
„Herdprämie": FPÖ-Vorstoß löst hitzige Debatte um Kinderbetreuung aus
Die FPÖ will mit einer so genannten „Herdprämie” Eltern die Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung ermöglichen und dafür Familien finanziell mehr entlasten. SPÖ und Gewerkschaft warnen vor Nachteilen für Frauen und fordern stattdessen den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen.
Die Verhandlungen zur „Herdprämie” sind noch gar nicht gestartet, doch der Aufschrei der Opposition ist bereits riesengroß. Am Dienstag beginnen die Verhandlungsgruppen im Bereich ‚Familie, Jugend und Frauen’ ihre Sitzungen, in dem die FPÖ ihren Vorschlag zu einer österreichweiten „Herdprämie” vorlegt. Der Name „Herdprämie” ist freilich von Medien geprägt und irreführend, da es nicht darum geht, dass Frauen ‚an den Herd zurück sollen’. In Wahrheit handelt es sich um eine Erweiterung des bereits bestehenden Familienzuschusses auf die Höhe der Mindestsicherung für den Elternteil, der sein Kind bis zum verpflichtenden Kindergartenjahr lieber daheim betreuen möchte. Also eine Überbrückung zwischen dem Ende des Karenzgeldes und dem Einstieg in den Kindergarten. Argumentiert wird der Vorstoß von der FPÖ sowohl mit der Wahlfreiheit für Eltern als auch dem Mangel an Betreuungsangebote für Kleinkinder.
Die ÖVP, die mit ihrem Vorschlag der „Großeltern-Karenz” auch eine Betreuung zu Hause zur Wahl stellt, steht der „Herdprämie” von Haus aus nicht ablehnend gegenüber.
„Rückschrittliches Frauenbild" dränge Mütter in die Armut
Das Modell wurde ähnlich bereits in Bundesländern umgesetzt bzw. ist in Planung, in denen die FPÖ in der Landesregierung sitzt. Nun möchten die Freiheitlichen das Modell einheitlich österreichweit einführen.
Kaum ist der Vorschlag durchgesickert, hagelt es Kritik von der SPÖ. Da in erster Linie Frauen für die Kinderbetreuung betroffen sind, handelt es sich für die SPÖ-Frauen um ein „rückschrittliches Frauenbild”. „Geht es nach der FPÖ, sollen Frauen dafür bezahlt werden, wenn sie zuhause bleiben und dort für die Kinder sorgen. Kinderbildungseinrichtungen wie Krabbelstuben und Kindergärten sollen hingegen abgestraft und massiv gekürzt werden”, wettert SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner gegen die Idee.

Holzleitner befürchtet eine finanzielle Abhängigkeit von Frauen, Altersarmut da Pensionseinzahlungen fehlen und mangelnde Bildung für die Kinder. Stattdessen sollte die Forderung der SPÖ-Frauen nach einem Rechtsanspruch auf einen gratis ganztägigen Kinderbildungsplatz ab dem ersten Lebensjahr erfüllt werden.

Ihre Wiener Parteikollegin Barbara Novak ortet mit dem Vorschlag gar einen „Frontalangriff auf Frauenrechte”. „Die sogenannte ‚Herdprämie’, die Eltern fürs Zuhausebleiben bezahlen soll, ist ein Rückschritt in längst überwundene Zeiten. Anstatt Familien zu unterstützen, drängt sie Frauen in finanzielle Abhängigkeit und nimmt Kindern wichtige Zukunftschancen“, warnt die Landesparteisekretärin der SPÖ Wien. Statt „veraltete Rollenbilder zu fördern” verweist Novak auf die Forderung der Wiener SPÖ nach dem Ausbau von beitragsfreier Kinderbetreuungsplätzen. „Wien zeigt, wie es geht: 90 Prozent der Plätze für Zweijährige sind vollzeitgeeignet und bieten Familien echte Unterstützung. Ein Modell, das ganz Österreich übernehmen sollte”, so Novak stolz.
Auch Arbeiterkammer und Gewerkschaft melden sich zu Wort und erteilen der Idee zur Aufstockung des Kinderbetreuungsgeldes auf die Höhe der Mindestsicherung eine Absage. Der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen sollte massiv vorangetrieben werden, die Mütter ab dem ersten Geburtstag des Kindes in die Arbeitswelt zurückkehren, so die Meinung unisono. „Die ‚Herdprämie’ katapultiert Frauen ins vorige Jahrhundert zurück”, warnt ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann.
Interessant, dass die Frauen in SPÖ-Kreisen nicht auf die Idee kommen, dass auch Väter das Anbot, das eine Alternative zum Kindergarten bietet, in Anspruch nehmen könnten und Frauen tatsächlich die Wahl haben möchten, wer ihr Kind aufzieht.
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Kommentare
Warum die Rod’n imma wissen miasn, wos für die Leit’ am besten is.
Immer große Aufregung. Was haben die Regierenden bus heute zu diesem Thema umgesetzt, ausser großmundiges Gerede war da nix.
