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Dänemarks überraschende Kehrtwende: Gazprom darf plötzlich an Nord Stream 2 arbeiten
Das nennt man eine 180-Grad-Wende: Plötzlich arbeitet Kopenhagen wieder mit Moskau zusammen. Dänemark erlaubt der russischen Gazprom, Reparaturarbeiten an den beschädigten Nord-Stream-2-Pipelines durchzuführen. Vielleicht setzt Europa wieder auf russisches Gas – und Dänemark sucht ein Druckmittel wegen Trumps Interesse an Grönland.
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Damit hatte niemand gerechnet: Ausgerechnet Dänemark, bisher einer der treuesten Verbündeten der USA, kooperiert plötzlich mit der russischen Gazprom und lässt sie an den beschädigten Nord-Stream-Pipelines arbeiten. Die elf Milliarden Dollar teuren Pipelines waren am 26. September 2022 durch einen mysteriösen Sabotageakt gesprengt worden. Nun hat die dänische Energiebehörde der zu Gazprom gehörenden Nord Stream 2 AG die Genehmigung erteilt, Wartungsarbeiten an Nord Stream 2 in der Ostsee durchzuführen.
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Beschädigte Pipelines sollen erhalten werden
Die Befüllung der Pipeline mit Meerwasser und Rückstände von Erdgas stellten ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko dar, heißt es. „Die Arbeiten zielen darauf ab, die beschädigte Pipeline zu erhalten, indem maßgeschneiderte Stopfen an jedem der offenen Rohrenden installiert werden, um den weiteren Austritt von Gas und das Eindringen von sauerstoffhaltigem Meerwasser zu verhindern“, erklärte die dänische Energiebehörde. Im beschädigten Leitungsstrang der Nord Stream 2 sollen noch etwa neun bis zehn Millionen Kubikmeter Erdgas vorhanden sein, während der intakte Leitungsstrang noch mit Gas gefüllt ist.
Das Pipeline-Projekt hatte jahrelang für Streit zwischen Berlin und Washington gesorgt und war auch vom jetzigen US-Präsidenten Donald Trump kritisiert worden. Sie sollte russisches Gas nach Deutschland pumpen.
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Erst im Dezember verhängte Washington neue Sanktionen gegen die Nord Stream 2 AG
Die offiziellen Gründe Dänemarks für die Zusammenarbeit mit Gazprom sind nachvollziehbar, politisch ist die Entscheidung jedoch hochbrisant, auch wegen des Zeitpunkts: Erst im Dezember hatten die USA weitere Sanktionen gegen die Nord Stream 2 AG und andere russische Unternehmen verhängt. „Sie betrachteten Nord Stream 2 als ein russisches geopolitisches Projekt und lehnten Bemühungen ab, das Projekt wiederzubeleben”, berichtet Reuters. Möglicherweise sind die Bemühungen, die Umweltauswirkungen zu reduzieren, nur ein Vorwand, um das umstrittene Projekt doch noch wiederzubeleben – und künftig auf den Kauf von teurem LNG zu verzichten.
Beobachter vermuten einen aktuellen Hintergrund für die Wende von Kopenhagen: Die Beziehungen zwischen Dänemark und den USA sind derzeit wegen Trumps Begehrlichkeiten auf Grönland schwer belastet. Möglicherweise sucht die dänische Regierung nach jedem möglichen Druckmittel. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen absolvierte bereits eine Blitztour durch europäische Hauptstädte, um bei Verbündeten um Unterstützung im Umgang mit Trump zu werben.
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Neuanfang mit Moskau?
Da sich die Aussichten auf einen Sieg der Ukraine ohnehin verdüstern, könnten die europäischen Staaten zudem einen Neuanfang mit Russland wegen des dringend benötigten Erdgases wagen.
Nach der Sprengung der russischen Pipeline im September 2022 vermuteten westliche Medien zunächst Moskau hinter dem Sabotageakt. Davon ist man inzwischen abgerückt. Derzeit wird entweder eine CIA-Operation mit Hilfe der US-Marine vermutet oder die Version einer Yacht mit ukrainischen Spezialisten an Bord verbreitet.
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Kommentare
Was soll ich euch lieben Usern schreiben. Die Staatspräsidentin hat einen Mann aus Somalia nach Dänemark geholt (Zeitungsartikel), der als Pirat ein dänisches Schiff hat kapern wollen. Doch die Dänen dachten sich, bevor wir untergehen, schießen wir zurück (Völkerrecht). Und so taten es die Dänen und ballerten zurück, doch leider wie es ist, ist die Kampfkraft der Dänen stärker gewesen und der arme Pirat verlor dabei seine Beine. Daraufhin hat die liebe nette Dänin, ihn nach Dänemark geholt. Ein humaner Zug. Man stelle sich nur vor, die Angreifer hätten die dänische Fregatte versenkt. Würde dann die dänische Staatsbürgerschaft für alle Piraten und Familienmitgliedern winken. Hand auf den Kopf. So denken nur Sozialdemokraten.
