Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán plant eine lebenslange Einkommenssteuerbefreiung für Mütter mit zwei oder mehr Kindern. Orbán sprach von einem „Durchbruch“.

Mütter mit vier oder mehr Kindern zahlen in Ungarn bereits keine Einkommenssteuer. Die bestehenden, großzügigen Familienbeihilfen haben es jedoch nicht geschafft, den demografischen Rückgang in Ungarn aufzuhalten. Die Geburtenrate fiel im vergangenen Jahr auf ein Rekordtief.

„Für diejenigen mit drei Kindern wird die Regelung in einem Schritt ab Oktober 2025 in Kraft treten, für diejenigen mit zwei Kindern schrittweise ab Januar 2026“, erklärte Orbán in seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation am Samstag in Budapest.

„Dies ist eine enorme Ausgabe“, sagte Orbán, ohne die genauen Kosten zu nennen. Die Steuerbefreiung werde zwar eine große finanzielle Belastung darstellen, doch Orbán zeigte sich überzeugt, dass die ungarische Wirtschaft dies verkraften kann. Gleichzeitig betonte er, dass ein beschleunigtes Wirtschaftswachstum in diesem Jahr der Regierung weiterhin ermöglichen könnte, das Haushaltsdefizit und den Schuldenstand zu senken.

Minister schätzt Kosten für Steuerbefreiung

Ungarns Wirtschaftsminister Márton Nagy hat erstmals konkrete Zahlen zur geplanten Steuerbefreiung für Mütter mit drei Kindern genannt. Laut der regierungsnahen Tageszeitung Magyar Nemzet betrifft die Maßnahme rund 250.000 Frauen und kostet den Staatshaushalt jährlich 170 Milliarden Forint (etwa 441 Millionen US-Dollar).

Der ungarische Premierminister Viktor Orbán bei seiner Rede zur Lage der Nation am Samstag in Budapest, Ungarn.IMAGO/Xinhua

Zum Vergleich: Die bereits bestehende Steuerbefreiung für etwa 70.000 Mütter mit vier oder mehr Kindern schlägt mit 50 Milliarden Forint pro Jahr zu Buche, was etwa 130 Millionen US-Dollar entspricht.

Zusätzlich zu den Steuererleichterungen für Familien plant die ungarische Regierung eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel für Rentner. Diese Maßnahmen sollen noch vor den nächsten Parlamentswahlen in Kraft treten. Nagy ließ jedoch offen, wie hoch die Kosten für die Steuerbefreiung von Müttern mit zwei Kindern ausfallen werden und wann genau die geplante Mehrwertsteuererstattung umgesetzt wird.

Oppositionsführer Péter Magyar von der Tisza-Partei liegt in den Umfragewerten vorne.GETTYIMAGES/NurPhoto / Kontributor

Trendwende bei Umfragewerten

Die aufstrebende Tisza-Partei von Oppositionsführer Péter Magyar hat in den Umfragen erstmals einen Vorsprung vor Orbáns Fidesz erreicht. Mit der neuen Maßnahme könnte Orbán gut ein Jahr vor den entscheidenden Wahlen eine Wende in den Umfragewerten einleiten.

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Kommentare

  • M. Graader sagt:

    In den USA schafft Trump die Lohnsteuer für Pensionisten ab. Bei uns müssen diejenigen, die ihr ganzes Leben hart gearbeitet und eingezahlt haben, das Schmarotzertum der Faulen, die nie etwas eingezahlt haben, mit horrender Lohnsteuer und jetzt noch mit steigenden Krankenkassenbeiträgen quersubventionieren.

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Gefährlich für Österreich.

    Da könnte so mancher fleißige Österreicher gar auf die Idee kommen und nach Ungarn auswandern, weil es dort „Lebenswerter“ ist.

    Die Sicherheit scheint dort auch höher. Es gibt dort keine „Murmeltiernachrichten“ über irgendwelche „Einzelfälle“.·

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  • GF 99 sagt:

    Ja, darf er denn das? Was sagt Brüssel, das er was für die Bevölkerung macht?

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  • Trotz Trump sagt:

    hetzt man weiter gegen Orban. Der Schorschi und seine Genossen in der EUdSSR und in den Schreibstuben müssen Orban schon sehr hassen!

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  • Elisabeth sagt:

    Das ist irre!

