
ÖVP-U-Ausschuss startet mit Befragung des Kanzlers
“Sachlichkeit und Gelassenheit” verspricht die ÖVP für den ab Mittwoch startenden U-Ausschuss. Dieser wird von Beginn an prominent besetzt – Bundeskanzler Karl Nehammer wird der erste Befragte sein. Ebenfalls unter den ersten Zeugen wird Ex-Politiker und Blogger Peter Pilz auftreten.
Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zu Korruptionsvorwürfen soll mit Prominenz beginnen. Bundeskanzler Karl Nehammer wird als erste Auskunftsperson schon am Mittwoch erwartet. Zu seiner Befragung meinte der nunmehrige Regierungschef am Sonntag in der „Pressestunde“, die Überschrift sei „entlarvend genug“ und „durchsichtig“. Es gehe offenbar darum, „politische Arbeit zu vollziehen“, so Nehammer. Für die Opposition stellt sich die Sache freilich anders dar: Sie ortet systemische Korruption und ein „schwarzes Netzwerk“.
Auf dem Ladungsverlangen finden sich auch weitere bekannte Namen, wie Justizministerin Alma Zadic (Grüne), der Unternehmer Siegfried Wolf und freilich auch Ex-Öbag-Chef Thomas Schmid. Nicht nur Politi-Prominenz: In diesen „Transparenzausschuss“ werde man „Sachlichkeit und Gelassenheit“ bringen, verspricht die ÖVP. Weil der Untersuchungsgegenstand so breit gefasst sei, dürfe man sich über “enorme Aktenlieferungen” nicht wundern.
Transparenz, aber für alle
Offiziell heißt der Ausschuss: „Untersuchungsausschuss betreffend Klärung von Korruptionsvorwürfen gegen ÖVP-Regierungsmitglieder“. Die Volkspartei hat sich aber auf eine andere Bezeichnung geeinigt, wie Fraktionsführer Andreas Hanger am Montag in einer Pressekonferenz erklärte. „Wir haben intern den Titel Transparenzausschuss gewählt.
Wenn man ein System ausleuchten und als Folge Verbesserungsvorschläge einleiten wolle „dann muss man das Gesamtsystem ausleuchten“. Dies betreffe sämtliche Vollziehungshandlungen des Bundes, so Hanger, und nennt Förderverträge, Beschaffungsvorgänge und Personalentscheidungen als Beispiele. „Und das muss für alle Parteien im Untersuchungszeitraum gelten“.
"Elfmeter verwerten"
Vor diesem Hintergrund nannte er zwei Themenbereiche, die „aus unserer Sicht enorm relevant“ seien. Zum einen ginge es um die FPÖ, „die uns in gewisser Weise einen Elfmeter auferlegt hat. Unsere Aufgabe ist es nun, diesen Elfmeter ins Tor zu schießen.” Gemeint ist die Ermittlungsakte Egisto Ott, früherer BVT-Beamtennetzwerks, der offenbar auch Politiker sämtlicher Parteien mit Informationen belieferte. „Diese Causa gilt es auszuleuchten“, so Hanger.
"Lebensfremde Annahmen"
Und auch die SPÖ schaffte der Fraktionschef ins Spiel zu bringen. Mit dem Einvernahmeprotokoll der in der Inseraten-Korruptionsaffäre rund um die ÖVP und Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz vorübergehend festgenommene Meinungsforscherin Sabine Beinschab stehe der Vorwurf im Raum, dass Wahlumfragen durch die SPÖ manipuliert worden seien. Geschäftsführer der Zeitung “heute” sei damals Wolfgang Jansky gewesen, und es sei “lebensfremd”, dass die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) als Janskys Lebensgefährtin über diese Umfragemanipulation nichts gewusst hätte.
Mit dem Ersten Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka (ÖVP) als U-Ausschuss-Vorsitzender hat Hanger hingegen kein Problem. Nicht kommentieren wollte er dessen heftig kritisierten Aussagen zur Parlamentsausschaltung 1933 oder den Vergleich des aktuellen russischen Angriffs mit der Lage in Österreich 1945. Generell rief Hanger zu Ruhe und Gelassenheit auf und erinnerte an die Eskalationsspirale rund um die Ukraine. Da sollten “auch wir in der Innenpolitik genau überlegen, mit welcher Tonalität und Wortwahl wir an diesen Untersuchungsausschuss herangehen”.
Kommentare
Schmierentheater, mehr gibts nicht zu sagen, alle weg.
