ÖVP-Politiker kontern auch noch am Sonntag Werner Kogler (Grüne), und zwar mit scharfen Worten. Der Vizekanzler hatte  via „profil“ die niederösterreichische Landeshauptfrau frontal angegriffen – der eXXpress berichtete. Dass Johanna Mikl-Leitner für „die schweigende Mehrheit“ der „normal denkenden“ Menschen eintritt, sei „brandgefährlich und darüber hinaus präfaschistoid“, hatte der Grünen-Politiker behauptet. „Eine derartige Herangehensweise ist das Einfallstor für das Böse in der Welt, um in der Diktion der katholischen ÖVP zu sprechen.”

Nun hat sich Laura Sachslehner, ÖVP-Abgeordnete zum Wiener Landtag, via Twitter eingeschaltet. Koglers Aussagen seien „ein Offenbarungseid. Alles, was nicht in das eigene ideologische Denken passt, wird sofort diffamiert.“ Überdies „geht diese Moralapostel-Politik schon lange weit an dem vorbei, was die Mehrheit der Bevölkerung tatsächlich bewegt.“

Bereits am Samstag hat sich auch Manfred Juraczka von der ÖVP Wien zu Wort gemeldet. Der dritte Präsident des Wiener Landtages sprach sich sogar für die Beendigung der Koalition aus. Er zitierte den ehemaligen bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber: „Eine Koalition mit den Grünen kann ich meinen Parteifreunden in der CSU nicht zumuten.“

Mikl-Leitner: „Kogler will nicht hören, was die Mehrheit über Straßenblockaden denkt“

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner selbst hat am Sonntag ebenfalls der Kritik von Vizekanzler Kogler gekontert“ „Dem Chef der Grünen ist es natürlich ein Dorn im Auge, wenn ich ausspreche, was sich die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung zu den Straßenblockaden der Klimakleber denkt – oder zu den eigentlichen Aufgaben der Europäischen Union, die sich nicht als grüne Vorfeldorganisation verstehen soll“, teilte sie mit.

Mikl-Leitner sieht sich durch Koglers Wortwahl bestätigt.

Koglers Wortwahl würde sie in ihrer Einschätzung bestätigen, teilte Mikl-Leitener überdies mit: „Die politischen Ränder werden immer lauter und immer extremer.“ Man dürfe anscheinen nicht mehr sagen, „dass man in einer Zeit, in der die politischen Ränder zunehmend radikaler werden, der schweigenden Mehrheit der normaldenkenden Menschen eine kräftige Stimme geben will, ja geben muss.“

Darüber hinaus bekräftigte Mikl-Leitner nochmals ihr Kritik an der Klimapolitik und der Rolle, die hier die Europäische Union zurzeit spielt. Dass die Landeshauptfrau einigen Klimaschutz-Forderungen unter Verweis auf die „Mehrheit der Normalen“ entgegengetreten ist, hatte Koglers scharfe Wortwahl ausgelöst.

Kogler ist Kritik an Klima-Klebern ein Dron im Auge, sagt Mikl-Leitner.

Härtere Strafe für Klimakleber, Kritik an EU-Klimapolitik

Wer gegen Klimakleber das Wort ergreife, sei nicht automatisch gegen Klimaschutz, sagte Mikle-Leitner. „Wir halten nur nichts davon, rücksichtslos tausende Mitmenschen zu behindern, die nichts anderes wollen, als pünktlich in die Arbeit zu kommen, ihre Kinder in die Schule zu bringen oder was auch immer.“ Autofahren sei nicht verboten, unangemeldete Demonstrationen seien es hingegen schon.

Mikl-Leitner fordert ein härteres Vorgehen gegen die Klima-Kleber.

Die Landeshauptfrau forderte erneut eine Verschärfung der Rechtslage gegen Klimakleber. Weiters solle der „Klimaschutz nicht gegen die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes und unseres Kontinents“ ausgespielt werden. „Denn als überzeugte Europäerin sage ich auch: Die Europäische Union wurde nicht als grüne NGO gegründet, sondern als Gemeinschaft, die für Friede, Freiheit und Wohlstand innerhalb unserer Union sorgt – und das auch weiter tun soll“, unterstrich die Landeshauptfrau.