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  • frogi sagt:

    hmmmm, zugezogene haben zwi 5u10 ki. Kommt das gut?

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    1. Heinz sagt:

      @frogi: Ungarn und zugezogene sind zwei Wörter die nicht matchen. 😉

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      1. Clemens sagt:

        Um einkommensteuerpflichtig zu sein, muss man was ARBEITEN. Orban lässt den Leuten nur das, was sie selbst erwirtschaftet haben. Er schmeisst den Arbeitsscheuen kein Geld hinterher.

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  • Oliver Benz sagt:

    Was mir in diesem Bericht merkwürdig auffällt ist die Umrechnung von Forint in US$ und nicht wie es eigentlich üblich wäre in der EU in Euro.. Kann man daraus etwas schließen oder ist das …?

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    1. nj81 sagt:

      Das war auch mein erster Gedanke als ich den Artikel gelesen habe…

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      1. Jeder weiss woher sagt:

        der Auftrag für diesen Artikel kommt. Und der rechnet nun mal in Dollar!

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        1. Supafred sagt:

          Mütter mit 4 Kindern Einkommenssteuer befreit??? Woher soll das Einkommen herkommen? Bei 4 Kindern Papa zahlt die volle Wix oder check ist ned 🤔🤔🤔

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  • GarbageCollector sagt:

    Das sieht nach der nächsten geplanten Farbenrevolution der EU/Soros/USAID aus. Orban plant schon in Kürze alle Investitionen in Politik und NGOs aus dem Ausland zu verbieten. Das ist sehr gut, wo kommen wir hin, wenn mit unseren Steuergeldern ein politischer Umsturz von nicht gewünschten Regierungen in der EU betrieben wird? Gut ist auch, dass auch Mr. Trump & Team diese undemokratische Vorgangsweise unterbindet.

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  • Heinz sagt:

    Eigenartige Berichterstattung…soll damit nur die Opposition gestärkt werden? Eltern können künftig 20.000 Forint für ein Kind, 80.000 Forint für zwei Kinder und 200.000 Forint für drei oder mehr Kinder von ihren Steuern abziehen. Zusätzlich tritt die bereits geplante Verdopplung der Steuerfreibeträge für Familien in zwei Phasen in Kraft (1. Juli 2025 und 1. Januar 2026). Ungarns Grundgesetz soll nach dem Vorbild Donald Trumps geändert werden, um das Geschlecht strikt als männlich oder weiblich zu definieren. Zudem deutete er ein mögliches Verbot der Pride-Parade an; die Veranstaltung sei „Zeit- und Geldverschwendung“. Auch NGOs mit ausländischer Finanzierung stehen im Visier. Orbán will ein Gesetz nach dem Vorbild des US-Magnitsky-Gesetzes erlassen, um ausländische Einflussnahme zu unterbinden. Ungarn wird die EU-Mitgliedschaft der Ukraine nicht unterstützen. Das Recht auf die Nutzung von Bargeld soll in der Verfassung verankert werden. Die Regierung startet das „100 neue Fabriken“-Programm, um Industriewachstum, technologische Innovation und Arbeitsplätze zu fördern. Orbán warnt vor überhöhten Lebensmittelpreisen und setzt den Handel unter Druck: Wirtschaftsminister Márton Nagy soll mit Einzelhandelsketten verhandeln, um Preiserhöhungen zu stoppen. Falls keine Einigung erzielt wird, will Orbán Preisregulierungen und Gewinnbegrenzungen für Unternehmen durchsetzen. Rentner erhalten eine Mehrwertsteuererstattung auf Gemüse, Obst und Milchprodukte. Kampf gegen Drogen: Orbán will mit harter Hand gegen synthetische Drogen und billige Mischsubstanzen vorgehen. Ein neuer Regierungsbeauftragter soll eine Null-Toleranz-Politik umsetzen. Ungarische EU-Abgeordnete müssen künftig dieselbe Vermögenserklärung abgeben wie nationale Abgeordnete. Kleine Dörfer sollen ein „Recht auf Selbstverteidigung“ bekommen, um „ihren Charakter und ihr Erbe zu bewahren“. Böser Orbán aber auch, gell.

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    1. xyz sagt:

      Rechenaufgabe : was kosten die Alimentierung unserer Migranten und würde dieses System dem Österreicher günstiger kommen???

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  • GeBa sagt:

    Naja ….

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