Ein geleaktes Protokoll der Koalitionsgespräche zwischen FPÖ und ÖVP zeigt: Die geplanten Maßnahmen gegen den politischen Islam sind weitreichend. Es geht nicht nur um den Kampf gegen Terrorismus, sondern auch um Organisationen, die sich als „Staat im Staate“ gerieren und mit ihrer Propaganda den Nährboden für Extremismus bereiten.

Künftig soll der Staat präventiv gegen jeglichen Islamismus vorgehen, nicht nur den gewalttätigen.GETTYIMAGES/GETTY

Härtere Gesetze und umfassende Kontrollen

Geplant ist ein umfassendes Maßnahmenpaket – von der Verschärfung bestehender Gesetze bis zur massiven Ausweitung behördlicher Kontrollen. Sollte sich diese kompromisslose Linie durchsetzen, wäre dies der weitreichendste Schritt der österreichischen Innenpolitik gegen den politischen Islam.

Maßnahmen gegen Online-Hassprediger sind ebenfalls vorgesehen.GETTYIMAGES/Omar Marques/SOPA Images/LightRocket

Hasspredigerregister, Burkaverbot und Aktionsplan gegen Islamismus

Konkret vorgesehen sind ein „Hasspredigerregister“, die konsequente Durchsetzung des Burkaverbots und eine schärfere Kontrolle des islamischen Religionsunterrichts. Zudem soll ein nationaler Aktionsplan islamistische Netzwerke bekämpfen, auch solche, die sich hinter angeblicher karitativer Arbeit verstecken. Radikale Online-Imame und ausländische Einflussnahme sollen gezielt ins Visier genommen werden.

Keine Burkas mehr in Österreich – so der PlanAPA/APA/dpa/Henning Kaiser

Sammelgesetz gegen politischen Islam als Kernstück

Zentral ist das geplante Gesetz gegen den politischen Islam, das islamistische Betätigung verbieten, den Behörden mehr Kontrollmöglichkeiten geben und Finanzierungsquellen extremistischer Gruppen austrocknen soll. Dieses Sammelgesetz wird verschiedene gesetzliche Regelungen bündeln – insbesondere im Straf- und Verwaltungsrecht – und als zentrales Instrument im Kampf gegen den politischen Islam dienen.

Auch der Islamunterricht soll künftig strenger vom Staat kontrolliert werden.APA/dpa/Frank Rumpenhorst

Härtere Gesetze und umfassende Kontrollen

Auch Polizei und Justiz sollen künftig besser geschult werden. Während Österreich mit Hilfe des Verbotsgesetzes gegen nationalsozialistische Wiederbetätigung zunächst die Entnazifizierung nach dem Zweiten Weltkrieg voranbringen, und später dank der Schulung von Richtern und Staatsanwälten auch die Neonazi-Szene gezielt bekämpfen konnte, fehlte es bisher an vergleichbaren Maßnahmen gegen den politischen Islam – nicht zuletzt, weil vielen Richtern das nötige Hintergrundwissen fehlt. Das Wissen über islamistische Ideologien ist bisher kaum vorhanden.

Richter sollen künftig zum politischen Islam geschult werden.GETTYIMAGES/Tetra Images

Hier zu den Details:

Umfassendes Gesetz gegen den politischen Islam

Geplant ist ein Sammelgesetz, das sowohl das Strafrecht als auch das Verwaltungsstrafrecht und begleitende Regelungen umfasst. Islamistische Aktivitäten sollen künftig verboten und unter Strafe gestellt werden. Konkrete Punkte sind:

Verbot der Gewaltanwendung aufgrund religiöser Lehren.
Verbot der öffentlichen Billigung oder Rechtfertigung extremistischer Straftaten.
Verbot der Verbreitung islamistischer Propaganda, insbesondere wenn diese Frauen herabwürdigt, sexuelle Orientierungen ablehnt, die österreichische Rechtsordnung missachtet oder das Existenzrecht Israels in Frage stellt.
Strafbarkeit der öffentlichen Aufforderung zur Einführung der Scharia, sofern diese mit der österreichischen Rechtsordnung unvereinbar ist.

