Die 14. Nacht Krieg: Suche nach Überlebenden im bombardierten Kinderspital
Die Bilder werden immer schlimmer – Seit zwei Wochen bringt Russlands Angriffskrieg Tod und Zerstörung in die Ukraine. Mit dem Bomben-Angriff auf ein Kinderspital in der Stadt Mariupol ist ein neuer Höhepunkt der Grausamkeit erreicht. Unterdessen arbeitet Moskau weiter daran, Kiew einzukesseln.
Selenskyj: "Beweis für Völkermord"
Nach Angaben Ukrainischer Behörden wurden mehrere Bomben auf das Kinderkrankenhaus in der Hafenstadt Mariupol abgeworfen. Das Krankenhaus habe “kolossale” Schäden erlitten, teilte der Stadtrat der belagerten Stadt mit. Besonders grausam: Der Gouverneur der Region, Pawlo Kyrylenko, sagte, der Angriff sei während einer vereinbarten Feuerpause zur Evakuierung von Zivilisten erfolgt. Mindestens 17 Menschen seien verletzt worden, darunter Frauen in den Wehen. Nach Überlebenden wird unter den Trümmern noch gesucht.
Die Bombardierung des Kinderkrankenhauses sei “ein Beweis dafür, dass ein Völkermord an den Ukrainern stattfindet”, sagte Präsident Selenskyj. “Was ist das für ein Land, die Russische Föderation, das Angst vor Krankenhäusern hat, Angst vor Entbindungskliniken hat und sie zerstört?”
Mariupol. Direct strike of Russian troops at the maternity hospital. People, children are under the wreckage. Atrocity! How much longer will the world be an accomplice ignoring terror? Close the sky right now! Stop the killings! You have power but you seem to be losing humanity. pic.twitter.com/FoaNdbKH5k
— Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) March 9, 2022
Nicht nur Mariupol
Ukrainische lokale Behördenvertreter haben in der Nacht auf Donnerstag aus mehreren Städten Beschuss gemeldet. Nach Angaben der ukrainischen Armee wehren die eigenen Streitkräfte der russischen Truppen derzeit jedoch ab und halten diese zurück. Das teilte der Generalstab der ukrainischen Armee auf Facebook mit. In manchen Einsatzgebieten hätten die russischen Einheiten ihre Kampfkraft verloren. Die Versuche, für Zivilisten sichere Fluchtkorridore zu ermöglichen, halten an.
Russische Flugzeuge hätten die Umgebung der nordostukrainischen Großstadt Sumy bombardiert, schrieb der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, auf Telegram. In der Stadt Ochtyrka südlich von Sumy seien erneut Wohngebiete beschossen worden. Es gebe zudem Informationen, dass dort auch eine Gasleitung getroffen worden sei. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Die russische Armee arbeite weiter daran, Kiew zu umzingeln und verstärkte auch ihre Einheiten rund um die südukrainische Großstadt Mykolajiw, hieß es seitens der Ukraine weiter. Angriffe gebe es auch in der Region Charkiw im Osten des Landes zudem auf die Stadt Isjum und die nahen Dörfer Petrivke und Hruschuwacha.
Mariupol, the local technical university building.
— Illia Ponomarenko 🇺🇦 (@IAPonomarenko) March 9, 2022
The city of my years as a student.
This is Europe, the year is 2022. pic.twitter.com/TFJj8qWkbh
USA warnt vor Massenvernichtungswaffen
Die US-Regierung hat vor einem möglichen russischen Einsatz chemischer oder biologischer Waffen in der Ukraine gewarnt. Moskau wolle mit der Verbreitung von Falschinformationen den Weg für weitere Eskalationen bereiten.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba ist unterdessen im türkischen Antalya eingetroffen, wo er am Donnerstag mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow Optionen für ein Ende des Kriegs verhandeln will. Vermitteln wird das Treffen der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu.
Als Bedingung für eine Einstellung der Gefechte fordert Russland, dass sich die Ukraine in ihrer Verfassung für neutral erklärt. Zudem müsse Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch sowie die Separatistengebiete als unabhängig anerkennen. Die Ukraine lehnt das bisher zwar in weiten Teilen ab. Präsident Wolodomyr Selenskyj hat aber eine gewisse Kompromissbereitschaft angedeutet. eXXpress berichtete.
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