
Nur noch 2,8%: Inflationsrate in der Schweiz erneut gesunken – das sind die Gründe
Während die Inflation wegen des Ukrainekriegs und der Energiekrise europaweit nach oben schnellte, ist sie in der Schweiz niedrig geblieben. Heute liegt die Inflationsrate dort bei 2,8 Prozent. Der deutliche Unterschied zwischen der Schweiz und dem Rest Europas hat etliche Gründe.

Wegen der Energiekrise als Folge des Ukrainekriegs leidet Europa seit dem Vorjahr unter rasant steigenden Preisen. In den europäischen Ländern waren die Inflationsraten im vergangenen Jahr so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Hierzulande betrug die Teuerung im Dezember 10,2 Prozent, im gesamten Vorjahr lag sie bei 8,6 Prozent, der eXXpress berichtete.
In der Eurozone wiederum lag die Inflation Ende des Vorjahrs bei zehn Prozent. Völlig anders die Situation in der Schweiz. Bei den Eidgenossen liegt die Teuerung heute nur noch bei 2,8 Prozent. Höchststand war dort im August 2022 mit lediglich 3,5 Prozent.
Doch was hat die Schweiz besser gemacht als die inflationsgeplagten Länder Europas? Das sind die Gründe:

Wasserkraft und Atomkraft als Trumpf
· Starker Schweizer Franken
Ein wichtiger Grund für die stabilen Preise ist die Stärke des Schweizer Franken zum Euro. Im Februar war ein Euro noch 1,06 Schweizer Franken wert. Bis Ende September fiel der Euro dann weit unter die Parität bis auf 0,95 Franken. Der Franken gewann demnach rund zehn Prozent zum Euro.
Dies macht Importe aus der EU in die Schweiz billiger. Etwa 56 Prozent aller Einfuhren kommen aus der EU. Im Ergebnis stiegen die Importpreise in der Schweiz zuletzt nur um 5,8 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland lag die Teuerung der Importe im Sommer über 30 Prozent und im Dezember immer noch bei 14,5 Prozent.
· Wasserkraft und Atomkraft
Bei der Energie ist die Schweiz zu einem sehr viel geringeren Teil von Importen fossiler Brennstoffe angewiesen. Das Land kann sich mit seinen Wasserkraft- und Atomkraftwerken weitgehend selbst mit Strom versorgen. Die hohen Gaspreise schlagen nicht auf die Strompreise durch.
Lebensmittel sind ohnehin schon teuer
· Lebensmittel sind bereits teuer
Es klingt paradox, aber ein Grund für die niedrige Inflation der Schweiz liegt darin, dass die Preise bereits so hoch sind. Denn dies liegt auch daran, dass die Schweiz die einheimische Agrar- und Lebensmittelindustrie mit hohen Zöllen schützt. Das verteuert das Leben in der Schweiz. Im Moment wehrt es aber die Effekte steigender Nahrungsmittelpreise auf den Weltmärkten ab.
· Hoher Lebensstandard
Die Schweiz hat im Mittel einen sehr hohen Lebensstandard. Dies führt dazu, dass die Kosten für Energie im Warenkorb der Schweizer einen geringeren Anteil haben als in vielen anderen Ländern. Dies federt den in der Schweiz ohnehin geringeren Effekt der höheren Energiepreise zusätzlich ab.
Kein Druck von Lohntarifen auf Preise
· Niedrige Lohnabschlüsse
Die Tariflöhne und -gehälter sind in der Schweiz 2022 nur sehr langsam gestiegen. Die wichtigsten Tarifabschlüsse lagen im Mittel bei einer Erhöhung der Einkommen um 0,8 Prozent. Von den Tarifen geht daher kein Druck auf die Preise aus. Auch die Mindestlöhne stiegen in der Schweiz nur um 0,6 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland stieg allen der gesetzliche Mindestlohn seit Jahresbeginn um rund 25 Prozent.
· Zinspolitik der Notenbank
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Leitzins seit dem Sommer dreimal erhöht, zuletzt im Dezember um 0,5 Prozentpunkte auf derzeit ein Prozent. Das ist deutlich niedriger als in den USA mit 4,25 bis 4,5 Prozent, in Großbritannien mit 3,5 Prozent oder in der Euro-Zone mit 2,5 Prozent. Deshalb dürfte auch die SNB den Zins weiter anheben, um die Zinsdifferenz zu den USA und der Eurozone nicht zu groß werden zu lassen. Die SNB erhöht die Zinsen aber weniger, um die hohe Inflation einzudämmen, sondern um zu verhindern, dass die Inflation in die Schweiz importiert wird.
Kommentare
Der EU-Beitritt und das auflagenlosen Zulassens des Importes von Billigschrot aus Fernost hat hierzulande vieles zerstört. Früher waren wir auf uns selbst gestellt und konnten uns durch Qualität und als Vorzeigeland behaupten. Jetzt sind wir Mitläufer und Sklave der EUdssr. Das System Zentralwirtschaft hat auf Dauer noch nie funktioniert. Korruption und Machtgeilheit verhindern dies. Die österreichischen Bürger wurden von ihrer durchlobbysierten Regierung verraten.
Ist eigentlich ganz einfach: Nicht bei der EU und neutral. Erinnerst sich noch jemand, dass der Schweiz der wirtschaftliche Untergang im Fall des Nichtbeitritts zur EU angekündigt wurde? Ist genauso eingetroffen wie der Eder-1000er. Lauter Lügen!!!
Das Problem der Schweizer ist ja, dass sie nach einer demokratischen Volksabstimmung der EU nicht beigetreten sind. Seither leben sie, wie prophezeit, in Armut, Elend und ständiger Kriegsangst.
Da sieht man wieder, was eine funktionierende Basisdemokratie mündiger Bürger anrichten kann. Glücklicherweise war man in Österreich nicht so rückständig und kommt so in den Vorzug der sicheren Führung durch unsere Kommissionspräsidentin und ihre selbstlosen Berater.
Der Euro ist ganz einfach eine völlige Fehlkonstruktion.
Wir bräuchten wieder unseren guten alten Schilling.
Es war im Vergleich zu heute einfach unglaublich was tausend Schilling an Wert hatten. Davon konnte man eine Woche leben. Hundert Euro sind dagegen nichts.
Karl und Gerhard sollten lieber in die Schweiz fliegen und sich dort “Ezzes” holen, statt sinnlos Zeit in Bulgarien zu verbraten.
Wir haben den vergleichbaren Schilling gegen den € getauscht und seither die Hälfte des Wertes verloren. Das soll ein Vorteil sein? Öxit, aber eXXpress sonst ruiniert uns der Vorteil gänzlich. Raus aus dem Friedensprojekt.
Direkte Demokratie lautet das Zauberwort. Wenn die Leute selbst über alles bestimmen können geht es ihnen auch gut. Wer hätte das gedacht?
Man hat uns immer gesagt, wenn die Schweiz nicht der EU beitritt, wird sie wirtschaftlich geschwächt werden. ?????
Mit Verlaub, “niedrige Lohnabschlüsse” sind kein brauchbares Argument. Immerhin folgen diese ja nur der jährlichen durchschnittlichen Inflation.
die Schweizer sind die besseren österreicher. war so ist so bleibt so
Auch der Strom in Österreich besteht zu ~80% aus Wasserkraft und nur zu einem geringen Teil aus Erdgas, ~3%. Fazit: Wir werden dank merit-order von den Energieunternehmen betrogen!
@Mark: Merit-Order ist eine EU Erfindung.