Verschärfung des Strafrechts

Der bestehende Straftatbestand „Religiös motivierte extremistische Verbindung“ (§ 247b StGB) soll überarbeitet und verschärft werden. Geplant sind:

Einführung einer Mindeststrafe und Erhöhung des Strafrahmens.
Klarstellung des Begriffs „ernstzunehmenden gesetzwidrigen Handlung“, um Auslegungsspielräume zu minimieren.
Schließung von Gesetzeslücken zur effektiveren Bekämpfung extremistischer Tendenzen.
Sensibilisierung von Polizei und Justiz für eine effektivere Strafverfolgung.

Prävention und Kontrolle islamistischer Strukturen

Begleitende Maßnahmen sollen sicherstellen, dass islamistische Betätigungen bereits im Vorfeld unterbunden werden. Dazu zählen:

Verbesserter Datenaustausch zwischen den Behörden über islamistische Straftäter.
Verbot der Finanzierung islamistischer Organisationen aus dem In- und Ausland.
Identifizierung und Bekämpfung von Umgehungskonstruktionen im Vereins- und Gesellschaftsrecht.
Verhinderung islamistischer Aktivitäten unter dem Deckmantel karitativer Tätigkeiten.

Bessere Kontrolle islamischer Organisationen, Burkaverbot, Hassprediger-Gesetz

Zusätzlich soll das Symbolegesetz verschärft werden. Ein „Hassprediger-Register“ nach dänischem Vorbild soll eingeführt werden, um problematische religiöse Führer gezielt zu erfassen und ihnen das Aufenthaltsrecht zu entziehen. Auch das Islamgesetz wird evaluiert, um eine bessere Kontrolle islamischer Organisationen zu gewährleisten. Andererseits sollen islamische Einrichtungen, die Demokratie und Integration fördern, sich zur österreichischen Rechtsordnung bekennen und eine gesetzeskonforme Religionsausübung gewährleisten, unterstützt werden.

Ein weiteres zentrales Anliegen ist die konsequente Umsetzung des Burkaverbots. Die Polizei soll angewiesen werden, Verstöße rigoros zu ahnden.

Härtere Gesetze und umfassende Kontrollen

Auch der islamische Religionsunterricht steht vor einer Reform. Geplant sind:

Approbationsverfahren für islamische Schulbücher.
Höhere Qualifikationsstandards für Lehrkräfte.
Staatliche Fachinspektoren zur Kontrolle des Unterrichts.
Staatliche Mitsprache bei der Bestellung islamischer Religionslehrer.

Schärfere Kontrolle des Religionsunterrichts

Auch der islamische Religionsunterricht steht vor einer Reform. Geplant sind:

Approbationsverfahren für islamische Schulbücher.
Höhere Qualifikationsstandards für Lehrkräfte.
Staatliche Fachinspektoren zur Kontrolle des Unterrichts.
Staatliche Mitsprache bei der Bestellung islamischer Religionslehrer.

Stärkung der Doku-Stelle Politischer Islam

Die bereits bestehende Dokumentationsstelle Politischer Islam soll gestärkt werden. Geplant sind:

Aufnahme der Doku-Stelle in Fallkonferenzen des Staatsschutzes.
Möglichkeit zur Einberufung von Fallkonferenzen auch bei weniger schweren Delikten wie Integrationsverweigerung.

Nationaler Aktionsplan gegen den politischen Islam

Abgerundet wird das geplante Maßnahmenpaket durch einen Nationalen Aktionsplan, der umfassende Maßnahmen vorsieht:

Striktes Vorgehen gegen radikale Online-Imame und ausländische Einflussnahme.
Verstärkung des internationalen Austauschs im Kampf gegen Islamismus.
Sensibilisierungskurse für den öffentlichen Dienst.

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Kommentare

  • foobar sagt:

    “Angebliche Streitigkeiten” waren es dann doch nicht.”

