
„Deutsch ist Pflicht, Habibi!“ Mahrer entdeckt den FPÖ-Sound – und dreht auf
FPÖ-Style, aber höflich! ÖVP-Chef Karl Mahrer kritisiert seit Jahren den „Populismus“ und die „Hetze“ der FPÖ. Doch seine neuen Plakatslogans klingen nach FPÖ pur: „Karl statt Kalifat“? „Deutsch ist Pflicht, Habibi“? Fazit: Mahrer überholt die Freiheitlichen rechts – aber „konstruktiv“ und „mit Anstand“.

Konstruktiv, anständig – und plötzlich knallhart?
Gescheiterte Integration, Islamismus-Gefahr und ungeordnete Migration sind Themen, die Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer gerne anspricht. Aber natürlich „konstruktiv“, „ohne Hetze“ und stets „mit Anstand“, wie er nicht müde wurde zu betonen. Seit Jahren grenzt sich die Wiener ÖVP unter ihm demonstrativ von der „polarisierenden Polemik“ der FPÖ ab.
Doch jetzt sorgen die Entwürfe der neuen Wahlkampfplakate für Verwunderung – oder besser gesagt für offene Münder.

Plakate, die man eher von der FPÖ erwarten würde
Auf den neuen Sujets stehen Slogans, die man so wohl kaum von der ÖVP erwartet hätte:
„Deutsch ist Pflicht, Habibi. Wien wieder schlau machen.“
„Wiener Blutvergießen stoppen. Wien wieder sicher machen.“
„Mutter, der Mann mit dem Koks ist bald nicht mehr da.“
Ein weiteres Slogan nimmt auf den Vornamen des Spitzenkandidaten Bezug: „Karl statt Kalifat. Wien wieder Heimat machen.“
Also doch Populismus? Nein, nein, das muss wohl die „ernsthafte Politik mit echten Lösungen“ sein, von der Mahrer immer spricht. Und wenn man die FPÖ dabei rechts überholt – auch gut.

ÖVP-Funktionäre schlagen Alarm
Kein Wunder, dass es in der Wiener ÖVP mittlerweile rumort. Ein internes E-Mail, das dem exxpress vorliegt, zeugt von erheblichem Ärger. Eine Funktionärin nennt die Plakate darin „geschmacklos und grausig“, ja sogar „menschenverachtend“. Besonders „Wiener Blutvergießen stoppen“ sorgt für Empörung: „Soll das heißen, Nicht-Wiener Blutvergießen ist okay?“
Auch sonst seien die Slogans „einer christlich-sozialen Partei unwürdig“, die Verantwortlichen für die Wahl-Kampagne sollten „keine weiteren Aufträge mehr bekommen“.

Richtungswechsel? Nicht wirklich!
Trotz parteiinterner Kritik scheint die Richtung klar: Migration und Sicherheit werden die bestimmenden Themen der Wiener ÖVP. Der Spruch „Wiener Blutvergießen stoppen“ wurde bereits im Jänner auf Social Media gepostet. Die neue Plakatkampagne ist also offenbar keine spontane Laune.
Brisant: So grenzte sich die ÖVP bisher von der FPÖ ab
Besonders pikant ist der Kontrast zu Statements in den vergangenen Monaten und Jahren, mit denen sich führende Politiker der Wiener ÖVP klar gegen die Rhetorik der FPÖ positioniert haben. „Es hat sich mehrfach gezeigt, dass man mit Polemik und Populismus keine Probleme lösen kann“, erklärte etwa Sicherheitssprecher Hannes Taborsky. Ins selbe Horn stieß Landesgeschäftsführer Peter Sverak: „Hetze hat noch kein Problem gelöst.“
Die FPÖ arbeite „nur auf die Spaltung der Gesellschaft“ hin, meinte Karl Mahrer, ihre „zunehmende Aggressivität und das galoppartige Überschreiten roter Linien“ seien „demokratiepolitisch bedenkliche Entwicklungen“. Offenbar agiere sie nach dem Motto „unter der Gürtellinie geht fast alles“, daher gehörten „Beleidigungen, geschmacklose Herabwürdigungen und Beschimpfungen zu ihrer Standard-Rhetorik“.
Fazit: FPÖ-Kurs – aber mit Anstand!
Wie passen diese Plakate in das bisherige „anständige“ Selbstbild der Wiener ÖVP?
Politik kann manchmal kreativ sein – oder einen Rückzieher machen. Es bleibt abzuwarten, ob die umstrittenen Sprüche tatsächlich in der finalen Kampagne auftauchen. Doch eines steht fest: Die FPÖ hat Konkurrenz bekommen. Karl Mahrer macht jetzt auch auf rechts – nur eben „mit Anstand“.
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Kommentare
Mut zur Wahrheit, ihr Scheutl, deshalb Kaufhaus Österreich!
Hihi, der Mahrer sagt im Fasching immer so lustige Sachen. Aber erstens ist Fasching schon vorbei und zweitens kosten seine Wuchtln und die seiner Faschingsgilde bestehend aus den üblichen Verdächtigen fast schon jede Woche Menschenleben.
Der Hr. Mahrer hat doch völlig Recht, indem er die üble Situation beim Namen nennt und nicht beschönigt, wie das linkslinke politische Wien. Was es wiegt, das hat’s. Basta!
um dann mit Schnitzelgesicht scharf links abzubiegen.
um dann mit Schnitzelgesicht scharf links abzubiegen.
In den Umfragen steht die woke Wiener ÖVP für die Gemeinderatswahl am 27.4. bei 10 Prozent! Da müssen sich die Hälfte der Gemeinderäte von ihren gut dotierten Gemeinderatssessel wohl trennen müssen?
@ Brunner des Schönen : bitte , das sind aber immer noch 10% zuviel !! Die ÖVP verdient weniger, viel viel weniger…. 🙂
Vorwahlgeplappere
“Boş fıçı çok langırdar, Bruder” (Das leere Fass klappert viel)
Das bedeutet, dass jemand, der viel redet oder prahlt, oft wenig Substanz hat – ähnlich wie ein leeres Fass, das viel Lärm macht, aber nichts Nützliches enthält
Du meinst so wie die Blauen. Ausser dummes Geschwätz nichts dahinter. Da geb ich dir recht.
@Blauer Besserwisser, so blau kann gar kein Blauer sein, um das dumme Geschwätz der Versager zu übertreffen. Das Dahinter ist seit Wien und Villach bekannt, es steht 5:0.
Also das plakat von der fpö ist ein sehr schönes und sagt sehr freundlich was sache ist hr.mahrer !!!! Sollten sie sich ein beispiel nehmen !!!!
Ja, so kann es gehen. Der Wunsch nach günstigen Fachkräften ist in die Hose gegangen…
Welch eine armselige Figur und der will eine Vertretung der Bevölkerung sein.
Der kann höchstens wem sekieren aber für niemanden etwas positives tun.
Wurde der Familiennachzug von Innenminister Karner (ÖVP) bereits gestoppt?