Wenn zutrifft, was zuletzt die renommierte “Washington Post” und andere US-amerikanische Medien berichteten, zieht sich in den Ermittlungen um die Sprengstoffanschläge auf die Nordstream-Pipelines die Schlinge um die Ukraine immer enger zu. Demnach soll der Auslandsgeheimdienst CIA bereits drei Monate vor den eigentlichen Sprengungen Ende September Informationen über Anschlagspläne erhalten haben. Mit Details, die später tatsächlich bestätigt wurden.

Die CIA wurde von einem europäischen Geheimdienst darüber informiert, dass ein Team von sechs Angehörigen einer ukrainischen Eliteeinheit die Erdgas-Pipelines bei einem verdeckten Taucheinsatz sprengen wollten. Laut “Washington Post” unterstand das Team unmittelbar dem damaligen ukrainischen Armeechef Walerij Saluschnyj. Die Zeitung beruft sich dabei auf Geheimdokumente, die mutmaßlich durch einen inzwischen inhaftierten Nationalgardisten auf der Chat-Plattform “Discord” geteilt wurden.

Präsident Selenskyj angeblich bewusst nicht informiert

Die US-Regierung soll bereits im Juni 2022 über angebliche Anschlagspläne informiert worden sein. Ausgangsquelle war in Informant aus der Ukraine, der von einem westlichen Geheimdienst abgeschöpft worden war. Washington informierte daraufhin Deutschland und weitere Verbündete. Der Plan soll sehr detailliert gewesen sein – und verblüffende Ähnlichkeiten mit dem späteren Anschlag vom September haben.

So sollen laut Plan sechs Beteiligte unter falscher Identität mit einem gemieteten Boot zu den Pipelines gefahren sein. Spezialtaucher hätten die Sprengladungen an den Gasleitungen angebracht. Das deckt sich mit den jüngsten Erkenntnissen des deutschen Bundeskriminalamtes, wonach sechs Personen in Polen die Segeljacht “Andromeda” angemietet haben sollen, um mit ihr den Unterwasser-Sprengstoff Oktogen zu den Pipelines zu bringen und diese zu sprengen – der eXXpress berichtete.

Während der deutsche Geheimdienst von einer pro-ukrainischen Gruppierung spricht, geht die “Washington Post” einen Schritt weiter: Das Spreng-Kommando habe direkt dem ukrainischen Armeechef Saluschnyj berichtet. Präsisent Selenskyj sei bewusst nicht in die Pläne eingeweiht worden, um öffentlich glaubhaft eine Verantwortung der Ukraine zurückweisen zu können.