Jetzt ist man also empört über eine sogenannte Herdprämie. Typisches Vergalten der Versager, Versprecher und nix Umsetzer!!!
Die Diskussion um die Herdprämie zeigt, wie unterschiedlich die Bedürfnisse von Familien sind. Es ist wichtig, sowohl die Wahlfreiheit für Eltern zu respektieren, die ihre Kinder zu Hause betreuen möchten, als auch den Ausbau hochwertiger Kinderbetreuungsplätze voranzutreiben, um berufstätige Eltern zu unterstützen. Beide Modelle haben ihre Berechtigung und sollten nebeneinander bestehen können. Am Ende sollte es nicht um Ideologie gehen, sondern darum, den Familien möglichst flexible und bedarfsgerechte Lösungen anzubieten – ob durch finanzielle Unterstützung oder ein starkes Betreuungsangebot.
Wahlfreiheit für Mütter ist es aber gerade nicht, was aus den Wortmeldungen von links ersichtlich ist. Denn dann würde man nicht die eine Wahl, nämlich diese neue Prämie, derart verteufeln.
“Holzleitner befürchtet ……… mangelnde Bildung für die Kinder.”
Also sind die Mamas zu blöd Ihre Kinder in den ersten Jahren zu ‘unterrichten’ ? Wie ist das mit “Frauenbild” ??
Da sieht man wieder um was es der SPÖ tatsächlich geht. Oppositionspolitik … und selbst für diese sind die zu unfähig.
Wäre toll gewesen, wenn es zu meiner Zeit diese Prämie gegeben hätte. Hatte nur ein Jahr Karenzgeld, war anschließend 8 Jahre bei meinen Kindern zu Hause und hab es nicht bereut. Ja wir mussten sparen und hatten nicht alles . Wahrscheinlich ist das heute das Problem.
Die Linken Idoten (So muß man diese Nennen “leider” ) Haben keinen Schimmer von der Realität. Realität ist aber auch das und die ÖVP mit dem Grünen in dem Bankrott führte und der Sparstift ist angesagt und nicht das Füllhorn. Im großen und ganzen wäre das ein praktisch sehr toller Vorschlag und Fair. Das könnte man auch sozial Staffen denn klein Familien mit monatlich sagen wir 10.000 Euro Netto brauchen diese nicht. Aber Österreich hat ein Ausgabenproblem, nächstes Jahr müssen wir noch mehr einsparen und da ist es unangebracht über so etwas nachzudenken denn es braucht eine zusätzliche Gegenfinanzierung. Zuerst das Budget in Ordnung bringen und dann in Zukunft investieren auch Familie und Kinder sind die Zukunft, sowie Arbeit und Wirtschaft usw. Jedoch ist Heute weder die Richtige Zeit noch der richtige Ort. Ich glaube ohnehin nicht das dieses heute tatsächlich ein Thema war. Maximal ein Randthema da wollen wir hin wenn wir wieder finanzielle Spielräume haben
Wer will, Kinderrecht wieder vor sog. Frauenrecht und das abwertende Wort Herdprämie bitte raschest in den Müll kippen. Der Emanzenschmäh von einst, nämlich alles was Mütter gerne freiwillig für ihre Kinder lieber machen würden, sofort wieder mit arme Hascherln und “Deppen am Herd” abzuwerten, das zieht 2025 nicht mehr!
Ich frage mich, wie krank Menschen sein müssen, die von ‘Wurf-‘ oder ‘Herdprämien’ faseln. Gestörte Kindheit? Gestörtes Wirklichkeitsbild?
wer sein Kind gleich mal abgeben will, nur weil die Berufliche Zukunft im Vordergrund steht, kann nur als Egoistin und Rabenmutter durchgehen. Ich bezweifle aber das genau das unsere Mütter wollen. Die Freiwillige Entscheidung wie es jede einzelne Mutter haben will muss im Vordergrund stehen, ohne Berufliche Nachteile daraus ziehen zu müssen. Die Entscheidung in beide Richtungen muss jeder für sich treffen dürfen und müssen. Wir brauchen keine Staatsnahe Befehlsempfänger, sondern selbst denkende eigenständige Menschen..
… am lautesten schreit, sind jene “Woken”, die a) sowieso keine Kinder in die Welt setzen wegen ihrer verschwurbelten Klimarettungshysterie oder b) Angst davor haben, dass ihre “Doktorspiel” – Zimmer leer bleiben oder c) ihr buntes Klientel keine Steuergelder mehr für ihre verstörenden Clownauftritte erhalten! Ich finde es gut, wenn es solche Angebote geben würde. Je länger ein Kind in familiärer Anbindung aufwächst, um so psychisch gefestigter und auch intelligenter ist es. Dann müssten sich viele Eltern nicht bei der Anmeldung ihrer Kinder in die Krabbelgruppe/Kita entscheiden, welches der 153 Geschlechter das eigene Kind hat. Die Eltern können sich ja auch zu losen Treffen mit den Kindern zusammenschließen, ohne Indoktrination und staatlicher Übergriffigkeit.