
Nur ein Schmäh? Der 150-Euro-Gutschein nützt den Österreichern zurzeit nichts
Erheiterung bis Empörung im Internet: Als Entlastung wird den Österreichern der neue 150-Euro-Gutschein präsentiert. Er soll die hohen Energiekosten abfedern. Der Haken: Heute, hier und jetzt nützt er keinem. Er kann erst bei der kommenden Jahresrechnung eingelöst werden, und auf die muss man noch ein Jahr warten…

Die Regierung verkauft es den Bürgern als Entlastung angesichts horrender Energiepreise. Näher besehen entpuppt es sich nun als – Schmäh? Es geht um den Energiegutschein im Wert von 150 Euro, den vier Millionen Haushalte in Österreich per Post erhalten sollen. Er soll – so heißt es – die stark gestiegenen Energiekosten abfedern. Der eXXpress berichtete.
"Irgendwann nächstes Jahr"
Was nun für Erheiterung bis Empörung sorgt: In diesem Jahr nützt der Gutschein rein gar nichts. Der jeweilige Stromlieferant soll nämlich die 150 Euro von der Jahres- oder Schlussabrechnung abziehen – und die wird erst 2023 wieder fällig.
In einem Email des Kelag-Konzerns ist etwa zu lesen: “Sobald die Bundesregierung Ihre Daten an uns übermittelt hat, kümmern wir uns um Ihre Gutschrift über 150 € im Rahmen ihrer nächstens Jahres- oder Endabrechnung.” Ein Internet-Nutzer kommentiert amüsiert: “Soll das ein Witz sein? 150 Euro, irgendwann nächstes Jahr?”
Entlastungen für 2022 gibt es bisher nicht
Mit anderen Worten: Genau jetzt, wo die Preise bereits rasant in die Höhe schießen, nützt der Energiekostenausgleich der Regierung den Verbrauchern rein gar nichts. Sie müssen noch ein Jahr warten. Man darf gespannt sein, wie viel 150 Euro dann tatsächlich wert sein werden, angesichts der galoppierenden Inflation. Auf weitere Entlastungen in diesem Jahr angesichts der steigenden Preise – etwa durch Steuersenkungen oder Abschaffung der kalten Progression – warten die Bürger nach wie vor vergebens.
Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) begründete die Vorgangsweise beim Gutschein folgendermaßen: Die aktuellen Preissteigerungen würden sich vor allem in deutlich höheren Jahresabrechnungen widerspiegeln. Daher müsse die Entlastung auch zu diesem Zeitpunkt wirken. Bleibt zu hoffen, dass wir angesichts von Energiekrise und Krieg bis dahin nicht noch ganz andere Sorgen haben werden.
Kommentare
warum sollte der Feind uns auch helfen? In anderen Ländern wurden schon vor Monaten Mwst Stopps bei Lebensmitteln und Benzin aktiviert – hier – gar nix. Man will ja noch ordentlich abzocken.
Nix anderes als die übliche heiße Luft, die von der Regierung ausgeblasen wird.
Typische Aussage von Polit….. die Preissteigerungen spiegeln sich in der Jahresabrechnung wider. Bei monatlichen Zahlungen aber sofort !
Es kommt der 3. Weltkrieg, dann wird sowieso alles ganz anders. Danach sind die Menschen wieder, wenigstens eine Zeit lang normal. Hat nach dem Zweiten auch so funktioniert bis in die 60 er Jahren danach ist es wieder langsam angegangen mit der Profitgier!
ok, aber dann ohne das jetzige Parteiensystem.
Wir könnten uns die Energiepreise locker leisten, würde der Staat sie nicht mit zusätzlichen Steuern und Abgaben belasten.
Durch diesen Straßenraub macht er aus uns ein Volk von Bettlern, dass sich für die Almosen, von unserem Geld bezahlt, auch noch bedanken muß.
Die Preiserhöhung wirkt sich ja auch erst bei der Jahresabrechnung aus. Das ist also schon korrekt so.
Richtig wäre es allerdings Preiserhöhungen ohne Grundlage unter Strafe zu stellen. z.b. Strom aus Wasserkraft oder Gas aus Russland, das nicht teurer geworden ist oder extreme Benzinpreise bei mittlerweile längst wieder gesunkenen Rohölpreisen. Das ist eigentlich Wucher, wird aber von der Regierung unterstützt.
Also ich bin schon sehr verwundert über die Darstellung hier. Der Gutschein kompensiert die erhöhten Kosten nämlich genau dann, wenn sie für uns wirksam werden, nämlich bei der Jahresabrechnung. Bis dahin zahlen wir ja auch nicht mehr….
??? – unsere Regierung und wir scheinen immer weniger am selben Planeten zu leben …
war doch Sonnenklar, frühestens 2023 gibts wenn überhaupt die €150. In NÖ stellt die EVN zB. die Jahresrechnung mit Ende Juni, ich gehe davon aus: vorher werden die Gutscheinchen auch nicht anflattern, wurde ja von April schon auf Mai verzögert.