Die russische Außenamtssprecherin Marija Sacharowa hat den österreichischen Außenminister und amtierenden Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) scharf kritisiert. Nicht zum ersten Mal sorgt Schallenberg für Empörung im Kreml. Der Anlass sind diesmal seine Aussagen über angebliche Einflussmöglichkeiten der Europäischen Union auf Russland. “In diesem Ton spricht man nicht mit Russland”, stellte Sacharowa klar.

Beißender Sarkasmus zu Schallenbergs Äußerungen

Schallenberg hatte in einer öffentlichen Erklärung betont, dass die Europäische Union Einfluss auf mögliche Friedensverhandlungen in der Ukraine habe. “Die Friedensgespräche werden nicht ohne uns stattfinden. Warum nicht? Weil auf europäischen Konten russisches Vermögen in Höhe von mehr als 200 Milliarden Euro liegt. Und es wird kein Abkommen mit der Russischen Föderation geben, ohne über diese Guthaben in Europa zu sprechen”, behauptete Schallenberg.

Europa könnte ja russische Gelder einfrieren: Das war der Subtext von Schallenbergs (Bild) Statement.APA/BMEIA/MICHAEL GRUBER

Seine Worte lösten in Moskau Empörung aus. Sacharowa reagierte mit beißendem Sarkasmus: “Einflussmöglichkeiten … Von Österreich aus? Oder ist Herr Schallenberg gleich nach seiner Ankündigung, sich endgültig aus der Politik zurückzuziehen, auf die schiefe Bahn geraten?”

Schallenberg soll sich präzisieren

Die russische Diplomatin erinnerte auch an frühere Vorwürfe westlicher Staaten, dass sich Russland tief in die österreichische Innenpolitik einmische. “Seit 2019 hören wir von einer russischen Einmischung in die österreichische Innenpolitik. Im Westen hat man sich darauf geeinigt, dass Österreich angeblich ‘ein Spionageflugzeugträger Russlands’ sei. Was? Ja…”, kommentierte Sacharowa ironisch.

Sie forderte Schallenberg auf, sich zu entscheiden: “Sie, Herr Schallenberg, sagen entweder, dass all diese Behauptungen falsch sind, oder Sie sprechen von ‘Druckmitteln’. Bisher hat Wien mit seinen ‘Druckmitteln’ nur erreicht, dass es kein qualitativ hochwertiges und zuverlässiges russisches Gas zu günstigen Preisen mehr gibt”.

Ansage Moskaus an Wien

Sacharowa schloss ihre Tirade mit einer Belehrung an die Adresse der EU-Politiker: “Zuerst müssen die Brüsseler Politiker lernen, sich anständig zu benehmen, aufhören, falsche Informationen zu verbreiten, und dann so tun, als ob sie kommunizieren würden”.

Gerade Österreich, das traditionell gute Wirtschaftsbeziehungen zu Russland pflegt, wird von Moskau offenbar als besonders heuchlerisch empfunden, wenn es jetzt mit Einflussnahme argumentiert. Bisher hat Schallenberg auf diese rüde Zurechtweisung nicht reagiert.

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Kommentare

  • Peter Hämmerle sagt:

    Hat man in Moskau noch nicht mitgekriegt, dass der nicht alle hat, oder anders gesagt, dass bei dem der Aufzug nicht bis ganz oben fährt?

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  • Guenther Hiebl sagt:

    Das eizige was der kann ist über die fpö zu stänkern

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  • Logo sagt:

    In Österreich mag ihn auch kaum jemand,wenn ihr das ein Trost ist Er ist Gott sei Dank bald weg von der Regierung

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  • Steirer sagt:

    Diese Russophobie ist schon sehr ausgeprägt bei allen EU Politikern. Man muß sich nur noch schämen, was für Kategorie Politiker zur Zeit an der Macht sind. Alles nur eine Frage der Zeit…

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    1. Martin Friedrich sagt:

      Aber sie fragen sich nicht, warum eigentlich Russophobie herrscht. Weil Russland halt leider tagtäglich dazu Anlass gibt. Warum sollen die Österreicher ein Land lieben, das seit 3 Jahren schlimme Kriegsverbrechen in der Ukraine begeht? Ein Land, das ständig andere Staaten bedroht und einschüchtert? Ein Land, dessen Strategie es ist, andauernd Furcht zu verbreiten?

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  • EineMizzi sagt:

    wie nennt man ein Staatsgefüge, in welchem alle regierenden Politiker gegen das Volk regieren und dessen Interessen nicht im Blick haben? Ist das schon Diktatur? Ich möchte mit den Russen nicht so reden, wie Hr. Schallenberg das macht. Er vertritt mich überhaupt nicht. Und ich bin mir nicht sicher, wie viele das so möchten. Wäre interessant herauszufinden.

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    1. Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

      Das „Staatsgefüge“ welches Sie ansprechen nennt man „Autokratie“.

      Wikipedia hat dazu noch mehr Informationen.

      —–

      »»»Achtung«««

      Hier werden verstärkt einige Profilnamen, in böswilliger Absicht, dazu missbraucht um Fake-News, Diskreditierungen und Beleidigungen zu verbreiten.

      Achten Sie auf die korrekte Schreibweise der Profilnamen. Der Fälscher baut immer wieder kleine unscheinbare Fehler ein. Der Kommentarinhalt steht oft im Widerspruch zum Profilnamen. Mittlerweile wird sogar diese Warnmeldung kopiert und manipuliert.

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  • Azzo sagt:

    Ich habe mich immer gefragt, wie es zur Kriegsbegeisterung vor dem 1. Weltkrieg kommen konnte. Jetzt erleben wir das alles live.

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    1. Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

      Ich bin da mehr beim WK2.

      Wo es immer heißt, … „Warum hat das niemand verhindert.“

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      »»»Achtung«««

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  • fred müller sagt:

    Also die Sprecherin hat ja Recht !
    Das was die EU mit den russischen Geldern macht ist Diebstahl und entbehrt jeglicher Rechtsgrundlage. Man darf doch selbst ein Verbrechen nicht mit einem anderen Verbrechen rechtfertigen ! Das hat doch nichts mehr mit Rechtsstaatlichkeit zu tun.

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  • 123 sagt:

    Der Schalli sollte nicht höher als dem 1. Stock verweilen. Könnte gefährlich werden 🙂

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    1. Don sagt:

      Ein echter Schallenzwerg muss höher steigen, koste es was es wolle! 🙂

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  • Logo sagt:

    Der ist ja angeblich eh bald weg ,zu unser aller Glück.

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  • MarantJosef sagt:

    Diese Bagage regiert nur zum Nachteil Österreichs. Und mit der Neuen Koalition wird es nicht besser. Armes Österreich!

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