
Kanzler-Initiative vernichtete sofort 5 Milliarden Euro an Börsenwert
Gut gemeint ist manchmal das Gegenteil von gut: Der Vorschlag des Kanzlers für eine außerordentliche Gewinnabschöpfung bei staatsnahen Betrieben war für Anleger eine Bombe – so verlor etwa der Verbund binnen Minuten 5 Milliarden Euro an Börsenwert.
„Ich habe dem Finanzminister und der Wirtschaftsministerin den Auftrag gegeben, Vorschläge dafür vorzulegen, wie Gewinne von Firmen mit Staatsbeteiligung, die überproportional in Krisen profitieren, gesetzlich abgeschöpft werden können”, schlug Nehammer in der „Tiroler Tageszeitung“ vor.
Zugleich wies der Bundeskanzler, der sich am 14. Mai auf dem ÖVP-Bundesparteitag zum ÖVP-Bundesobmann küren lassen will, darauf hin, dass die teilweise Privatisierung von Betrieben nun in der Krise für den Staat Probleme aufwerfe. Diese Aussagen Nehammers sorgten nicht nur für Reaktionen aus der Industrie, sondern auch dafür, dass die Aktie des teilstaatlichen Energiekonzerns Verbund um fast 13 Prozent abrutschte – binnen Minuten seien 5 Milliarden Euro an Börsenwert vernichtet worden.
Industriellen Vereinigung ist besorgt
Auch die Aktie des niederösterreichischen Stromversorgers EVN rutschte um mehr als sieben Prozent ab. Das Land Niederösterreich ist mit 51 Prozent Mehrheitseigentümer der EVN. Die OMV-Aktie büßte 2,8 Prozent ein. Hier ist mit 31,5 Prozent die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) beteiligt.
Die Industriellenvereinigung (IV) zeigte sich ebenfalls „besorgt“. Derartige Interventionen würden nach Ansicht der Industrievertreter den Standort schädigen und den Investitionsspielraum für den Ausbau erneuerbarer Energien verkleinern. „Bereits die öffentliche Erwägung solcher willkürlichen Interventionen unterminieren das Vertrauen in die Planbarkeit der rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich und führen zur Investitionszurückhaltung“, hieß es in einer Aussendung.
Im Kanzleramt betonte man gegenüber dem eXXpress, dass dieser Vorschlag doch gerecht und sinnvoll sei: Jene, die am meisten von Krisensituationen profitieren, sollten den Bürgern davon auch etwas zurückgeben.
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Kommentare
Die Strompreise sind nicht wegen Ukraine dort wo sie sind. Vielmehr steigen sie wegen Förderung der Elektrombilität und Photovoltaik, CO2 Zielen, Abschaltung von Atom und Kohlekraftwerken.
Jeder Tesla und jede PV wird von der Allgemeinheit mitfinanziert.
Seid fair. Nehammer weiß, dass er im Grunde nichts tun kann und wir wissen es auch. Inflation und steigende Preise können nur auf dem Rücken der Wirtschaft bekämpft werden. Das wiederum würde zu Massenkündigungen, Arbeitslosigkeit, Insolvenzen, Privatkonkursen,… führen und geht ebenfalls nicht. Auch wenn es sich niemand auszusprechen traut, es gibt keine Rettung. Aber schuld daran hat nicht Karl Nehammer. Verantwortlich ist die völlig unverantwortliche Geldpolitik der EZB. So ehrlich muss man sein. Es ist egal, was Nehammer macht. Er verliert so und so. Und das unverschuldet, denn eigentlich ist er ein guter Kanzler.
Ist das nach dem Aktienrecht nicht eine strafbare Aktion gewesen?
Bin gespannt ob jemand ihre Frage aufgreift
@Pennpatrik – selbstverständlich NEIN!! Tatsache ist nämlich, dass z.B. der Aktienkurs der EVN am 7.Mai 2021 bei 19,42 und am 6. Mai 2022 bei 22,05 lag. Auch die Verbund-Aktien haben sich seit 7. Mai 2021 von 69,40 auf 88,35 p. 6. Mai 2022 erhöht. Damit haben die Aktionäre dieser “Energieaktien” in den vergangenen 12 Monaten ein deutlichen Gewinn machen können.
Bei diesen angeblichen Kursverlusten sollte man lieber “Die Kirche im Dorf lassen”. Tatsache ist nämlich, dass z.B. der Aktienkurs der EVN am 7.Mai 2021 bei 19,42 und am 6. Mai 2022 bei 22,05 lag. Auch die Verbund-Aktien haben sich seit 7. Mai 2021 von 69,40 auf 88,35 p. 6. Mai 2022 erhöht. Damit haben die Aktionäre dieser “Energieaktien” in den vergangenen 12 Monaten ein deutlichen Gewinn machen können. Tagesschwankungen sollte man bei Aktien, welche nicht dem Hochrisikosektor angehören, eher vernachlässigen und möglichst immer einen längeren Zeitraum beobachten.
Ja bei so einem Vorschlag,
da haben die Aktionäre keine Freude, wenn die Milliönchen ausbleiben und ein paar Krümmelchen für’s gemeine Volk abfallen könnten …
In anderen laendern, waere er u die gesamte Regierung laengst weg.
Da machen sie was sie wollen, gesetze sind nur fuer den poebel scheinbar .
Ich fasse es nicht, es gibt noch immer waehler.
Was ist mit panzertransport u ueberfluege, da wird wieder nichts gesagt.
Der österreichische Bundeskanzler hat keineswegs 5 Milliarden an Börsenwert vernichtet, sondern lediglich jene Aktionäre, die panikartig verkauft haben, haben einen entsprechenden Prozent-Betrag ihres Aktienwertes verloren, wobei zu beachten ist, dass die Energiewerte in den letzten 1 bis 2 Jahren um ein Vielfaches an Wert zugelegt haben. 5 Milliarden wären es gewesen, wenn alle Aktionäre – inklusive Bund – ihre Aktien verkauft hätten, nachdem sie zum vorhergehenden Höchstwert eingekauft hätten. Diejenigen, die zum gesunkenen Aktienkurs gekauft haben, werden wahrscheinlich satte Gewinne machen, wenn die Vernunft wieder einkehren wird. Ein alltäglicher Vorgang auf der Börse. Das Geschrei ist nur künstliche Aufregung um politisches Kleingeld zu machen.
Jede Familie 1x das ist 35 Euro pro person
Hier stellt sich nicht eimal die Frage :
War er ein Geschickter oder ein
Gesandter.
Der Republik gehören am Verbund 51%. Also haben uns seine Aussagen 2,5 Milliarden EUR gekostet. Sauber.