ÖVP-Chef Karl Nehammer hat am Freitag vor 2000 Unterstützern in Wels seinen Nationalratswahlkampf gestartet und sich dabei zum einzigen Gegner von FPÖ-Chef Herbert Kickl stilisiert, ohne ihn namentlich zu nennen. “Es wird die Entscheidung sein zwischen ihm und mir als Bundeskanzler von Österreich”, sagte er und versprach ein Jahr der Bewährung und Wehrhaftigkeit. Punkten will Nehammer mit seinem “Österreichplan” – eXXpress berichtete. Doch mit wem will er diesen durchführen?

Nehammer stilisierte Kickl zu seinem einzigen Gegner – ohne ihn namentlich zu nennen.

"Das ist der Plan aus 1980"

Bereits im Vorfeld wurde Nehammer und sein Plan scharf kritisiert. SPÖ-Klubobmann Philip Kucher erwartete eine “Bewerbungsrede zur ÖVP-Vizekanzlerschaft unter der FPÖ”. NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger wertete die ÖVP als planlos, müde und korrupt, und die Freiheitlichen sahen die “Kopiermaschine” von FPÖ-Ideen angeworfen.

“Nehammers Österreich Plan. Glaub er hat sich in der Jahreszahl geirrt. Das ist der Österreichplan aus 1980”, schrieb auch Lena Schilling, Spitzenkandidatin der Grünen für die EU-Wahl, während seiner Rede auf X. Auch Grünen-Chef und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) bezeichnete sie in der “ZiB1” als “altes Denken einer rechtskonservativen Partei.“

SPÖ-Chef Andreas Babler nannte sie zudem einen “sehr traurigen und peinlichen Höhepunkt“. Die Rede sei ein “Heiratsantrag an Kickl”.

Auch der Österreichischer Gewerkschaftsbund kritisierte: “Das ist kein Plan und schon gar keine Vision für die Zukunft, das ist eine mehr als zehn Milliarden Euro teure Themenverfehlung und ein Anschlag auf die Beschäftigten und auf den Sozialstaat”, meinte Bundesgeschäftsführerin Ingrid Reischl.