Die Ereignisse in der Inseraten- und Umfragenaffäre überschlagen sich: Jüngst bekannt gewordene Aussagen von Meinungsforscherin Sabine Beinschab entlasten Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz, belasten dafür ihre frühere Chefin, Ex-ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin, massiv – und ebenso die SPÖ. Für die sozialdemokratische Partei soll Karmasin nämlich genauso tätig gewesen sein, wie für die Volkspartei, und dabei soll es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein.

Die Ex-Ministerin wurde mittlerweile verhaftet, am heutigen Freitag folgte der nächste Paukenschlag: Karmasin befindet sich auf Antrag der Korruptionsstaatsanwaltschaft mittlerweile in U-Haft (der eXXpress berichtete) – was nun weitreichende Folgen haben dürfte.

SPÖ hat mutmaßlich Umfragen manipuliert

Dröhnen muss der Paukenschlag auch in den Ohren der SPÖ – allen voran jenen der Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. “Je mehr von der Aussage der Meinungsforscherin Sabine B. bekannt wird, desto deutlicher wird sichtbar, dass die SPÖ in der Vergangenheit mutmaßlich Umfragen manipuliert hat”, fasst ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner die jüngst bekannt gewordenen Aussagen von Sabine Beinschab zusammen.

Sachslehner: "Die SPÖ soll ihr Schweigen brechen und reinen Tisch machen"

Sachslehner bezieht sich auf jüngste Medienberichte. Ihnen zufolge “soll die SPÖ zwischen 2011 und 2013 für mehr als eine Million Euro Umfragen in Auftrag gegeben haben, deren Ergebnisse von der Partei selbst bestimmt wurden. Laut Aussage der Meinungsforscherin sei sie währenddessen von Seiten der SPÖ-Parteiführung massiv unter Druck gesetzt worden“, sagt Sachslehner.

Die Volkspartei habe sich “zu jeder Zeit an der Aufklärung aller Vorwürfe beteiligt – mit Erfolg, denn sie konnten mittlerweile entkräftet werden. Von Seiten der SPÖ ist hingegen nur Schweigen zu vernehmen, seitdem die Partei in der Aussage der Meinungsforscherin schwer belastet wurde. Es liegt in der Verantwortung aller damals Beteiligten, aber auch in jener der aktuellen Parteichefin, Pamela Rendi-Wagner, das Schweigen zu brechen und reinen Tisch zu machen.”

ÖVP sieht auch Tal Silberstein involviert

Zudem verweist ÖVP-Generalsekretärin Sachslehner auf den verurteilten Dirty-Campaigning-Spezialist der SPÖ, Tal Silberstein, der ebenfalls in die Manipulation von Umfragen zu Gunsten der SPÖ involviert gewesen sein soll: “Silberstein soll operativ bei Studien mitgearbeitet haben, die Rechnung wurde jedoch dann auf die SPÖ-Bundespartei umgeschrieben. Bei allen Projekten, an denen Silberstein in der SPÖ beteiligt war, scheint es nicht mit rechten Dingen zugegangen zu sein.”