
Kein Kopftuch: Sittenwächter quälen Iranerin mit 74 Peitschenhieben
Im streng islamischen Iran droht der nächste Aufstand der Frauen gegen die Ajatollahs und ihre Sittenwächter: Jetzt wurde bekannt, dass die kurdisch-iranische Aktivistin Roya Heschmati (33) in Teheran mit 74 Peitschenhieben bestraft wurde. Sie trug keinen Hidschab.
Die bekannte Aktivistin, die seit längerem gegen das “Hidschab-Gesetz” im Iran öffentlich auftritt, beschrieb ihre mittelalterliche Bestrafung sehr detailliert in den sozialen Medien. Demnach verweigerte sie das Kopftuch selbst bei ihrer Gerichtsverhandlung in Teheran. Sowohl ihr Anwalt als auch ein Gerichtsdiener hatten ihr zwar geraten, “das Kopftuch aufzusetzen, um Ärger zu vermeiden”, sie aber verzichtete, da sie “extra wegen der Peitschenhiebe gekommen war und nicht nachgeben wollte”, so schilderte es Roya Heschmati auf Facebook.
Peitschenhiebe in einer Art Folterkammer
Der Scharfrichter, der die Auspeitschung vornahm, forderte sie abermals auf, den Hidschab anzulegen. Sie weigerte sich, obwohl ihr der Sittenwächter mit noch mehr Peitschenhieben drohte. “Ich bewahrte meine Haltung bei und trug den Hidschab nicht”, so die Aktivistin.
Schließlich seien zwei Frauen gekommen, legten ihr gewaltsam ein Kopftuch um und fesselten sie mit Handschellen, damit sie sich das Kopftuch nicht mehr herunterreißen konnte. Heschmati beschrieb detailliert den Raum, in dem die Strafe vollstreckt wurde, darin ein Bett mit Handschellen, die an beiden Seiten angeschweißt waren. Außerdem gab es ein eisernes Gestell, das einer großen Staffelei ähnelte und in deren Mitte sich ebenfalls Handschellen befanden: “Es sah wie eine voll ausgestattete mittelalterliche Folterkammer aus”, schrieb sie.
Urteil zu 13 Jahren Haft gerade noch abgewendet
Sie habe leise gesungen, während sie ausgepeitscht worden sei und nicht geschrien – und das Kopftuch sofort wieder abgenommen, als sie den Raum verließ. Heschmati war im vergangenen April nach der Veröffentlichung eines Fotos von ihr ohne das obligatorische Kopftuch festgenommen worden. Eine mehr als 13-jährige Haftstrafe sei erfolgreich angefochten worden, sagte ihr Anwalt Masiar Tatati in einem Zeitungsinterview. Eine Verurteilung zu den Peitschenhieben wegen moralischer Verstöße blieb jedoch bestehen.
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Kommentare
Bei solchen detailierten Beschreibungen zweifle ich immer an deren Wahrheitsgehalt. Ist ja sehr Medienwirksam.
Selbst Schuld wenn man sich nicht an geltendes Recht hält…
und müssen wir jetzt einen Krieg gegen den oberbösen Iran führen oder warum wird uns diese einseitige Sache serviert, wo die fremde Kultur uns überhaupt nix angeht? Soweit ich weiß, studieren die Mädchen im Iran sogar sehr häufig, von wegen Unterdrückung der Frau.
Wie sieht der Rücken der hübschen Lady heute aus? Natürlich wird sie keine Details veröffentlichen. Das ist reinster Horror. Ich möchte mir gar nicht ausdenken, welche Schmerzen sie ertragen musste. Vll. findet sie einen Weg raus aus diesem patriachischen Sklaventum. Alles Gute!
sorry das glaube ich nicht, man muß weit mehr verbrochen haben um derart ausgepeitscht zu werden und 13 Jahre zu bekommen, im Iran studieren viele Frauen
Wird auch bei uns bald Standard werden. Habe noch immer die Worte unseres Bundespräsidenten im Ohr.
“Aktivistin” – wird heutzutage schon sehr inflationär verwendet. Ob solch Verhalten im Iran besonders gescheit ist, müssen die “Aktivistinnen” selbst entscheiden.
Ist schon seltsam, hierzulande rennen , zumindest in Wien, zwei Drittel der Frauen mit Kopftuch herum, dort wird es meist nur wegen der angedrohten Strafe getragen. Diesbezüglich kann sich jeder in den Öffis oder Arztpraxen ´selbst ein Bild machen.
VdB trägt noch immer kein Kopftuch.
Eine hübsche, mutige und intelligente Frau. Wo sind die Proteste des Westens? Die Begründung für die Peitschenhiebe ist für klar denkende Menschen Unsinn. Es ist Zwang, der von Menschen auferlegt wird und kein Schicksal.
Dass die Kamelstreichler nur beinahe Menschen sind, ist ja schon lange bekannt.