Immer deutlicher zeichnet sich ab, welche Strategie die SPÖ derzeit verfolgt: Zu erst hat die Partei von Andreas Babler mit Kompromisslosigkeit und irrsinnigen Forderungen die Ampel-Verhandlungen zum Platzen gebracht, anschließend hat sie wahlweise der ÖVP oder den NEOS die Schuld daran gegeben.

Diese eigenartige Kommunikationsstrategie gipfelte am Montagnachmittag in einem X-Posting (vormals Twitter) das nach heftiger Kritik kurze Zeit schnell wieder gelöscht wurde. Im pinken Stil der NEOS hatte der X-Account der SPÖ ein Spruchbild gepostet, in dem stand: “Sorry, wir haben Kanzler Kickl möglich gemacht. NEOS.”

Mit diesem X-Posting im Stil der NEOS sorgte die SPÖ für viel KritikX Screenshot/X Screenshot

Der plumpe “Scherz” ging ordentlich nach hinten los, denn binnen kurzer Zeit hagelte es massiv Kritik, so dass sich die Partei gezwungen sah, das umstrittene Posting zu löschen.

ÖVP und NEOS sehen beide die Schuld bei der SPÖ

Für die NEOS ist der Fall hingegen klar: Ihnen soll jetzt schnell von der SPÖ der schwarze Peter zugeschoben werden, um vom eigen Versagen abzulenken. Die Pinken reagierten zuvor schon mit einer Transparenz-Offensive in  einem längeren Beitrag mit dem Titel “Andreas Babler hat das Scheitern der Regierungsverhandlungen zu verantworten”. Darin werfen sie dem Ober-Genossen unter anderem eine gezielte Blockade-Haltung und überzogene Forderungen vor.

Ins gleiche Horn blies am Montag der scheidende ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer: In der vierten Folge seines Podcasts “Karl wie gehts” stellte er klar, wer aus seiner Sicht die Schuld am Ampel-Aus hat – und interessanter Weise deckt sich seine Auffassung mit jener der NEOS: “Die Sozialdemokraten um Babler wollten keinen gemeinsamen Weg finden. Wäre eine andere Gruppe in der Sozialdemokratie der Gegenüber gewesen, wäre die Koalition fertig verhandelt worden.”

Nun steht es also zwei gegen einen und man darf sich an dieser Stelle durchaus fragen, was die Babler-SPÖ mit ihrer Blockade bezwecken wollte. Denn jetzt stehen alle Zeichen auf Blau-Schwarz und die SPÖ muss in der ungeliebten Oppositionsrolle ihre Wunden lecken. Eine wichtige Chance wurde vertan! Ob Andreas Babler diesen Rückschritt als Parteivorsitzender längerfristig überstehen kann, darf freilich bezweifelt werden. Zumal jetzt schon rote Rufe nach einer Ablöse durch ein prominentes Gesicht laut werden. Mehr dazu erfahren Sie hier:

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Kommentare

  • Silvia sagt:

    Irgendwie hab ich auch den Eindruck, dass der Blabler ein grundlegendes mentales Problem hat. Das hat man auch damals im Wahlkampf gesehen, als er so den Kickl anging, als er etwas Nettes sagen hätte sollen und auch sein Geschrei in Wien einen Tag vor der Wahl.

  • Mag. iur. Anton FRISCH sagt:

    Wer nicht nach ein paar Minuten sieht, dass der/ein Babler völlig ungeeignet ist/wäre in einem höheren Amt oder gar als Vizekanzler, ist schon genug fehl. Mit solchen Leuten ist kein Staat zu machen.

  • Otto Schedivy🇦🇹 🇦🇹💙💙 sagt:

    ICH glaube der menschengemachte Klimawandel ist am Scheitern schuld, aber es könnte auch der letzte Vulkanausbruch gewesen sein…🤠😁😂🤣

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  • speedy sagt:

    Einige Verhandler haben doch während der Konsolidierungsverhandlungen Interviews gegeben.
    So auch Kai Jan Krainer, Kucher …. Sie haben doch deutlich gemacht, dass sie das Budget ausgaben- aber auch einnahmenseitig sanieren wollen.
    Diese Meinung haben sie doch beharrlich auch in den Medien vertreten obwohl ÖVP und NEOS dagegen waren.
    Ich vermute, dass die SPÖ auf traditionelle Methode der Lohnverhandlungen gesetzt hat – aussitzen und mit Streik drohen? Das hat nicht funktioniert!!!

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    1. Reini sagt:

      Habe nur die Überschrift gelesen und mir gedacht: “Ist jetzt in China schon wieder a Fahrradl umgfallen”?

  • Chronista sagt:

    Das das mit der Babler-Partie nichts wird, war vom Anfang an anzunehmen. Der Herr ist doch mit seinen 1950er Konzepten völlig aus der Zeit gefallen.

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  • Franz sagt:

    Danke NEOS, danke ÖVP, danke dass Ihr Babler verhindert habt. Der Mann der irren Ideologien hätte Österreich endgültig in den Ruin getrieben.

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    1. Bergadam sagt:

      In den Ruin haben ÖVP und Grüne unsere Repuplik getrieben. Jetzt zu sagen ein Populist kann es besser oder ein Sozialist macht ed noch schlechter ist gelinde gesagt ein Unsinn.Es gibt auf der Ganzen welt keine Populistische Regierung wo es den Menschen gut geht. Es gibt aber sehr wohl Regierungen wo der Sozialismus funktioniert.

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      1. Michael sagt:

        Ja, funktioniert gut! Für die Machthaber – aber nicht für das Volk.

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        1. Udeis sagt:

          Wo funktioniert der Sozialismus, Bergadam? In Kuba? In Venezuela? In China? Oder gar in Nordkorea?

          Ich brauche keine Problembehandlung! Was soll der Schmarren?

  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Warum werden die Inhalte solcher Koalitionsverhandlungen nicht öffentlich gemacht?

    Wie passt eine derartige Geheimniskrämerei zu Artikel 1 der Verfassung?·

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Warum machen eigentlich SPÖ und NEOS nicht sämtliche Details im einzelnen öffentlich, was bei den Koalitionsverhandlungen so „gefordert“ wurde.

    Warum wird das geheim gehalten?

    Wie passt derartige Geheimhaltung zu Artikel 1 der Verfassung?·

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  • Karl sagt:

    Also mit welcher Partei ist kein Staat zu machen….ist doch jetzt viel klarer!

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  • Kurt sagt:

    Man muss den Neos dankbar sein, dass die diesem Schrecken ein Ende gesetzt haben.
    In den Aussagen des Blabla erkennt man seinen Intellekt.
    Vielleicht sollte man die Neos als einzige, wenn sie überhaupt wollen, doch wieder in die Regierung einladen. Das wäre ein weiteres Zeichen von Demokratieverständnis .

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    1. Blues sagt:

      Das Aus für die Regierungsbildung war erst seit dem Ausstieg Nehammers.
      Es wäre auch-wenn auch nicht sehr stabli-ohne die Neos gegangen.

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