
Panzer, Drohnen, Kriegsschiffe: EU-Minister prüfen Mega-Fonds für Aufrüstung
800 Milliarden Euro zusätzlich für Waffen, Panzer und Drohnen: In Warschau sprachen Europas Finanzminister über neue Wege der Rüstungsfinanzierung. Ein geplanter Fonds sorgt für Debatten – nicht alle Länder wollen dabei mitziehen.

Die EU-Finanzminister haben bei einem Treffen in Warschau über Möglichkeiten der Rüstungsfinanzierung gesprochen. Die meisten von ihnen zeigten nach polnischen Angaben Interesse für eine von einer Denkfabrik ausgearbeitete Idee, wonach eine Gruppe von EU- und Nicht-EU-Ländern einen zwischenstaatlichen Fonds mit eingezahltem Kapital einrichten könnte, der auf dem Markt Kredite aufnehmen und teure militärische Ausrüstung gemeinsam kaufen und besitzen würde.
Einige Länder wie Deutschland, Frankreich und Belgien erklärten jedoch, die EU solle zunächst bestehende Instrumente wie die Europäische Investitionsbank, den Europäischen Verteidigungsfonds und den Plan “ReArm Europe” prüfen, bevor neue Instrumente geschaffen werden. Im Rahmen des “ReArm”-Projekts peilt die EU eine Erhöhung ihrer Militärausgaben in den nächsten vier Jahren um 800 Milliarden Euro an.
Der geschäftsführende deutsche Finanzminister Jörg Kukies machte sich für eine gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern stark. Wenn “viele europäische Länder zusammen eine Bestellung auslösen und deshalb mehr Panzer, Drohnen, Software, Fregatten, U-Boote bestellen, als wenn es jeder alleine bei unterschiedlichen macht, dann ist natürlich der Auftrag größer”, sagte Kukies in Warschau. Das führe zu geringeren Kosten.
EU will massiv aufrüsten
Die EU will – auch als Reaktion auf den Kurswechsel der USA in der Ukraine-Politik unter Präsident Donald Trump – stark aufrüsten. Wie sich das finanzieren lässt, war Teil der Debatten bei dem Treffen der Finanzminister. Jüngst hatten sich die Staats- und Regierungschefs dafür auf verschiedene Maßnahmen verständigt, die die EU-Kommission zuvor vorgeschlagen hatte. Dazu gehören etwa EU-Kredite in Höhe von 150 Milliarden Euro und eine Ausnahme für Verteidigungsausgaben bei den EU-Schuldenregeln. In den kommenden vier Jahren sollen so insgesamt 800 Milliarden Euro mobilisiert werden.
Grundlage für die Diskussion in Warschau war unter anderem ein Papier der Brüsseler Denkfabrik Bruegel. Darin schlagen die Autoren einen sogenannten Europäischen Verteidigungsmechanismus (EDM) vor – einen zwischenstaatlichen, gemeinsamen Verteidigungsfonds. Dieser könnte Verteidigungsgüter kaufen und besitzen und den Mitgliedern eine Gebühr für deren Nutzung in Rechnung stellen, heißt es. So könnten umfangreiche Mittel für die Verteidigung bereitgestellt werden, ohne die Staatsverschuldung in die Höhe zu treiben. Hohe Staatsschulden sind in der Aufrüstungsdebatte eine Sorge vieler Länder – etwa Frankreichs.
Zeit für "komplett neue Institution"?
Der Vorschlag des EDM sei “von einigen positiv, von anderen eher skeptisch” gesehen worden, sagte Kukies weiter. Mit Blick darauf, dass bestehende Instrumente nicht wirklich genutzt würden, stelle sich die Frage, ob jetzt die Zeit sei, “komplett neue Institutionen zu schaffen mit all ihrer Komplexität”. Spanien brachte zudem erneut ins Gespräch, festgesetzte russische Vermögenswerte zu nutzen. Die Kommission zeigte sich offen für weitere Vorschläge zur Verteidigungsfinanzierung.
Der französische Finanzminister Éric Lombard sagte, wenn ein solcher Mechanismus mehr Schulden bedeute, könne Paris ihn nicht annehmen, denn das nationale Defizit müsse gesenkt werden. Die Diskussion über die Initiativen sei aber wichtig. “Klar ist, dass die Entwicklung hin zu einer stärker integrierten europäischen Verteidigung die Kosten für die Verteidigung senken wird, weil wir uns gegenseitig unterstützen werden.”
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Kommentare
Wenn noch an diesem Tag auch sie erkennen würde, was zum Frieden dient!
Kriegstreiber schützen sich, indem sie alle Kritiker rundum verklagen, damit ihre Provisionen bei den Auftragsvergaben nicht gefährdet sind. Genau genommen dürfen aber Beamte und Politiker ja gar keine Provisionen annehmen, wie muss man diese dann bezeichnen?
Dafür kürzt man doch gern Pensionen, geht länger arbeiten, etc…Wahnsinn…Öxit now
Kann die EU so zwischendurch Mal was vernünftiges machen?
Der Wahnsinn hat einen Namen!…..
Ähnelt schon einen Bekannten Gesicht verbissen!!! Ja Fehler???9
Da ke fürs löschen
dh
Für die Redaktion ist es klar, dass diese Frau NICHT weg soll und angeklagt werden soll
Auch wenn WordPress es will
exxpress ist ein ÖVP-nahes Medium und die ÖVP muss das machen, was die EVP in Brüssel vorgibt. Man denke nur an die Koalitionsverhandlungen, wo sich der EVP-Chef Weber laufend von außen in die Verhandlungen eingemischt hat. Und gerade die EVP ist die Stütze für VDL, inklusive ÖVP wie auch die Liberalen mit den Neos. Die Neos wollen ja unbedingt die “Vereinigten Staaten von Europa”, wo Österreich dann nur mehr ein kleiner Bundesstaat ist und das mit sehr eingeschränkter, ja kaum vorhandener Souveränität.
Van der Leyen will Krieg. Die Bevölkerung will Frieden und Ruhe vor solchen Ungetümen.
DIESE EU MUSS SOFORT WEG !!!!
+++ exxtra24; Zitat: “Am 13. April 1945 war Wien noch ein umkämpftes Schlachtfeld. Die Rote Armee, die im Rahmen der strategischen Endoffensive gegen das nationalsozialistische Regime vorging, dominierte die militärische Lage zunehmend. Angesichts der Übermacht waren die deutsche Wehrmacht und SS-Verbände nicht mehr in der Lage, den Vormarsch aufzuhalten….”
Nachzulesen auf:
https://www.exxtra24.at/botschafter-der-ukraine-ehrt-heute-mit-kranz-die-russische-armee/