliche Diskussion ist derzeit sehr zugespitzt und polarisiert, man hört dem Gegenüber oft gar nicht mehr zu. Das wollen wir durchbrechen“, erklärt der gebürtige Oberösterreicher.

Corona-Impflotterie im ORF ein "Fehler"

Mit einer groß angelegten Diskussion wolle man beleuchten, ob man aus der Corona-Pandemie gelernt habe und wie das Land heute damit umgehen würde. Dabei solle auch die Frage gestellt werden, ob der ORF alles richtig gemacht habe. „Es gab sehr lange eine breite Zustimmung zu den Corona-Maßnahmen. Ein Kipppunkt war mit der Impfpflicht erreicht“, analysiert Weißmann.

Der ORF veranstaltete eine Impflotterie. „Damit haben wir aber auch all jene ausgeschlossen, die nicht geimpft waren. Auch wenn sie mit Blick auf die Beteiligung ein großer Erfolg war, war die Impflotterie aus heutiger Sicht keine gute Idee. Sie war ein Fehler“, so der ORF-Generaldirektor. Die Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber dem ORF steige jedoch: „Das Publikum merkt, dass wir uns bemühen und die Leute auf Augenhöhe ansprechen“, behauptet Weißmann.

APA/EVA MANHART

Speziell jungen Menschen will der ORF auf TikTok auf Augenhöhe begegnen – auch nach dem Terroranschlag in Villach. Der mutmaßliche Attentäter hatte sich innerhalb kürzester Zeit auf der Plattform radikalisiert. „Wir werden als ORF auf TikTok bleiben, weil wir dort täglich eine Million junger Menschen mit unserem ZiB-Kanal erreichen. Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, dort mit Qualität vertreten zu sein. Es braucht aber EU-weite Spielregeln für die sozialen Medien“, sagt der ORF-Chef.

"Skifahren und der ORF gehören zusammen"

Für Fans von Sport im ORF hat Weißmann gute Nachrichten parat. In den nächsten Wochen werde man „noch die eine oder andere Akquise verkünden“ können. Denn: „Wir merken, wie gut der Sport beim Publikum funktioniert.“ Sportrechte sind jedoch heiß begehrt und entsprechend teuer. Da der ORF spare, müsse man Prioritäten setzen und zunehmend Kooperationen mit Privatsendern wie ServusTV oder Puls 4 suchen.

Beim Skisport sind solche Partnerschaften allerdings – geht es nach Weißmann – eher in weiter Ferne. „Sag niemals nie, aber ehrlicherweise sind wir so zufrieden mit der Partnerschaft mit dem ÖSV, dass wir das gerne exklusiv so weiterführen würden. Skifahren und der ORF gehören zusammen.“

Auch an den Rechten für die österreichische Fußball-Bundesliga zeigt sich Weißmann interessiert. Der ORF werde sich „sicher intensiv“ am Ausschreibungsprozess beteiligen, müsse dabei aber die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Blick behalten.

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Kommentare

  • Peterle sagt:

    Der ORF ist ein dreister,abartiger Abzockerverein natürlich auf Kosten der Bürger!

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  • Nasowas sagt:

    Wir merken, wie gut der Sport beim Publikum funktioniert No na net! Der einzige Sender der das übertragen darf. Aber selbst da rollt es einem bei diesen Kommentatoren die Zehennägel auf.

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  • Rudolf sagt:

    Verluste des ORF sind für Otto Normalverbraucher eine relative Angelegenheit. Wem schadet es, wenn das Umerziehungsmedium Verluste einfährt?

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  • Sektglas Grünling sagt:

    Unwiederbringlich sind die Verluste sehr wohl.
    Für die Staatskünstler.
    Wobei meine Schadenfreude das Mitleid weit überwiegt.

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  • MP sagt:

    Selbst wenn der ORF gar nichts mehr sendet, ist das keine unwiederbringlicher Verlust. (Kritischer Fehler)

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  • geht's no!? sagt:

    …… unwiederbringliche Verluste….meint er da die Gehaltsverlußte der ORF ler😸

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  • Randy sagt:

    Nicht mal ein Cent wert

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  • Den ORF als PayTV sagt:

    Weiterführen! Bei der Qualität werden die Einnahmen nur so sprudeln, und der ORF kann sein Angebot deutlich erweitern!

