Die Öffnungen werden aber „mit strengen Auflagen“ verbunden sein. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ging davon aus, dass bis Anfang Mai auch die östlichen Bundesländer ähnlich niedrige Zahlen aufweisen werden wie der Rest Österreichs, wo Handel und Schulen schon geöffnet sind. Laut Kurz werde es zwar keine Zutrittstests im Handel geben, in der Gastronomie und im Tourismusbereich wird dies aber verlangt sein. Diese Regelung soll aber wie berichtet nicht für bereits geimpfte Personen gelten.

Regierung strebt maßgeschneiderte Lösungen an

Für besonders betroffene Branchen wie die innerstädtische Hotellerie werde es außerdem „maßgeschneiderte Lösungen“ brauchen. Im Sommer sollen laut dem Kanzler 200.000 Menschen aus der Kurzarbeit wieder in die Beschäftigung kommen.

Der konkrete Öffnungsplan werde von der Öffnungskommission erarbeitet, Ende der Woche soll es dazu erste Details geben.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) leitet geordnete Öffnungsschritte einBKA Dragan Tatic

Freude kam seitens des Handels auf, der die Absage an Eintrittstests begrüßt. “Wir freuen uns, dass damit die für den Handel so wichtigen Impulskäufe möglich sein werden und es in dieser ohnehin extrem herausfordernden Situation zu keiner weiteren Belastung kommt”, zeigte sich Rainer Trefelik, Obmann der Bundesparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), am Dienstag erfreut.

"Sieg der Vernunft"

Von einem „Sieg der Vernunft und der Praxisnähe“ spricht Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands. „Die Politik hat hier eingelenkt und ist der Empfehlung des Handelsverband gefolgt“, zeigte er sich erfreut. „Das ist eine sehr gute Nachricht, denn Eintrittstests im Handel wären mit Verlaub Schwachsinn gewesen. Aus Umfragen wissen wir, dass das einen Umsatzeinbruch von zwei Drittel bedeutet hätte, und das im schlimmsten Jahr der Krise.” Darüber hinaus hätten zehntausende Geschäfte mit hunderttausend Mitarbeitern Millionen Tests von Menschen prüfen müssen, noch bevor diese Menschen überhaupt überlegen können, ob sie nun Schuhe kaufen oder nicht. “Das wäre schlicht und einfach nicht umsetzbar gewesen.“ Der Handel zeichne sich durch einen losen Kundenkontakt und eine kurze Aufenthaltsdauer aus, unterstrich er.

Gleichzeitig bekräftigte Rainer Will neuerlich seine Forderung nach kostenlosen Antikörpertests für alle Menschen auf freiwilliger Basis, die diese ganz einfach beim Hausarzt bekommen können. Immer mehr Menschen seien genesen, es sei für sie wichtig, ihren Status kennen und zu wissen, ob sie schon Corona-infiziert waren oder nicht. Bei positivem Befund ist man darüber hinaus laut Verordnung dann drei Monate lang von der Testpflicht ausgenommen, und zwar überall.

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