Putin wird beeindruckt sein: Bundesheer leistet sich neues Logo – um 223.000 Euro
223.000 Euro Steuergeld investierte jetzt das österreichische Bundesheer in eine neues Logo – das allerdings so aussieht wie das alte Hoheitszeichen: Das alte Design hatte bedauerlicherweise lediglich eine “Nutzungsdauer von sechs Jahren“. Für eine Armee ist das nicht wirklich lang.
Es sieht aus wie das alte Hoheitszeichen, dennoch kostet das neue Logo des österreichischen Bundesheers stolze 223.000 Euro – die “Nutzungsdauer” des alten Logos war nämlich abgelaufen. Unter Operation New Corporate Design wurde die bekannte Werbeagentur Lowe GGK Werbeagentur GmbH als “Söldner“ beauftragt, ein neues Logo zu entwerfen – das jetzt genau so aussieht wie das bisherige. Alles andere wäre ja auch ziemlich verwirrend gewesen, bekanntlich werden ja rote Sterne bereits seit langem von einer anderen Armee genutzt.
“Das bisherige Corporate Design für das Österreichische Bundesheer (ÖBH) hatte eine rund sechsjährige Nutzungsdauer”, erklärte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage. Auch für das “neue” Logo rechnet man mit einer ähnlichen Dauer.
Allerdings ist es nur schwer vorstellbar, dass zum Beispiel die Briten ebenfalls alle sechs Jahre für das Bullseye ihrer Airforce einen ähnlich hohen Betrag hinblättern.
Logo beinahe doppelt so Teuer wie vor 6 Jahren
Die Kosten sind insofern auch beachtlich, weil eine Werbeagentur den gleichen Auftrag vor eben sechs Jahren noch um 118.000 Euro erledigt hat. Mit dem jetzt fast doppelt so hohen Preis wirkt das bekannte weiße Dreieck auf rotem Kreis vielleicht besonders eindrucksvoll.
Wird die Teuerungs-Kurve derart konsequent fortgesetzt kann sich die nächste Werbeagentur 2029 schon auf 446.000 Euro freuen, 2035 ist für die Steuerzahler dann vielleicht schon knapp eine Million Euro zu bezahlen.
Diskussionen im Netz
Im Netz sorgt das Logo für viel Diskussionsstoff. “Diese 223.000 Euro sind wirklich gut investiert – das Logo ist doch echt super geworden. Sarkasmus Off”, scherzt ein User auf X (früher Twitter). “Und da findet sich keine andere Lösung als einfach mal 223.000 Euro auszugeben!? Immerhin: Das Geld ist besser investiert als in den “WirWasser”-Brunnen in Wien”, schreibt ein weiterer X-User.
Das Hoheitszeichen ohne Wortzusatz wird nur zur Kennzeichnung und Unterscheidung militärischer Fahrzeuge von zivilen Fahrzeugen in der Luft, zu Wasser und zu Lande verwendet – und als Mutation in der Ressortkommunikation (zum Beispiel als Icon in den Online-Auftritten).
Das Hoheitszeichen wird in Kombination mit dem Wortzusatz „Unser Heer“ zum Logo des Bundesheeres. Der Wortzusatz wird nie alleinstehend verwendet, sondern immer nur in Zusammenhang mit dem Hoheitszeichen.
Auch "Sky Shield"-Teilnahme sorgte für Aufsehen
Doch nicht nur das neue Logo sorgte in diesem Jahr für geteilte Meinungen: Am 7. Juli 2023 hat Ministerin Tanner, gemeinsam mit ihrer Schweizer Amtskollegin, eine Absichtserklärung zur Teilnahme Österreichs an der “European Sky Shield Initiative” (ESSI) unterzeichnet. Etwa zwei Milliarden Euro soll dies kosten.
Umfragen zeigten jedoch, dass die Österreicher der Teilnahme am europäischen Raketen-Abwehrschirm skeptisch gegenüber stehen. Nur jeder zweite Befragte ist für das Projekt.
"Sky Shield" wird zum Wahlkampf-Thema
Auch in der Politik spaltet das Projekt die Meinungen: Die FPÖ stellt zuletzt klar, dass Österreich nach einem Wahlsieg im Herbst 2024 aussteigen werde. Für die ÖVP ist hingegen klar: Wer gegen das Projekt Sky Shield auftritt, sei ein “Sicherheitsrisiko für Österreich”. Der Streit um das Zwei-Milliarden-Projekt droht bis zur Wahl im Herbst weiter zu eskalieren.
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