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  • Wiena Krätzn sagt:

    Programmeinschränkung – welches Programm? Von was spricht der da, aus dem Paralleluniversum? Wo bekommt man das Zeug, das der raucht, einwirft oder sich setzt?

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  • Pearl sagt:

    Den einzigen Verlust den ich dabei verspüre ist die monatliche ORF Gebühr abgebucht von meinem Konto und das obwohl ich den ORF schon seit 25 Jahren nicht mehr anschaue.

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Der ORF muss auf das reduziert werden, was der Regierungsauftrag lt. ORF-Gesetz besagt.

    Alles darüber hinaus muss der ORF selbst erwirtschaften.

    Am besten wäre eine Teilung des ORF in einen öffentlich rechtlichen Bereich, der sich ganz streng nach den gesetzlichen Vorschriften halten muss und nicht davon abweichen darf, da er sonst keine Gebühren einheben darf. Darüber hinaus sollte es eine öffentliche Ausschreibung geben, welcher Sender den Regierungsauftrag bekommt. Dieser soll spätestens alle 5 Jahre neu ausgeschrieben werden.

    Und einen Bereich den der ORF ganz ohne Gebühren selbst erwirtschaften muss. Es dürfen keinerlei Finanztransaktionen zwischen den beiden Teilen stattfinden.·

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  • Daniel Düsenschieb sagt:

    Wenn ich mich informieren will, lese ich ausländische Zeitungen.
    ungarische, slowakische, tschechische, italienische, sehr empfehlenswert Times of Israel, türkische, indische (hindustantimes, times of India), chinesische, thailändische, englische (BBC), France24 und natürlich amerikanische (CNN, Fox).
    Alle gratis aber nicht umsonst.
    Der ORF ist leder NICHT gratis……

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  • Sektglas Grünling sagt:

    Z u s p e r r e n und a Ruh ist.
    Wieso zwingt man mich für etwas zu bezahlen das nur Widerwillen in mir verursacht?
    Eine Alternative wäre eine “P a y – W a l l “!
    Wer sich den O R F antun will, soll dafür zahlen!

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  • Brutus sagt:

    Jetzt, wo die Überfinanzierung des ORF wieder in trockenen Tüchern ist, kann der Weissmann sich doch einen kleinen Lapsus eingestehen: Die Impflotterie, was ein Witz…
    Wobei das Impfen sich tatsächlich als Lotterie herausstellte, für so manchen allerdings mit der bedauerlichen Folge: “Sie gewinnen – leider nicht.”

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  • Hicks Kogler sagt:

    ich bin dafür das der ORF sich mit andern Privaten Sender messen muss und damit auch die unseelige Gebühr abgeschafft werden muss ist klar und schon würde man im ORF sehen das hier alles andere als Qualität vorhanden ist

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    1. braun e propa ganda sagt:

      vom orf ist seit 45 mit steuergeldern nicht hinzunehmen .
      zewa : wisch und weg !!!

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  • arcus sagt:

    Für wen soll das ein Verlust sein? Maximal für ihn, denn dann muss er wirklich was hackln gehn.
    Für den Rest der Österreicher kann es nur gut sein, wenn das betreute denken wegfällt, denn darauf fallen immer noch viele herein.

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  • Toni Maroni sagt:

    So eine Plaudertasche der nicht kapiert, dass für 1000ende der ORF nur noch Zeitverschwendung ist.

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  • Herbert sagt:

    Es sollte jedem freistehen, was er schaut, aber warum sollten Leute für was bezahlen, was sie nicht anschauen. Wenn der ORF so gut ist wie dargestellt, braucht es keine Zwangsgebühren um die Gagenkaiser zu mästen.

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  • Straight outta lowcash sagt:

    Da veräppelt er uns Eiskalt..

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  • Logo sagt:

    Alles was beim Staatsfunk wegfällt ist gut für Österreich.

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  • Spaghetti007 sagt:

    Gerade auch beim ORF sieht man wie notwendig Kickl als Kanzler wäre. Mit ÖVP/Sozis bleibt alles beim Alten. Genau das wollten die Österreicher nicht.

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    1. Doch, wollen sie, … sagt:

      sonst hätten sie anders gewählt!

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  • Susi Sorgenvoll sagt:

    Der Verlust ist einem Durchfall sehr ähnlich.

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    1. Blues sagt:

      @Susi Sorgenvoll: Made my Day!

