Laut dem ukrainischen Militärportal “Defense Express” befinden sich die Überreste des Raketenkreuzers rund 75 Kilometer südwestlich von Kap Tarchankut auf der Krim in einer Tiefe von 50 bis 60 Metern, wo er nach einem Abschleppversuch letztendlich versank. Sollten sich die genauen Koordinaten bestätigen (44°56′ N 31°44′ E), ergäbe sich eine kuriose Situation: Eigentümer wäre gemäß internationaler Statuten die Ukraine, in deren Gewässern sie sich befindet. Genaugenommen sogar dem “Zentralen Marinemuseum” des Landes.

Reuters

Der Lenkwaffenkreuzer “Moskwa” war seit Beginn des Ukrainekrieges im Einsatz und hatte sich an der Blockade der Hafenstadt Mariupol beteiligt. Am 14. April 2022 wurde er, trotz dreifacher Luftabwehr, von zwei ukrainischen Neptunraketen in Brand geschossen worden, bevor es versank. Die genaue Zahl der getöteten Matrosen ist derzeit noch unbekannt.

Logistik und Luftüberwachung sind nun stark beeinträchtigt

Die militärischen Folgen sind noch nicht absehbar: Ein schneller Ersatz für das als Kommando- und Kontrollzentrum eingesetzte Schiff ist nicht leicht zu organisieren. Die Türkei verwehrt derzeit Kriegsschiffen den Zugang zum Schwarzen Meer aufgrund des Vertrages von Montreux.

Die Seekarte zeigt den Standort des versunkenen Schiffs.
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Kommentare

  • Niko Witte sagt:

    Wieder ukrainische Märchenstunde: Nach Genfer Seerechtskonventionen von 1958: “…dass Kriegsschiffe (Überwasserschiffe und Uboote) auch nach ihrem Untergang rechtlich dem Land gehören, unter dessen Flagge sie zuletzt fuhren, und dass für untergegangene Kriegsschiffe der jeweilige letzte Flaggenstaat international verantwortlich ist, und zwar auch dann, wenn das Wrack sich im Hoheitsgebiet eines anderen Staates befindet.”

  • Encolpius sagt:

    Wenn wieder Frieden ist, können wir uns das Schiff samt Zubehör dann im ukrainischen Marinemuseum ansehen 🙂

  • NixSchwurbler sagt:

    hahaha. der Witz der Woche

  • Bernhard sagt:

    Wenn das so einfach wäre. Man nehme nur den Fall der angeblichen “La Trinité” die auf dem Grund vor Florida gefunden wurde. Obwohl keineswegs gesichert dass es sich um diese handelt, wurden die Eigentumsrechte Frankreich zugesprochen. Und auch bei der San José, die vor Kolumbien liegt, streiten sich Spanien und o.g. um die Eigentumsrechte. Das ist alles nicht so klar wie es den Anschein hat.

  • Martin Prikoszovich sagt:

    Keine Sorge, ein ukrainischer Bauer mit seinem Traktor wird es schon bergen 😉

  • Refresh sagt:

    Das bedeutet dann wohl auch im Umkehrschluss, dass die Bergung und Endlagerung der mutmaßlich an Bord befindlichen Nuklearaketen Aufgabe der Ukraine ist!?

    1. fewe sagt:

      Wahrscheinlich schon. Aber ich denke, die Russen haben bereits alles ausgebaut.