Ich mag mich vielleicht irren, möglich dass Trump mit seinen Expansionsgelüsten gegen die dänische Insel sowohl Dänemark als auch die EU wachgerüttelt hat und die Erkenntnis greift, dass Putin nicht alleine böse ist und sie sich bei der UNO Unterstützung gegen die USA in dieser Sache erhoffen.
Wendehälse wohin man schaut, wir bräuchten einen Trump als EU- Kommissionspräsidenten! Auch die Schweden und Finnen werden nervös und beginnen Richtung Russland zu kriechen….
Ich traue dem “Frieden” nicht.
Kling wie eine Falle für Russland !!!
Die, durch Trump neu entstandene politische, Gemengelage würde es nicht nur wirtschaflich notwendig machen, die Pipeline wieder verwendungsfähig machen, so lange WIR noch die Möglichkeit haben. Es sollte bekannt sein, dass die Frist für ein Konkursverfahren in Zug in der Schweiz gegen die Pipeline- Betreibergesellschaft von März auf Mai verlängert wird. Kommt es wegen Aussichtslosigkeit zu so einem Verfahren, droht die Versteigerung, wobei derzeit ein US- Unternehmen als aussichtsreichstes angesehen wird. Es wäre der Treppenwitz der Geschichte, würde aber zur Eu passen. Trump ist im Unterschied zu Biden ein Vollblut- Geschäftsmann. so nach dem Motto : Die USA hat’s genommen die USA kanns wieder geben.
Also die Versorgung der EU mit günstiger Energie mit geopolitischen Machtspielen zu verknüpfen ist eine Meisterleistung unserer geschäftstüchtigen US amerikansichen “Freunde”.
Sollten diese Demokraten wirklich merken welchen Fehler diese Idioten begangen Haben ?
Hach wie gütig! Ihr bauts uns eine Tiefseepipeline um uns die Energie liefern zu können, die wir brauchen. Wir schauen weg wenns jemand sprengt, aber dann gestatten wir Euch wieder zu arbeiten.
Früher oder später wird sich der gesamte EU-Raum wieder um Gas aus RUS bemühen. Die Russen werden ausrichten – “ja, könnt ihr haben, jedoch zu unseren Konditionen”.
Gut gemacht – Nehammer, Gewessler, UvdL & Co. *Ironie off*
Nur wird dann die N” im Eigentum eines amerikanischen Investors sein! Da die “Gesellschaft, die in der Schweiz angesiedelt ist” insolvent sein soll.
Hauptsache, die Amis haben die Hand darauf.
Die Gazprom besitzt 100% an der NS2-Gesellschaft in der Schweiz.
Ist das noch freundliche Diplomatie unter Freunden oder geht es Richtung permanente Erpressung???
Die Welt ist wirklich fragil geworden und wenn das Dauerzustand wird haben alle diplomatisch eine wirklich kurze Lunte…
Die Sprengung der Pipelines war schon ein starkes Stück und darüber brauch man kein Wort mehr verlieren….reicht schon das die USA gedroht haben Europa von der Gaszufuhr zu trennen wenn Russland in die Ukraine einmarschiert.
Warum nutzt Dänemark die Reparatur als Druckmittel gegen die USA?
Wenn die USA völkerrechtswidrig in Grönland einmarschiert befindet sich Europa instant mit allen Ländern im Krieg gegen die USA.
Dazu braucht es keine Nato…. Europa hat ein eigenes Militärbündnis….
Könnte das bitte mal recherchiert werden?
Die UvdL gehört aus ihrem Amt geworfen! Diese hat maßgeblich Schuld daran, für Europa nicht den diplomatischem Weg beschritten zu haben! Dadurch Europa wirtschaftlich vernichtet zu haben!
Putin war nicht an Diplomatie interessiert, ist dies so schwer zu begreifen. Einziges Ziel ist die Besetzung, Unterwerfung der Ukraine. Hat er öfters auch gesagt. Höchstens würde er einen RumpfVasallenstaat wie Belarus akzeptieren.
Lernen Sie Geschichte.
54er: Ich frage mich immer wieder, wo kommt der blanke Haß auf Russland her. Wenn ich mir einige Kommentare genauer betrachte und natürlich die Aussagen von einem Großteil unserer Politiker, habe ich den Verdacht, die deutschen Ansichten haben sich zwischen 1933 und heute nicht geändert.