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  • Jesusus Müller sagt:

    Welche unwiederbringlichen Verluste sollen das sein,vermutlich auf den Konten der aufgeblasenen Managementebene und ob man die ganzen Landesstudios in dieser Form tatsächlich braucht,ist auch mehr als fragwürdig,die Nachrichten aus den Bundesländern könnte man einfach online stellen und im Teletext zur Nachlese bereitstellen,dafür braucht man die Landesstudios nicht,dafür reichen Aussenstellen mit 5 Mitarbeitern in jedem Bundesland!

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  • Spaghetti007 sagt:

    Die Privilegienritter im aufgeblasenen ORF warnen. Der unbeliebte Regierungssender sollte aufgelöst werden und sich komplett neu aufstellen. ÖVP/Sozis haben beschlossen die Haushaltsangabe bleibt also bleibt auch die Regierungspropaganda. Es gibt nur noch ServusTV.

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  • Bravo sagt:

    Der ORF, immer im Dienst am Kunden! Wo noch, gibt es so schöne Damen zu sehen, wie in der Zib und zeitweise auch im Wetterbericht! Auch das, Programm, besonders der Sport ist ok! Besonders angenehm ist, keine Werbeunterbrechung während eines Films oder sonstigem Beitrag! Man kann natürlich alles schlecht reden, aber in diesem Fall ungerechtfertigt!

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  • Peterle sagt:

    Viele ORF Bonzen leben in Saus und Braus und der arbeitende,auch nicht ORF schauende Bürger muss das finanzieren!! Beschämender Verein!!!

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  • Gsiberger sagt:

    Auch hier die gleiche Message wie seitens der ÖVP: Weiter wie bisher!
    Man hört, dass das Land extrem Richtung links-grün-woke umgebaut werden soll, ganz gegen den Willen der Bevölkerung. Bei Servus TV wird jetzt Wegscheider abserviert und der Sender soll, was man so hier in diesem Umfeld, gibt Richtung links getrimmt werden. Dunkel wird‘s und wahnsinnig in Österreich! Warm anziehen.

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  • ULink sagt:

    Den jungen Leuten auf Augenhöhe begegnen? Der liebe Herr Weissmann hat immer noch nicht begriffen, dass der ORF bei dieser Gruppe absolut **KEINE** Rolle mehr spielt.

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  • Schluss jetzt sagt:

    Reduziert endlich die Luxusgehältet und -pensionender ORf-Bonzen. Ich mag das
    nicht mehr mitfinanziern. Dito Nationalbank und andere Beamte

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  • Propagandasender sagt:

    Die Impf Lotterie war also ein Fehler? Bei “Fehlern” muss man schon auch Kollateralschäden hinnehmen. Gell?

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  • Wer es noch nicht weis, Herr Kozain ist ein ÖVP Bürgermeister sagt:

    Kein kritischer Fehler.

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  • Verarschen können wir und selber auch sagt:

    Kein Fehler in der WordPress. Herr Trump wird mich verstehen.

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  • Kaspar Einem sagt:

    Es gibt unwiederbringlich Verluste wie den ORF mit seiner Schurbler- Zib und den Kriegsfilm-leierkasten, der für die Menschheit ein Segen wäre.

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  • Oma Reserl sagt:

    Der gute Mann hat sein eigenes Programm noch nicht betrachtet – wenn’s keinen Sport gäbe, würd ich des Fernsehkastl nicht aufdrehen, nur abstauben.. ! Der glaubt tatsächlich, die US-Serien machen das Kraut fett (Wissen !).
    Und die gefaulten Schmäh der sog. Kabarettszene, die locken net amal meine Katzen hintern Ofen vor. Sind die alle blind und taub ???

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    1. SchallUndrauch sagt:

      Tatsächlich sind die eine oder andere Sportübertragung seit langem das Einzige, das ich mir im ORF noch ansehe.

      Aber ich bin sicher, auch für die Nonstop Serienwiederholungen auf ORF1 gibt es ein Zielpublikum.

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  • Satellit sagt:

    …wer ist der ORF???

  • Keine Zwangsgebühren! sagt:

    Ich werde nie und nimmer eure Zwangsgebühren bezahlen! Der ORF ist eine Zumutung! Wer den Schundfunk sehen will, soll zahlen, den Rest lasst bitte in Ruhe!

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