Star-Journalist Seymour Hersh deckt auf: Selenskyj missbraucht US-Gelder um Diesel aus Russland zu kaufen
Was für ein Sumpf: Der ukrainische Präsident drängt zu harten Sanktionen gegen Russland. Gleichzeitig kauft er selbst Treibstoff von Moskau – mit veruntreuten Geldern aus den USA. Das deckt zumindest US-Journalist Seymour Hersh auf – und noch mehr: So wurden etwa in Kiew gelieferte Waffen weiterverkauft.
Seit einem Jahr drängt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Europa zu immer schärferen Sanktionen gegen Russland. Ganz so genau nimmt er es mit seinen eigenen Forderungen aber anscheinend selbst nicht, wie sich nun herausstellt. Er hat mutmaßlich Gelder aus den USA veruntreut, um damit Diesel, Gas und Öl von Moskau zu kaufen.
Mit dieser ebenso brisanten wie peinlichen Enthüllung wartet nun Top-Journalist Semyour Hersh (85) auf. Damit geht der Pulitzer-Preisträger nach seinen Recherchen zum Nord-Stream-Anschlag (über die er auch mit dem eXXpress gesprochen hat) neuerlich mit explosiven Recherchen an die Öffentlichkeit.
US-Steuerzahler finanzieren Einkauf von russischem Öl und Gas
Der Investigativ-Journalist schreibt: „Die ukrainische Regierung lässt sich den lebensnotwendigen Dieselkraftstoff, der die ukrainische Armee in ihrem Krieg mit Russland auf Trab hält, von den amerikanischen Steuerzahlern teuer bezahlen.“ Dabei sei nicht bekannt, „wie viel die Regierung Selenskyj pro Gallone für den Treibstoff zahlt“.
Für diese Dieselzahlungen hätten „der ukrainische Präsident und viele in seinem Gefolge ungezählte Millionen von den amerikanischen Dollars abgeschöpft, die für Dieselzahlungen vorgesehen waren.“ CIA-Analysten bezifferten die veruntreuten Gelder „auf mindestens 400 Millionen Dollar im vergangenen Jahr“.
Ein „sachkundiger amerikanischer Geheimdienstmitarbeiter“ sagte zur Hersh: „Selenskyj hat von den Russen verbilligten Diesel gekauft. Und wer bezahlt das Gas und das Öl? Wir sind es. Putin und seine Oligarchen verdienen daran Millionen”.
Ukrainische Ministerien haben Scheinfirmen errichtet um Waffen zu verkaufen
Der explosive Report von Seymour Hersh enthüllt aber noch anderes: Westliche Waffenlieferungen landeten offenbar nicht an der Front, sondern wurden auf dem Weltmarkt verkauft. „Viele Ministerien in Kiew haben, wie mir gesagt wurde, buchstäblich ‚konkurriert‘, um Scheinfirmen für Exportverträge für Waffen und Munition mit privaten Waffenhändlern in aller Welt zu gründen, die alle Schmiergelder zahlen“, schreibt Seymour Hersh.
Viele dieser Unternehmen sollen sich in Polen und Tschechien, aber am Persischen Golf befinden. „Es würde mich nicht überraschen, wenn ich erfahre, dass es weitere Firmen auf den Cayman-Inseln und in Panama gibt, und dass viele Amerikaner daran beteiligt sind“, meint ein US-Experte für internationalen Handel gegenüber dem Aufdecker.
Selenskyj reagierte nur halbherzig auf Beschwerden der CIA
Natürlich ist auch Washington die Korruption in der Ukraine nicht entgangen. CIA-Direktor William Burns sei deshalb mit einer Liste von 35 Namen hochrangiger ukrainischer Sicherheitsbeamter nach Kiew gereist, wie Hersh berichtet. Allen Personen auf der Liste warfen CIA und US-Regierung massive Korruption vor.
Das Ergebnis: Selenskyj reagierte zehn Tage später. Er beschränkte sich aber darauf, die zehn auffälligsten Beamten auf der Liste öffentlich zu entlassen – sonst nichts. „Die zehn, die er loswurde, prahlten schamlos mit dem Geld, das sie hatten, und fuhren in ihrem neuen Mercedes durch Kiew“, sagte ein Geheimdienstmitarbeiter gegenüber Seymour Hersh.
Der eXXpress hat über die Entlassungswelle berichtet.
Beim Treffen mit CIA-Boss Burns sei noch ein anderes Thema zur Sprache gekommen: „Ranghohe Generäle und Regierungsbeamten in Kiew seien verärgert über Selenskyjs Habgier, so Burns gegenüber dem ukrainischen Präsidenten, denn ‚er nahm einen größeren Anteil des abgeschöpften Geldes, als an die Generäle floss‘.“
Vertrauen zwischen Weißem Haus und Geheimdienst erschüttert
Dass das Weiße Haus sich mit Selenskyjs halbherziger Reaktion auf die Korruptionsvorwürfe zufrieden gab, sei mit ein Grund für einen „totalen Zusammenbruch“ des Vertrauens zwischen dem Weißen Haus und einigen Teilen der Geheimdienste. Ein Streitpunkt darüber hinaus „die schrille Ideologie und das mangelnde politische Geschick von Außenminister Tony Blinken und dem nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan“, berichteten anonyme Quellen Seymour Hersh. „Der Präsident und seine beiden wichtigsten außenpolitischen Berater ‚leben in anderen Welten‘ als die erfahrenen Diplomaten, Militärs und Geheimdienstler, die dem Weißen Haus zugeteilt sind“.
Letztlich gehe das Zerwürfnis auf den Herbst 2022 zurück, als Biden „die verdeckte Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee“ abgeordnet hatte. „Die Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines wurde nie diskutiert und war der Gemeinschaft auch nicht im Voraus bekannt“, sagte ein Beamter zu Hersh. Und: „Burns ist nicht das Problem. Das Problem sind Biden und seine wichtigsten Leutnants – Blinken und Sullivan und ihr Hofstaat –, die diejenigen, die Selenskyj kritisieren, als Putin-Befürworter betrachten.“
Seymour Hersh, 85, ist ein weltberühmter Investigativjournalist, und das seit mehr als einem halben Jahrhundert. Internationale Anerkennung erlangte Hersh erstmals 1969 mit der Aufdeckung des „My Lai Massakers“ in Vietnam. Die US-Armee hatte dabei während des Vietnamkriegs 504 Zivilisten ermordet. Erst durch Hersh’ Recherchen erfuhr die Öffentlichkeit davon. 1970 wurde Seymour Hersh für sie mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Im Laufe seiner langen Karriere schrieb Hersh für die „New York Times“, die „Washington Post“ und das „New Yorker Magazine“. Er erhielt noch zahlreiche weitere Preise, darunter fünfmal den George Polk Award, sowie den National Magazine Award und den National Book Critics Circle Award. Im Februar dieses Jahres erlangte er schließlich mit seinen Enthüllungen über den Anschlag auf die Nord- Stream-Pipelines nochmals breite Aufmerksamkeit.
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