Österreichs Unterstützung für die EU-Mitgliedschaft hat einen kritischen Tiefpunkt erreicht: Nur noch 60 Prozent der Befragten wollen, dass das Land in der EU bleibt – der zweitniedrigste Wert seit 30 Jahren. ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt sieht darin eine besorgniserregende Entwicklung: „Die Vielzahl an Problemen und damit einhergehende Verunsicherung machen auch vor der heimischen EU-Stimmung nicht halt.“ Gleichzeitig ist der Anteil der EU-Austrittsbefürworter auf 25 Prozent gestiegen.

Schmidt verweist dennoch darauf, dass die Zustimmung zur EU-Mitgliedschaft über die letzten drei Jahrzehnte im Schnitt bei 70 Prozent lag. „Trotz temporärer Schwankungen bleibt die EU-Mitgliedschaft eine Konstante“, so Schmidt.

Grafik zur Umfrage „Soll Österreich EU-Mitglied bleiben oder austreten?"APA/Margret Schmitt/ths/mh

Besonders die Einführung des Euro und das Ende der Grenzkontrollen würden von den meisten positiv bewertet – 73 Prozent sehen den Euro als Erfolg, 70 Prozent schätzen die Reisefreiheit. Doch die Einschätzung der EU ist zwiegespalten: 71 Prozent empfinden die Union als „schwach“, 61 Prozent als „unsicher“, und 54 Prozent kritisieren sie als „unsozial“.

Für die Zukunft der EU sind 55 Prozent der Befragten pessimistisch. „Um die Stimmung zu verbessern, braucht es eine klare Zukunftserzählung, die Zuversicht vermittelt und Vertrauen schafft“, fordert Schmidt. Österreichs neue Regierung sollte hier ein Zeichen setzen und sich für ein stärkeres Europa engagieren.

Der Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik Paul Schmidt sieht die Umfrage positiv: „Die Identifizierung mit Europa ist gestiegen."APA/APA/HANS PUNZ

Die Online-Umfrage wurde vom 2. bis 5. Dezember vom Meinungsforschungsinstitut market im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Personen zwischen 16 und 80 Jahren.

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Kommentare

  • Max😁😉 sagt:

    So viele noch ????.Der Rest.nutzt das System,!!

  • Ribisel sagt:

    Recht und Rechtsgrundlagen eines EU-Austritts:

    Amtsblatt der Europäischen Union C 306
    Mitteilungen und Bekanntmachungen 50. Jahrgang 17. Dezember 2007

    2007/C 306/01 Vertrag von Lissabon zur Änderung des Vertrags über die Europäische Union und des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft, unterzeichnet in Lissabon am 13. Dezember 2007

    „Artikel 49a
    (1) Jeder Mitgliedstaat kann im Einklang mit seinen verfassungsrechtlichen Vorschriften beschließen, aus der Union auszutreten.
    (2) Ein Mitgliedstaat, der auszutreten beschließt, teilt dem Europäischen Rat seine Absicht mit. Auf der Grundlage der Leitlinien des Europäischen Rates handelt die Union mit diesem
    Staat ein Abkommen über die Einzelheiten des Austritts aus und schließt das Abkommen, wobei der Rahmen für die künftigen Beziehungen dieses Staates zur Union berücksichtigt wird.
    Das Abkommen wird nach Artikel 188n Absatz 3 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union ausgehandelt. Es wird vom Rat im Namen der Union geschlossen; der Rat
    beschließt mit qualifizierter Mehrheit nach Zustimmung des Europäischen Parlaments.
    (3) Die Verträge finden auf den betroffenen Staat ab dem Tag des Inkrafttretens des
    Austrittsabkommens oder andernfalls zwei Jahre nach der in Absatz 2 genannten Mitteilung keine Anwendung mehr, es sei denn, der Europäische Rat beschließt im Einvernehmen mit dem betroffenen Mitgliedstaat einstimmig, diese Frist zu verlängern.
    (4) Für die Zwecke der Absätze 2 und 3 nimmt das Mitglied des Europäischen Rates und des Rates, das den austretenden Mitgliedstaat vertritt, weder an den diesen Mitgliedstaat
    betreffenden Beratungen noch an der entsprechenden Beschlussfassung des Europäischen Rates
    oder des Rates teil.
    Die qualifizierte Mehrheit bestimmt sich nach Artikel 205 Absatz 3 Buchstabe b des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union.
    (5) Ein Staat, der aus der Union ausgetreten ist und erneut Mitglied werden möchte, muss dies nach dem Verfahren des Artikels 49 beantragen.“
    Qu.: EU bookshop

  • VIVE LA FRANCE sagt:

    Selbst wenn alle für Austritt wären: ohne Volksbegehren wird das nix.

  • Otto Schedivy🇦🇹 🇦🇹💙💙 sagt:

    @Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️:
    JA, leider werden hier Profilnamen gekapert um zu diffamieren und eXXpress ist anscheinend machtlos, um etwas dagegen zu tun…☹️
    Mache es so wie ich und nimm es mit Humor…🤠👍
    Diese Typen glauben offensichtlich lustig, oder “was auch immer” zu sein, DIESE 🤡 sind aber nur zu bedauern…🤠🤠

  • whoishayek sagt:

    Wenn Vorteile der EU angeführt werden, werden meist Wirtschaftsthemen angesprochen. Freier Waren- und Personenverkehr ist aber ein Vorteil der Wirtschaftsgemeinschaft und hat mit dem Zentralstaat EU nichts zu tun.
    Einen Wirtschaftsraum hätten wir aber auch ohne EU. Daher ist ein Austritt aus der EU nur vernünftig. Mit den Visegradstaaten und Großbritannien. Sollen sich Deutschland, Frankreich und Italien gegenseitig in Schulden stürzen und sich alles verbieten.

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  • 54er sagt:

    25% sind für den Austritt? Lauter Experten in Politik und Wirtschaft. Wahrscheinlich gehören politisch so gut wie alle der rechten Reichshälfte an.

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  • fred müller sagt:

    Ich bin eher erschrocken, dass noch 60% dafür sind !!!
    Diese 60% sollten mir mal erklären, welche Vorteile sie persönlich von der EU haben und ob man auf die paar Sachen nicht auch verzichten könnte

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  • Bert sagt:

    ÖXIT, Dichte Grenzen und Österreich wieder Heimat der Österreicher !

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  • UMFRAGE HIER sagt:

    grün=öxit
    rot=ich liebe die EU

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  • B.D. sagt:

    Ich denk, dass die wieder einmal einen Fehler in der Exceldatei, eine Verdrehung machten, wie bei der Babler-Doskozil Wahl!

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