    Ich liebe den eXXpress für solche Schwachsinnigkeiten!

  • Dagobert sagt:

    Maßnahmen, die seit mindestens 30 Jahren überfällig sind.

    Ich denke, dass die ÖVP von vielen Seiten sehr unter Druck steht, nur damit es nicht zur Bildung einer Regierung kommt, wo Linksgrün außen vor ist.

    Aber nur mit der FPÖ werden die Maßnahmen umgesetzt werden, die die Mehrheitsgesellschaft seit Jahrzehnten wünscht und herbeisehnt.

  • Laufen sagt:

    die Koalitionsverhandlungen noch, oder sind sie unterbrochen oder beendet?
    Man hört und liest so manches.

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  • Gabriel sagt:

    Ich hoffe Inständig das Blau-Schwarz kommt, damit endlich wieder Normalität, Hausverstand einkehrt und für das Volk Politik gemacht wird. Alles andere wäre das ende für Österreich, ansonsten kann in spätestens 10 Jahren der Letzte das Licht Abdrehen.

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Da muss man gleich die Frage stellen, ob es überhaupt einen „nichtpolitischen“ Islam gibt.

    Soweit mir bekannt ist, gibt es im Islam keine Trennung von Religion und Politik.

    „Es gab einen kritischen Fehler auf deiner Website.“
    Wusste gar nicht, dass diese Internetseite mir gehört. 😉️··

  • d.kantilli sagt:

    All jene die vom Rechtsstaat sprechen,
    sind die Ersten die ihn brechen,
    der Status quo in Österreich
    ist den Parteien völlig gleich,
    Finanzen sinken immer schneller,
    tiefer als der tiefste Keller,
    allein weil die Systemparteien,
    nur nach Macht und Ämter schreien,
    Leistungen gepaart mit Pflicht,
    kennt das Polit-System doch nicht,
    das autochthone Volk hingegen,
    muss mit hohen Schulden Leben…..
    einzig die Kickl-FPÖ,
    hebt unseren Standard in die Höh`…..

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  • GF 99 sagt:

    Das wäre weder mit der SPÖ, den Neos oder gar den Grünen möglich.

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  • SpaceDrifter sagt:

    Die “ganz Intelligenten” und in die Geheimnisse der Islamlehre Eingeweihten behaupten ja ständig es gäbe keinen politischen Islam, da der Islam in seiner Ganzheit politisch sei. Die Proponenten dieser “rechten Koalition” scheinen daher in deren Augen nicht zu den “ganz Intelligenten”zu zählen, da sie diesen Begriff noch immer verwenden.

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  • W. P. H sagt:

    Ja, wenn es keine faulen Eier geben würde, aber die gibt es halt.
    Innenministerium an die FPÖ, keine Ausreden mehr.

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  • hopala sagt:

    Planen und Umsetzen kann doch nur von der FPÖ die Rede sein. Denn die ÖVP hat bis jetzt nur bei jeder Abstimmung blockiert und verhindert. Jetzt wo sie auf einmal ein gegenüber haben dem man kein U für ein A vormachen kann bringt man es halt so, als ob das die ÖVP eh immer schon gewollt hat. Die ÖVP hat die letzten fünf Jahre ALLES falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Sie bräuchten bei FPÖ Vorschlägen nur JA wir sind dabei sagen, um danach mit ruhigem Gewissen sagen zu können, wir haben jetzt ein gutes Gewissen um sagen zu können, wir haben mit der FPÖ das beste für unser Land an Umsetzungsvorschlägen eingebracht um es wieder auf Vordermann bringen zu können. Und sich Demütig bei der FPÖ sich zu bedanken, das sie diese Chance bekommen haben. Denn verdient hätte die ÖVP das keineswegs.

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    1. HC-Frust sagt:

      Nicht vergessen, sie, ÖVP, haben für die Betrügerin in Brüssel gestimmt!
      Gleich und Gleich gesellt sich eben.

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