Jetzt, wo Frau Beinschab vor der Staatsanwaltschaft öffentlich hat gemacht, dass die SPÖ stets Beschönigungen bei Meinungsumfragen wollte, zeigt wiederholt, die SPÖ, die Sozialdemokraaaaaaaaaaaaaaaten, nehmen es nicht immer so ernst.War nicht die Zahnarzthelferin Bures mit dem “Heute.at” Herausgeber mal verheiratet ? Irgendwie fällt mir das im Hinterkopf ein. So was stört die Staatsanwaltschaft offensichtlich ja nicht. Wie wir wissen, gab es lt. großen Tageszeitungen Freudentänze in der WKStA, als Kurz zurückgetreten “wurde”. Und da soll mir einer erklären, die WKStA oder die normale Staatsanwaltschaft hat nicht Sympathien für die eine oder andere politische Farbe. Selbstverständlich gibt es sicher mehr als die Hälfte, die ihr Studium nicht umsonst gemacht haben und den Treueschwur rund um die Uhr einhalten.
Im Sinne der Transparenz hätte ich als steuerzahlender Bürger gerne eine genaue Kostenaufstellung für jeden Untersuchungstag zuzüglich Erhebungsaufwand/Personalaufwand für das zur Verfügung stellen sämtlicher Unterlagen. Damit sich das gemeine Fußvolk einmal ein Bild davon machen kann, wie unverfroren die Oppositionsparteien unser Steuergeld verbraten und indirekte zusätzliche Parteienförderungen für sich lukrieren. Bekanntlicherweise ist noch bei keinem Unersuchungsausschuss etwas heraus gekommen. Aber wenn man nichts Besseres zu tun hat, muss man ja irgendwie die Zeit totschlagen.
Wie wäre es einmal mit sinnvoller Arbeit für das österreichische Volk?
Ach ja, Arbeit und Links passt nicht gut zusammen.
Danke Fabijenna, bin voll deiner Meinung!!
Geladene Auskunftspersonen: A. Zadic, P. Pilz, ….
Nachdem sich der Bundeskanzler und Vizekanzler öffentlich schon mehr als peinlich gegenseitig loben und die gute Zusammenarbeit hervor heben kommt der Verdacht auf, dass sich die Regierungsparteien gegenseitig schützen.
Wie aber werden sich Tomaselli und Stögmüller im U-Ausschuss gegenüber ÖVP Auskunftspersonen verhalten?
Ich hoffe, dass die Justizministerin von der ÖVP nicht mit Glace Handschuhen angegriffen wird sondern sie Rede und Antwort stehen muss zu den veröffentlichten Chats im besonderen zum Akt der Hausdurchsuchung von S. Steiner und der Berichterstattung von F. Klenk (Akt Nr). Was hat A. Zadic von der Informationsquelle E. Ott als rechte Hand von P. Pilz schon vor den Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP gewusst? Und vor allem wie erklärt sie die Plagiatsvorwürfe in ihrer Dissertation.
Ich hoffe der ÖVP gelingt analog dem Ibiza U-Ausschuss die gegen sich erhobenen Vorwürfe auch auf alle anderen Parteien auszuweiten. (Side letters, Postenschacher, Wahlkostenüberziehung …)
Wenn wieder nur Geld und Zeitverschwendung! Als Produkt dieser
Schau das Ergebnis ist! Dann sollten
die Initiatoren dieser Veranstaltung die
Kosten übernehmen!! Verursacherprinzip!
👍Nur ich denke das ist wieder genauso geheim wie die Antworten was VGH betrifft , geht uns Österreicher ja nichts an, Hauptsache die nicht gewählte Regierung lebt gut auf unsere Kosten, aja und dann schreibt der exxpress.at auch noch Prominenz, denke mal das ist ironisch gemeint
die Weltordnung wankt und die Opposition hat nichts besseres zu tun als Dinge aufzuwärmen die vor Jahren geschehen sind. Nein es soll nichts unter den Teppich gekehrt werden was strafrechtlich relevant ist ist zu ahnden aber das soll die Justiz machen. Daher sollte das Prinzip gelten das der Justizbalast das Haus der Vergangenheit sein soll und das Parlament das Haus der Zukunft.
Danke Opal.
Daran kann man wunderbar ersehen, welche Prioritäten unsere Oppositionsparteien und auch die Grünen setzen und wie NICHT lösungs- und zukunftsorientiert diese Herrschaften für uns arbeiten. Wenn man sonst über keine Kompetenzen verfügt, muss man sich halt aufs Anpatzten konzentrieren!!!
Solange die im UA zugelassene Vertrauensperson des geladenen Zeugen auch weiterhin über die gesamte Akteneinsicht verfügt, darf mit weiteren Echtzeit-Leaks in Richtung Klenk, Pilz & Co. gerechnet werden.
Ganz so war es mit der “Transparenz” garantiert nicht gemeint.
Bitte diesen gesamten U-Ausschuss im Fernsehen, egal auf welchem Sender, für “den Pöbel” übertragen!